SOMMELIER

SOMMELIER

Die interessantesten Mundschenke unserer Zeit.

Transkript

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00:00:00: Hallo und moin moin, hier ist Johannes King. Ring, Ring, Ring, Ring, Ring, Berbering. Seit 15

00:00:20: Jahren kenne ich diese knaller Frau, sommeliere Gastgeberin und Buchautorin, Coach, immer

00:00:27: ansprechbar immer gut drauf, eine Wahnsinnsarbeiterin und eine grandiosen Weihnase. Ich weiß, sie

00:00:34: liebt Unkonventionelles und ist doch harmoniesüchtig, keine Rebsorte und kein Weingut ist vor ihr sicher.

00:00:41: Ein bisschen stolz bin ich ja schon, dass ich sie vor einigen Jahren vom Portwein auf ganz legale

00:00:48: Art und Weise abhängig gemacht habe. Also viel Spaß für Berbering.

00:00:52: Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von Sommige, die interessantesten Mundschenke unserer

00:01:22: Zeit. Mit meiner heutigen Gästin habe ich schon die eine oder andere Weinreise gemacht, was für eine

00:01:30: faszinierende Persönlichkeit Berbering in sich trägt wurde mir nicht erst, aber ganz besonders

00:01:37: während des folgenden Gespräches bewusst. Ich freue mich ungemann die vierfache Sommiere des

00:01:43: Jahres, genau die vierfache 2015 Sommiere des Jahres beim Freund und Kind, 2019 Sommiere des

00:01:51: Jahres beim Feinschmecker, 2019 Sommiere des Jahres im Fuguru Award, 2022 Sommiere des Jahres

00:02:00: im Auffahrtsschlepperat, was zwischendurch noch miss ist viel gut vom Port Collinair und das

00:02:06: zweifache 2017 und 2018 und 2018 Meisterin der Weine im Port Collinair. Best of the best und nicht

00:02:14: minder interessant wie all diese Auszeichnung wie das Gespräch mit Berber ist ihr Lebenslauf,

00:02:20: ob man es glaubt oder nicht, dass sie von 1997 bis 1999 ein Studium der Pädagogik in Mönchengladbach

00:02:28: absolvierte eine Ausbildung zur Restaurantfachfrau im Gashof Brändel, arbeitete bei jeder München,

00:02:36: bei Karsten Wulf in Keitum und absolvierte die Sommierschule an der IHK Koblenz im Jahre 2008,

00:02:44: welchen sie auch ein halbjähriges Praktikum Weingut Künstler eingau durch lieb um final

00:02:49: eine wie sie selber sagt großartige Zeit im Kronenschlösschen in Elkville zu erleben.

00:02:55: 2009 wow vor 14 Jahren 2009 zog sie es dann auf die Insel nach Sylt zu Johannes King und sein

00:03:05: Söhringhof und von dort durfte ich sie heute sprechen. Vielen Dank, dass du unser Gaspistliebe

00:03:11: Berberin. Bevor wir in die aktuelle Folge Sommier eintauchen möchte ich unseren heutigen

00:03:23: Unterstützer, unseren Begleiter dem renommierten Chateau de Pez aufs herzlichsten danken, dass wir

00:03:30: euch an unserer Seite haben. Chateau de Pez, westlich der Gemeindesrand der Fliegen, ist mit seiner

00:03:35: Gründung im Jahre 1452 eines der ältesten Weingüter der Appellation. Es verfügt über 38 ha

00:03:43: Redfläche und manchmal braucht es gar nicht viele Informationen um sich ein Bild von der Klasse

00:03:48: eines Weingüters zu machen. In diesem Falle reicht es eigentlich schon zu wissen, dass Chateau de Pez

00:03:53: 1995 vom renommierten Champagnerhaus Louis Röder halt gekauft wurde dessen Rufen bei jedem Zweifel

00:04:00: erhaben ist. Aber es ist nicht das erste Mal, dass das Weingut mit einem großen Namen in

00:04:05: Börlung kommt. Im 16. Jahrhundert hatte die Familie Frontac, die auch Opreon gründete,

00:04:11: den Besitz erworben und schon damals exzellente Weine produziert. Das baulich beeindruckende

00:04:16: Chateau mit zweiflankierenden Türmen stand aus dem 16. Jahrhundert. Ab dem Jahre 1955 wurde es von

00:04:24: Robert Durson geführt, die bereits erwähntem Jahr 1995 vom Champagnerhaus Röder übernommen.

00:04:30: Die Weinberge sind mit den Sorten Cabernet-Sommerung mit 45%, Mernlo 44%, Cabernet-Front 8% und 3%

00:04:41: für die Verdobestocken. Der ein oder andere wird überrascht sein, dass ein erstaunlich hoher Anteil an

00:04:47: Mernlo gepflanzt ist, gerade für das linke Ufer. Das begründet sich aus dem Ton Kalksockel,

00:04:54: welcher diese einzigartigen Gießelböden fundiert. Die extrem langlebigen Rotweine mit eben diesem

00:05:01: recht hohen Mernlo-Anteil reifen 20 bis 22 Monate in zu einem Viertel neuen Barikfässer. Im 18. Jahrhundert

00:05:10: sind die Flächen für die Gründung von Lisonemnepes verwendet worden. Wenn man das Bordele mag,

00:05:14: dann kommt man früher oder später in die Situation, dass man sich mit der geografischen

00:05:19: Lage der Weinberge aber auch der Chateaus auseinandersetzt. Und recht schnell stellt man dabei fest,

00:05:24: dass man bei einem riesengroßen Namen oft gänzlich überteuerten Namen, angrenzenden Weingütern,

00:05:31: eine ähnliche Arom- und Strukturkonstellation, in denen Wein findet, aber nicht den großen

00:05:37: Namen bezahlen muss. Nun ist Chateau de Pes mit Sicherheit kein kleines, kein unbedeutendes

00:05:42: Weingut, aber auf der anderen Straßenseite findet sich Calanse Gure, ein Chateau, was Chateau de Pes

00:05:48: gar nicht so unähnlich ist und wo sich sehr viele Gleichnisse finden lassen. Nicht zuletzt in der

00:05:54: unfassbaren Langlebigkeit der einzelnen Weine. Daher noch einmal ein riesiges Dankeschön an

00:05:59: Chateau de Pes für die Begleitung der heutigen Podcastfolge und ein großes Dankeschön an das

00:06:04: handelshauch Schlumberger, dem Vertriebspartner in Deutschland.

00:06:08: Berbel aus dem Hohen Norden, unfassbar. Das ist, ich glaube, viele kennen dich ja wirklich mehr

00:06:17: oder weniger nur aus Funk und Fernsehen und Presse und deinen ganzen renommierten Auszeichnungen und

00:06:23: Anerkennungen, aber wenige schaffen es nach Sylt, oder? Ja, es ist schon ganz so ein Stück weit weg.

00:06:28: Ich denke immer, wenn ich in Hamburg bin, ich bin gleich da, aber von Hamburg bis hier sind es immer

00:06:33: noch mal drei Stunden. Das unterschätzt man. Und dann mit der Bimmelbahn, ja genau, mit der

00:06:38: Bimmelbahn bis man hier oben ist, das zieht sich dann. Hat Sylt immer noch diesen elitären Touch,

00:06:43: den Smahatta oder ist mittlerweile so for everybody's? Gab es die neuen Euro-Ticketphase, wo

00:06:49: sie dann die lustigen Punkern jeder Ecke irgendwie fotografiert haben, aber ich glaube,

00:06:54: das ist auch wieder weg. Und Sylt ist noch Sylt, oder? Ja, Sylt ist Sylt. Sylt ist einfach eine wunderbare,

00:07:00: fantastische Insel und das für jeden was dabei. Also wirklich, es gibt Ecken. Da sieht man die

00:07:06: Reichen und schön, wie es halt früher war oder wie viele eigentlich denken, dass Sylt ist. Aber

00:07:10: Sylt hat so viel anderes zu bieten auch. Also es gibt wunderbare Strände, es gibt aber auch die Wattseite,

00:07:17: es gibt einfache Restaurants, es gibt tolle Strandbars, wo man hingehen kann. Man kann

00:07:24: wunderbare Sonnenuntergänge am Strand sehen. Also es ist wirklich was für jeden mit dabei.

00:07:28: Du hast mit meiner Vorstellung von Sylt total dermaßen aufgeräumt. Wenn man hat ja so diese

00:07:35: elitäre Vorstellung, dann die du jetzt auch schon so ein bisschen abgebaut und revidiert hast, aber du

00:07:40: bist ja so hands-on, so greifbar, so natürlich, so menschlich und das passt für mich überhaupt

00:07:48: gar nicht so in dieses Sylt-Bild und dann noch im Söhringhof. Eure Gästeanzahl ist ja recht

00:07:54: überschaubar, oder? Ihr seid ja eine kleine Bude, wenn man das so skizzieren kann. Also ich nenne

00:08:00: sie immer Lagrand-Damen, die auf der Düne thront. Also wunderbares kleines Hotel mit 15 Zimmern,

00:08:07: es ist extrem persönlich alles. Wir haben super viele Stammgäste hier und jedes Zimmer ist

00:08:12: individuell gestaltet und eben halt dadurch, dass wir so klein sind, kennt man natürlich seine

00:08:19: ganzen Pappenheimer und das macht unglaublich viel Spaß und für mich immer das schönste

00:08:23: Kompliment ist, wenn die Gäste unten ankommen, das Tor geht so ganz langsam auf und sie müssen

00:08:31: den Weg hochgehen, bis sie oben am Hotel angekommen sind und sie sagen allein, das ist schon, als wenn

00:08:36: man nach Hause kommt und das ist für mich immer so das größte Kompliment. Ihr habt nur 90% Stammgäste

00:08:42: wahrscheinlich, oder? Ja, es sind koffele Stammgäste. Im Restaurant auch? Ja, im Restaurant haben wir auch

00:08:49: viele Stammgäste, aber nochmal ein bisschen anders, weil auch viele, die auf der Insel sind, möchten

00:08:56: dann doch gerne einmal zu uns ein paar Sterne essen kommen und deswegen ist das Publikum im

00:09:02: Restaurant schon auch viele außer Hausgäste. Also das switcht sich so ein bisschen durch. An manchen

00:09:07: Tagen im Winter haben wir hauptsächlich Hausgäste im Restaurant sitzen. Also wie gesagt, es ist

00:09:12: gerade im Sommer, es switcht es schon durch. Aber ihr seid so die Könige der Insel, oder? Ja, die

00:09:21: Könige der Insel weiß ich nicht, aber ich glaube wir sind schon gar nicht so schlecht. Aber dementsprechend

00:09:25: wirst du ja dem, also nicht nur weil du mehr oder weniger im Königshaus residierst oder zu

00:09:32: Gegend bist, sondern der eben auch aufgrund deines Deines Renommés dann mehr oder weniger schon so,

00:09:35: einen der Top-Weinfach-Leute auf der Insel selber. Das ist Wahnsinn. Ja, es hat sich irgendwie so

00:09:43: ergeben. Einfach immer viel trinken. Was ist für dich Wein? Also was, wenn du Wein irgendwie so

00:09:50: ein ein Wort pressen müsstest, hättest du dafür ein Wort? Was? Zwei Worte, Nectar und Ambrosia

00:09:56: hätte ich dafür. Also ja, ich finde Wein ist einfach so ein wunderbares Thema und ich finde,

00:10:03: es ist eigentlich nicht nur ein Getränk, manche sagen halt dringlich ein Glas Wein oder so. Nein,

00:10:08: es ist einfach Geschichte, es ist Kultur, es ist Wissenschaft, es ist Geologie, es ist also es ist

00:10:15: so unglaublich viel mehr als das, was man eigentlich, wenn man eine Flasche Wein kauft,

00:10:19: eigentlich praktisch in seine Einkaufstasche packt, sag ich mal. Es ist unglaublich viel mehr und das

00:10:24: ist für mich eigentlich Wein. Und das macht auch so viel Spaß, wenn man das so ein bisschen ja mit

00:10:30: begleiten kann eigentlich auch, so als Übersetzer. Interessant, also den Gedanken mit dem Übersetzer

00:10:38: finde ich cool. Letztlich ist ja das, was man den ganzen Tag macht, man ist ja ein Translator,

00:10:42: man ist ja ein Übersetzer. Genau, ich sehe mich manchmal so einfach als Dollmatcher, weil die

00:10:47: Leute, also wie soll man, wenn man sich nicht mit Essen und trinken und nicht nur das, sondern wenn

00:10:55: man sich nicht mit seinen eigenen Sinnen auseinandersetzt, wie soll man denn das auch noch

00:10:59: in Worte wiedergeben können, ist ja eigentlich unmöglich. Und das finde ich eben halt, ist ja

00:11:02: die Kunst von uns Someliers da einfach der Dollmatcher zu sein und zu erkennen, was möchten die

00:11:09: Leute denn, die das versuchen in ihre Worte zu packen und das zu übersetzen und das dann hinter

00:11:14: ins Glas zu bekommen. So sehe ich eigentlich meine Aufgabe. Manchmal finde ich auch eine totale

00:11:18: Chance, dass man so ins Innere der Leute schauen kann, also dass man, also es gibt ja kaum

00:11:25: innigeres Geheimnis, außer man hat irgendwas verbrochen, also das eigene Gefühlsleben oder

00:11:29: das eigene Empfindungsleben und wenn das jemand mit ihr teilt, ist das ja finde ich ein wahnsinniges

00:11:35: Geschenk. Ja absolut, finde ich auch. Aber ich glaube, wenn man in einem Restaurant arbeitet,

00:11:40: ist man sowieso sehr nah an den Leuten dran, was die einem so mitgeben. Ich sage mal, wir haben

00:11:48: hier natürlich das Privileg, dass wir auf einer Urlaubsinsel sind. Also ich habe jetzt kein

00:11:52: Business Lunch und was auch immer hier, wo viele andere in den Städten das natürlich haben. Also

00:11:57: ich habe die Leute hier, die sparen extra dafür, dass sie bei mir das Geld ausgeben können. Das ist

00:12:03: gut so. Was aber auch eine gewisse Verantwortung ist. Also wenn man, aber es ist natürlich eine

00:12:08: andere, andere positive Einstellung. Also wie viele es irgendwo dann auch in Spanien oder Italien

00:12:13: haben, wo sie sagen, der Tischwein war der Weih meines Lebens. So ist es dann wahrscheinlich bei

00:12:17: euch auch, dass so der Grund, die Grundeinstellung ist eher ein bisschen positiver gestimmt, als

00:12:23: wenn man so aus dem Berufsalltag dann, ah, man ist sicher, man hat eine Abendverabredung, muss

00:12:27: dahin und dann sitzt man da und kann da mit überhaupt nichts anfangen. Magst du Geschäftsessen?

00:12:32: Also ihr habt jetzt so wenig, aber ich habe sicher auch welche. Wer ich selber finde, wenn ich beim

00:12:36: Geschäftsessen bin, ich werde dem Essen niemals gerecht und andersrum finde ich es manchmal bei

00:12:41: den Leuten, die dann bei einem sitzen, auch total schwierig, wenn die zum Business-Dinner da sind.

00:12:46: Also da muss ich sagen, das haben wir eigentlich, also vielleicht alle drei Jahre einmal.

00:12:53: Ach so selten?

00:12:54: So selten, also wirklich so extrem selten. Und dann sind es meistens Stammgäste, die sagen,

00:13:00: Mensch, es kommen Gäste von uns, da würde ich gerne, die lad ich ein und das ist dann schon was.

00:13:07: Also wenn Geschäftsessen hier bei uns sind, ist das dann schon doch wahrscheinlich der Abschluss,

00:13:13: das Geschäft ist.

00:13:15: Dann gibt es einen neuen Einwohner auf Sylt wahrscheinlich.

00:13:19: Wahrscheinlich, ja. Das kann durchaus sein. Aber da muss ich sagen, die meisten Gäste,

00:13:27: die hier hinkommen, also wir haben viele Gäste, die sparen wirklich darauf, dass sie sich das

00:13:32: leisten können bei uns, weil man muss auch ganz klar sagen, wir sind jetzt natürlich auch nicht

00:13:36: die günstigsten, aber die sparen darauf, dass sie das Erlebnis einfach mal haben können,

00:13:41: dass sie einfach hier bei uns im Restaurant sitzen können, dass sie sich ein Zimmer hier

00:13:45: mieten können und das ist halt das Wunderbare, finde ich. Und das ist auch der große Unterschied

00:13:50: eigentlich auch zu einer Stadt. Also dass wir halt diese Rush-Auher, sage ich mal, nicht haben.

00:13:54: Natürlich im Sommer, hier ist schon richtig was los, ne? Also da steppt der Bär hier auf der Insel.

00:14:01: Was ist das Geheimnis vom Söhringhof und die zweite Frage, wer dann da herausresortiert,

00:14:08: was ist dein Geheimnis? Also warum passt ihr beide so gut zueinander, Söhringhofen,

00:14:12: du und warum wurdest du da so mehr oder weniger? Es war ja schon fast über Nacht,

00:14:17: mit einem war Bärbel da. Warum wurdest du da so erfolgreich? Also da...

00:14:21: Ich glaube, es liegt am Namen, im Ring. Nein, also Söhringhof. Genau.

00:14:28: Das war der Einstellungsgrund, okay.

00:14:33: Ich stand über mein Name drauf. Aber also es hat einfach gut gematcht von Anfang an.

00:14:40: Ich war damals zum Probearbeiten hier und ich war ja vorher schon mal auf der Insel und das

00:14:47: Probearbeiten, das hat mir ganz gut gefallen und ich war ja schon Somelier, als ich hingekommen bin,

00:14:52: aber der Platz des Someliers war leider nicht frei und ich habe... Johannes King hat mich damals

00:14:56: gefragt, also hat gesagt, wir können mich als Chefdoron einstellen. Da musste ich erst mal ein paar

00:15:01: Nächte drüber nachdenken, ob ich das überhaupt möchte und dann habe ich gedacht, naja, es gibt

00:15:05: ja auch immer noch eine Probezeit und ich mache das jetzt einfach und gucke mir das an und da hat

00:15:11: sich so schnell so viel herauskristallisiert und ja, ich sage mal, das hat halt einfach richtig

00:15:15: gut gematcht mit dieser wunderbare Ort, hat mich einfach gekäst und so bin ich einfach mit dem

00:15:23: Söhringhof, ich sage mal, der Söhringhof ist mit mir und ich mit dem Söhringhof gewachsen und mit

00:15:27: dem Menschen, die hier ja auch viele Jahre arbeiten mit Johannes und so weiter, also das oder Jan

00:15:32: Philipp natürlich auch, das hat halt einfach gut gepasst mit uns allen. Ist ja auch was Besonderes,

00:15:38: wenn sich Menschen an einem besonderen Ort treffen und alle so gut zusammenpassen. Das stimmt.

00:15:43: Ja, aber was macht den Ort so besonders? Was hat dich eingefangen? Also was... Welche tolle

00:15:50: Hotel gibt es ja viele in diesem Ranking, aber der Söhringhof selber hat ja doch schon eine ganz

00:15:58: eigene Art der Anerkennung auch unter den Hotelliers, unter den Restaurateurn und... Also Johannes

00:16:05: war ja damals hier her im Haus oder King im Haus, muss man ja sagen, Johannes King und der hat eben

00:16:13: halt eine wahnsinnig coole Art, das ist einfach ein wahnsinnig toller Mensch, Menschen zu führen.

00:16:19: Und das hat einfach, das hat bei mir einfach extrem gut gepasst und Johannes hat mich auch

00:16:24: einfach gelassen. Ich sage mal, es ist ja nicht selbstverständlich, dass du als junger Sommelier

00:16:28: irgendwo hinkommst und du hast die Möglichkeit, deinen eigenen Weinkeller aufzubauen. Du musst

00:16:33: nicht fragen, auch wenn du eine Rechnung von 15 oder 20.000 Euro bestellst, du musst nicht fragen,

00:16:37: du darfst einfach machen. Und das ist so selten, dass man so eine Möglichkeit hat und Johannes hat

00:16:42: mir halt diese Plattform gegeben, ich durfte spielen und das ist halt großartig und so ist es halt

00:16:47: ausgeartet dann auch einfach. Und bist du dort richtig aufgeblüht? Du hast als Wiener Hause

00:16:55: kommen. Ja, also wir waren ja wie gesagt vorher schon auf der Insel und das wir zurück auf die

00:17:01: Insel wollten war klar, dass es dann hinterher so ist, wie es jetzt am Ende bis zu diesem Punkt,

00:17:09: wo ich jetzt angekommen bin, sein würde, weiß man ja vorher auch nicht. Aber wie gesagt, wenn

00:17:14: man halt auch einfach die Verantwortung tragen darf als junger Mensch und gesagt bekommt, mach

00:17:19: doch einfach, du wirst Fehler machen, aber was mach einfach, ist egal. Und ja, das ist glaube ich

00:17:26: ein ganz, ganz großer Teil von der Geschichte, die wir hier haben. Das war vor zehn Jahren ungefähr,

00:17:34: oder? 15, ich bin jetzt 15 Jahre hier. Ja, kann man gar nicht glauben, ne? Also so völlig

00:17:41: ausgeartet. War aber nicht so geplant, oder? Es war mehr als eine Saison wahrscheinlich geplant,

00:17:46: aber... Also es war schon geplant, dass wir hier bleiben möchten, aber es war nicht geplant, dass

00:17:53: ich hier ja so lange im Söhringhof bin. Es war hinterher klar, also Söhringhof ohne mich wäre

00:17:58: oder ich ohne Söhringhof, das wird auch nicht gehen. Wäre irgendwie komisch, finde ich. Schöner

00:18:05: Gedanke. Ja, wir sind ganz zusammen. Leben ohne Wein wäre das für dich denkbar, oder was wäre

00:18:10: für dich ein Leben ohne Wein? Also für mich überhaupt nicht denkbar, weil das, was ich ja schon

00:18:16: gesagt habe, Wein hat ja so unglaublich viele Facetten. Und wenn ich mir vorstellen müsste,

00:18:22: ich hätte einen Mann, der keinen Wein trinken würde oder nicht verstehen würde, was ich denn da

00:18:27: tue, wenn ich Wein trinke und völlig ausflippen würde, wenn ich einen geilen Wein im Glas habe

00:18:32: und denke, was ist denn mit der? Also das würde, das würde ja überhaupt nicht klappen. Also ich

00:18:37: glaube, wenn man, Wein ist halt so viel Kultur, finde ich. Und wenn man in diese Richtung geht und

00:18:43: sich für Kultur und sowas interessiert, dann kommt man gar nicht um das Thema Wein drumherum,

00:18:49: finde ich. Und das hat ja auch nicht einfach nur was mit Beinsaufen oder so zu tun, sondern das ist

00:18:54: so, so vielschichtig. Und wenn ich mir vorstelle ein Leben ohne Wein, okay, da muss man schon eine

00:19:00: gute Alternative dazu haben. Also keine Ahnung. Man muss dann schon ein Thema haben, wo man sich

00:19:08: dann auch so drin versinken kann. Also wenn man nur essen und trinken würde, um das Essen und

00:19:13: trinkens willen, also ich glaube, ich fände es echt langweilig. Aber gibt es für dich ein Getränk,

00:19:18: was mit Wein vergleichbar ist? Also was so in den auch Attributen oder in den Konstellationen oder

00:19:23: in den Grundlagen, die du vorhin auch skizziert hast, was man so mit Wein einen Atemzug und wie

00:19:29: benennen könnte? Also ich denke, Tee, also ich komme, Tee auf jeden Fall, Sake, Bier tatsächlich auch.

00:19:37: Also ich glaube, jede Region hat ja so für sich, also wenn wir nach Japan gehen oder nach China oder

00:19:44: sowas, die haben ja eine völlig andere Getränkekultur, sage ich mal, ein Anführungszeichen. Und aber das

00:19:49: ist ja genau so verankert da, der Tee in China und der Sake zum Beispiel in Japan, wie Wein hier

00:19:58: bei uns in Europa. Und das finde ich schon beeindruckend. Ich hatte mich damit nie so auseinandergesetzt,

00:20:03: aber ich war mal eingeladen bei einem Freund, der hat eine Tee-Zeremonie gemacht hinterher. Also

00:20:11: total abgefahren fand ich das. Diese ganz klassische, also die über mehrere Stunden geht,

00:20:16: das ganze Extrem mit dem? Total abgefahren mit Hinknien und auf so einem Podest und also total

00:20:23: abgefahren. Und der hatte mir auch erzählt, zum Beispiel diese Puertes, dass die Leute auf diesen

00:20:28: Tee-Säcken schlafen und der hatte, weil die Angst haben, dass es geklaut wird. Und der hatte,

00:20:33: er hatte auch in so 50 Jahre alten Tee in so einer Urne und keine Ahnung, da zahlen die ja auch

00:20:40: unglaublich viel Geld für. Also total beeindruckend für mich. Aber so sehr beschäftige ich mich jetzt

00:20:45: nicht mit Tee. Also wahrscheinlich, wenn man sich nicht mit Wein beschäftigt, kann man sich gut

00:20:49: mit Tee auseinandersetzen. Kann durchaus sein. Ich finde es aber insofern interessant und spannend,

00:20:54: warum manche Sachen, die beim Wein gelebt werden und selbstverständlich sind, warum man die zum

00:20:59: Beispiel beim Tee nicht macht. Also warum gibt es keinen Jahrgangsthees? Also ein Tee, wo der gibt es

00:21:04: das? Ja, gibt es. Ach. Gibt es tatsächlich. Also wie gesagt, ich kenne mich da nicht wirklich gut

00:21:09: mit aus, aber das gibt es tatsächlich. Ja. Aber also jeder Tee wird ja mehr oder weniger logischerweise

00:21:16: in einer Ernte eingesammelt und es gibt ja dann eben auch frühe Ernte, späte Ernte,

00:21:19: bla bla bla, haben wir alles mal ganz brav gelernt. Aber... Genau. Diese Tee-Qualitäten auswendig

00:21:28: lernen. Ja, es waren ein paar Buchstaben, die mussten halt nur zusammenschieben, nur da richtig

00:21:31: rein folge. Nein, es ist ein super, super interessantes Thema, was ich auch total

00:21:36: intensiv gelebt habe jetzt in der Weinbar, die ich ja begleiten durfte und wir hatten,

00:21:43: glaube ich, 60 verschiedene Tee. Also ich fand dieses Thema schon total spannend und fand es aber

00:21:48: dann auch, ich hatte es mit Sebastian Borthäuser mal, eine Zeit lang, dass es schade ist, wie das

00:21:53: in Restaurants gelebt wird. Also dass es so ein total vernachlässigtes Thema ist und es eigentlich

00:21:57: mehr oder weniger, es hat sich schon viel getan und auch die Ellesäcke sind jetzt mittlerweile

00:22:02: aus besserer, keine Ahnung, Qualität oder aus attraktiverer geworden oder wie auch immer. Aber

00:22:10: so dieses Thema wirklich in die Tiefe zu leben und auch mit Beratungsqualität zu untermalen und die

00:22:16: Leute da einfach durch den Abend zu führen, vielleicht in verschiedenen Tee, das finde ich,

00:22:21: wird eigentlich kaum irgendwo wahrgenommen. Und also letztlich ist der Endverbraucher ja

00:22:27: unfassbar bereit, denn trotzdem auch dafür Geld oder dem Geldwert im Gegenteil dafür aufzubringen.

00:22:33: Das ist eigentlich schade, dass es so ein vernachlässig wird. Ich glaube auch, wenn man einmal so ein

00:22:40: bisschen, ja ich sage mal, Blut geleckt hat an dem Thema, ist es eigentlich so völlig verwerflich,

00:22:47: dass wir, da hast du völlig recht, dass man eigentlich so stiefmütterlich mit diesem wunderbaren

00:22:51: Thema umgeht. Aber es ist genauso wie bei Kaffee, wir haben endlos große Weinkarten und beim Kaffee

00:22:58: steht auf der Karte Kaffee. Ist genau das gleiche Thema. Also eigentlich ist es so schade, dass man

00:23:04: da im Normalfall ja nicht wirklich in die Tiefe geht oder weniger in die Tiefe gehen. Kaffee ist

00:23:14: auch so ein wunderbares Thema. Und auch so einfach, wir hatten auch 20 verschiedene Kaffees, so Lagenkaffees

00:23:18: und so weiter. Und da waren die Leute auch bereit, keine Ahnung, für ein Tasse Kaffee 20 Euro zu bezahlen,

00:23:23: weil es halt, die jemand mal ausgekackt hat. Ja, es ist ja unglaublich. Ich habe zu Hause.

00:23:30: Jetzt fängt es an. Bitte nicht, Bärbel, nein. Aber guck mal. Seit Jahren habe ich zu Hause,

00:23:41: kaufe ich mir immer auch besondere Kaffeesorten tatsächlich. Also wir hatten auch so eine

00:23:47: Espresso-Maschine zu Hause, aber das schmeckt mir heutzutage einfach überhaupt gar nicht mehr.

00:23:52: Und ich habe morgens, ich habe so eine Stempelkanne oder so, wenn die dreckig ist, dann nehme ich

00:23:57: halt die zweite, wo du halt so das Wasser drüber kippst, ganz gemütlich im Kreis. Und ich schaue

00:24:03: halt schon immer, dass ich mir einen ordentlichen Kaffee hole. Ich bin morgens manchmal zu freu.

00:24:06: Ich habe auch so eine Handmühle. Ich finde das so romantisch, so eine schöne Handmühle morgens

00:24:11: zu malen. Aber das ist mir dann doch immer zu anstrengend. Also ich kaufe mit ihnen doch schon

00:24:16: gemeint. Finde ich großartig. Also ich mag das Filtern auch. Habt ihr auch bei mir wieder eingeführt,

00:24:21: weil das hat sowas Zelebrieren des, sowas beruhigen. Ich meine, morgens braucht man keine Ruhe, wenn man

00:24:27: meistens den Tag dann schon im Hinterkopf hat. Aber man kommt anders in den Tag, wenn du anfängst

00:24:32: zu filtern, finde ich. Also wenn du nur knopfprückst. Absolut, und es schmeckt auch besser. Ja, genau.

00:24:36: Und ich finde es auf der einen Seite total bewundernswert, was für eine Riesenindustrie sich mit den

00:24:41: Kapseln aufgebaut hat. Also angefangen mit Zenzio, dann kam irgendwann die Kapseln, dass sowas

00:24:45: funktioniert, das Irre. Und eigentlich... Und was für ein Dreck, oder? Ja. Also interessanterweise haben

00:24:52: diese Kapseln, das fand ich auch interessant, wie weit man sowas runterdeclinieren kann, eine bessere

00:24:56: Ökobilanz als Filtercafé. Weil du ja zum Beispiel beim Filtercafé, da kochst du mehr Wasser oder

00:25:03: machst du mehr Wasser heiß, als du eigentlich brauchst. Was ja eine höhere Energiebelastung hat und

00:25:08: so weiter. Und wenn du es runterprichst auf alles, sind diese Plastikapseln wesentlich besser in

00:25:13: einer Energiebelast oder CO2-Belanz als alle anderen alternativen Sachen. Das finde ich dann schon

00:25:20: so ein bisschen erschreckend, aber es hat für mich nichts mit Geschmack oder mit Kaffee trinken

00:25:25: oder mit all dem Kram zu tun. Daher, ich bin Team Filtercafé. Ich bin auch total Team Filtercafé.

00:25:33: Ich finde das gerade voll erschreckend, was du das sagst, dass das viel mehr Energie verbraucht. Aber

00:25:37: okay, ja logisch. Macht ja eigentlich Sinn, ja? Ja, macht es auch Sinn. Gebt mir im Prinzip nur den Teil

00:25:43: und ja. Angeblich sind die Kapseln auch in einem gewissen Rahmen verwertbar. Bei so einem

00:25:49: runterrechnen oder bei so einer Bilanzaufnahme werden natürlich die bestmöglichen Wege wie

00:25:54: diese recycelt werden, wenn sie in die Teile und bla bla bla. Aber zur Kaffeekultur trägt das

00:26:00: nicht viel bei. Nein, überhaupt nicht. Also Teamfiltern. Ja, ich auch. Und dann, ich wäre total

00:26:06: gerne mal so in einem der Kaffeehäuser, so in 20er Jahren vor 100 Jahren. Das wäre schon cool gewesen.

00:26:12: Ich habe das auch in Österreich gesucht, als ich das letzte Mal in Wien da war und habe das

00:26:16: dummerweise nicht so richtig gefunden, aber wahrscheinlich war ich da nicht in den richtigen

00:26:20: Orten. War auch ein Hotel-Sacher, das finde ich. Ich mag so diese alten Orte. Es hat so was,

00:26:25: haben es irgendwie da. Und ich mag Sachatworte. Wir haben ja wirklich jetzt schon Pläne. Also da.

00:26:36: Aber es sind so manche Orte, die so einzigartig sind und wahrscheinlich auch ja, wie der Söhringhof,

00:26:42: wo ist für dich der perfekte Ort für ein Glas Wein oder was wäre so ein perfekter Ort? Also

00:26:48: wahrscheinlich Urlaub, aber wenn du so rein vom Statischen ausgehen müsstest, von der Architektur

00:26:52: oder von der Atmosphäre oder von der Akustik oder von allem, wo trink man Wein? Also ich würde,

00:26:59: und das ist jetzt wirklich völlig pragmatisch, bei uns hier auf der Düne auf unserer Terrasse,

00:27:04: da gibt es einen speziellen Ort. Das ist das Bänchen. Das Bänchen ist heilig. Das ist legendär,

00:27:08: oder? Das ist total legendär, genau. Und ich weiß nicht, wie viel Hochzeitsanträge, Geburtstage

00:27:15: und was auch immer dieses Bänchen schon mit erlebt hat und mit dabei gewesen ist, aber man

00:27:19: sitzt halt auf dieser Düne oben auf dem Kamm, auf dem Bänchen und man schaut halt genau aufs Meer

00:27:24: und genau da geht die Sonne unter. Und das ist halt wirklich für mich so, wo ich denke, wow,

00:27:31: also das ist der perfekte Ort. Und abends zum Beispiel im Restaurant, im Sommer und ich sehe so,

00:27:36: ah okay, gleich ist es soweit, jag ich alle Gäste nach draußen. Die müssen einmal schnell aufs

00:27:40: Bänchen hoch und einmal sich schnell den Sonnenuntergang angucken, Glas Champagner dazu und

00:27:44: Jan Philipp guckt immer vom Pass hoch, ist gar keiner mehr im Restaurant. Ich sage, du brauchst

00:27:47: nicht schicken, ich hole sie gleich wieder. Also das ist für mich eigentlich der perfekte Ort, um

00:27:52: Wein zu trinken. Also ich könnte den ganzen Tag eigentlich nur auf dem Bänchen abhängen. Also

00:27:59: geht es bei dir gar nicht so sehr um keine Ahnung, Luftfeuchtigkeit, Temperatur, graue Wände, sondern

00:28:05: Atmosphäre. Überhaupt. 100% Teamatmosphäre. Genuss, purer Genuss. Ja, cool. Genau. Und dort

00:28:13: trinkst du Wein oder degustierst du oder nicht trinken? Nee, also ich degust, also ich hab

00:28:21: manchmal tatsächlich auch, wenn schönes Wetter ist, mache ich da oben auch Portweinverkostungen und

00:28:25: so was mit Gästen. Das ist dann, das hat halt wirklich was. Ansonsten, was wir manchmal auch

00:28:31: machen, wenn wir Feierabend machen, mit dem Service Team setzen, wir uns manchmal hoch aufs

00:28:35: Bänchen und schauen uns den Sternenhimmel an und das Meer und trinken nochmal einen Absacker zusammen.

00:28:39: Also das ist so für uns jetzt vom Service Team halt unser Bänchen. Wie groß ist ein

00:28:46: Bänchen? Wie viel passt da auf? Nein, so viel passt da auf. 3 Leute, wenn man Zwetschstabber.

00:28:51: Ihr seid ja mittlerweile auch schon einige. Ja, es zwetscht ja immer so ein bisschen hin und her.

00:28:58: Also ich sag mal, die meisten bleiben so anderthalb bis zwei Jahre und dann geht es weiter. Es sind ja

00:29:06: alles junge Leute. Also ich heb den Altersdurchschnitt deutlich. Mein Team hat letztens ausgerechnet,

00:29:11: die sind ohne mich im Schnitt 20,6. Das ist schon sehr jung. Also ich heb den Altersdurchschnitt,

00:29:18: wahrscheinlich sind wir dann dreißig. Auf 21 wollte ich grad sagen. Genau. Nein, aber das finde

00:29:24: ich schon, das ist schon wirklich beeindruckend. Als sie mir das letztens gesagt haben, habe ich

00:29:27: gedacht, krass, was die auch so stemmen. Dann würde ich mal fragen, wie viel Zeit habt ihr um das

00:29:31: auszurechnen? Habt ihr nicht zu tun? Es ist Februar, da ist nicht so viel los. Okay. Nein, wann trinkst

00:29:42: du selber Wein? Also wenn du sagst, jetzt eben keine Probe, keine Degustierung, keine mitgästen,

00:29:47: keine Veranstaltung, sondern einfach jetzt ein Gläschen Wein von mir aus nicht 0,1,

00:29:51: sondern 1,0. Auf geht's. Also ich trink gerne mit meinem Mann zu Hause, wenn wir frei haben,

00:29:57: wir kochen total gerne und da muss man natürlich immer ein Kochwein zu trinken. Kochst du oder

00:30:02: er? Beide zusammen. Also wir sind ja beide in der Gastro-Air ja auch und wir erfrühstücken

00:30:09: eigentlich nur zusammen und wir essen nie zusammen zu Hause, weil jeder bei sich im Betrieb ist.

00:30:13: Und deswegen ist es halt immer so schön, wenn wir zu Hause sind, ja, ne, das ist richtig,

00:30:18: das ist immer so ein Event mit Musik und Wein und manchmal Tanz in der Küche,

00:30:22: Wasser immer ist wirklich cool. Dann trink ich gerne Wein und wenn ich essen gehe,

00:30:29: trink ich Wein. Also ja, das sind eigentlich so, wenn ich bei meinen Eltern bin, die trinken

00:30:34: auch gerne Wein. Also eigentlich immer gerne mit Leuten, die gerne Wein trinken, dann trink ich

00:30:38: gerne Wein. Dann Alltagswein, also hast du ein Alltagswein oder dann, wenn du sagst,

00:30:43: jetzt ist der Tag in der Woche, da muss das schon von der Domäne sein. Ne, also ich habe,

00:30:51: also ich trink zu Hause privat viel Riesling, ich mag Kabinett gerne, ich trink glaube ich

00:30:57: hauptsächlich zu Hause hauptsächlich deutsche Weine, tatsächlich deutsche Riesling. Ich glaube,

00:31:03: da bin ich aber auch bekannt für und natürlich gibt es auch andere Weine, die ich super gerne

00:31:08: mag, aber ich glaube, das ist das, was man wohl am meisten in meinem, in meinem Chombräer filmt.

00:31:12: So, wenn wir uns jetzt ein Fläschchen aufmachen müssten, ich wüsste nicht genau, welche Flasche

00:31:30: ich mit Bärbel zusammen trinken würde. Also würde schon, dann gebe es etliche, aber mit welcher

00:31:36: wir uns zusammen gemeinsam und untereinander richtig überraschen können. Ich finde einer der

00:31:43: Weine, die uns deutsche Sommys nach wie vor überrascht sind, die Blaufränkisch aus Österreich. Was

00:31:49: dort seit mittlerweile 20, 30 Jahren produziert wird es, Artenbarauben, nicht nur in der vordergründigen

00:31:57: Präsenz, sondern auch in der Entwicklung im Reifeverlauf, in der Kombinationsfreude mit Speisen,

00:32:02: unfassbar. Ich würde einen, einen Blaufränkisch vom Paul Ax vom Heideboden nehmen. Stellt sich

00:32:10: natürlich die Frage, warum Blaufränkisch, aber Blaufränkisch ist so ein richtiger Mitteleuropäer,

00:32:14: ist ein der alten heimischen Rebsorten. Man vermute, das wäre eine Kreuzung aus den Sorten. Spulzina und

00:32:23: dem Casanova der Weinwelt, dem weißen Heunisch. Casanova will die Anzahl der Rebsorten, welchen er

00:32:31: als Vaterrebsorte gilt, ist unerschöpflich. Verbreitet wurde diese Rebsorte vornehmlich in

00:32:39: Ländern der Habsburger Monarchie und sie gilt als die Leitsorte Mittelbogenlands, welches man auch

00:32:45: als Blaufränkischland bezeichnet. 2.580 Hektar sind mit Blaufränkisch bepflanzt, was ungefähr fast

00:32:53: 6 Prozent der Gesamtfläche ausmacht, die in Deutschland als Lemberger in Ungarn als Kekfronkers

00:32:59: bezeichnete Rebsorte hat ein unfassbar greifbares interessantes Arombild, was an Wald werden,

00:33:08: was an Kirschbruch der erinnert, immer wieder begeistert. Das für mich spannend und interessant

00:33:14: ist diese ganz eigene Identität der Rebsorte. Wenn man kann sie nicht mit einem Cabernet,

00:33:18: nicht mit einem Merlot, schon gar nicht mit einem Cabernet Franc, mit einem Petitvertor,

00:33:22: mit keiner anderen Rebsorte vergleichen, sie ist eigenständig und das macht es so besonders.

00:33:26: Und wenn man dann ein Winzer wie Paul Ack hat, der es schafft, das absolute maximal aus dieser

00:33:31: Rebsorte herauszuarbeiten, dann ist es ein Wein, der auch jemand wie Bärbel begeistern kann.

00:33:37: Aber da stellt sich die Frage, warum den Heideboten vorm nehmen wir von Ack's keinen Ungerberg,

00:33:43: keinen Spiegel, kein Altenberg, seine Parade lagen. Aber man hat es dort im Weingut mit dem

00:33:48: Heideboten geschafft, einen Wein zu produzieren, der diese Lebendigkeit, diese animierende Trinkfreude,

00:33:55: die Frische, die Saftigkeit und diese herrliche Fruchtpräsenz offenbart. Und der Heideboten

00:34:00: versteht man natürlich keine große Einzellage, sondern es sind die Ebenen, die zum Neusiedler

00:34:07: See hinauslaufen. Weinreben haben ebenso wie wir ungern nasse Füße und verabscholenden Stauhnesse,

00:34:14: die in den flachen Tieflagen gerne vorkommen. Dank der Durchlässigkeit der sandig-kalkhaltigen

00:34:19: Schotter und schwarz-erde-Böden des Heidebodens gedeihen die Reben dort jedoch ganz außergewöhnlich gut.

00:34:26: Wo der Heideboten exakt beginnt und endet, darüber ist man sich noch nicht wirklich einig.

00:34:31: Konkrete Grenzschirmen gibt es nicht. Viele Winzer aus Gold, Münchstof,

00:34:36: Halbtouren, Podersdorf und Andau führen jedoch Weine mit dem Namen Heideboten im Sortiment,

00:34:42: sodass man den Heideboten auf das Gebiet östlich des Neusiedler Sees und vom Weiden am See bis zum

00:34:49: nördlichen Teil des Seewinkels als Kerngebiet einkrinken kann. Ja, ich denke, ein Heidebotenblow

00:34:55: Frankisch von Paul Acks bei zarten 12 bis 14 Grad serviert. Ich glaube, damit mache ich

00:35:01: Berge jetzt so glücklich. Ich werde es sicher einmal ausprobieren.

00:35:04: Ja, und bist du mehr ein Weinfühler oder ein Weinwisser? Also fühlst du die Weine mehr oder

00:35:14: bist du jemand, der die Weine dekliniert und kategorisiert und einordnet und...

00:35:21: Also ich versuche sie schon dementsprechend einzuordnen. Also manchmal hat man so...

00:35:28: Man schnuppert rein und man hat ja manchmal schon eine Idee dann. Aber ich versuche mich immer von

00:35:36: diesem Fahrt, dass ich dann direkt rausbrille und mich auf eine Sache festlege, versuche ich immer

00:35:41: wieder wegzukommen, wenn ich was blind verkoste. Ich möchte eigentlich lieber erst den Wein

00:35:45: auseinanderbauen, um dann hinterher logisch dran zu gehen, wenn ich denn dann eine blind

00:35:51: Verkostung habe. Was ja manchmal total schwierig ist, weil wenn jemand neben dir sitzt und sagt,

00:35:55: Mensch, das könnte auf jeden Fall ein Schablis sein und denkt, ja, könnte sein. Ja, klar,

00:36:00: es ist ein Schablis und dann ist es keine Ahnung. Das ist natürlich, man lässt sich so leicht

00:36:08: ablenken. Total. Ja, das ist eigentlich so gemein. Da geht es eventuell in Leuten, glaube ich,

00:36:14: dass also da eigentlich jeder gleich veranlagt ist und der andere verargumentiert das ja. Und wenn

00:36:20: er sagt jetzt aufgrund, keine Ahnung, der grünen Arom ist es ein Schablis und kann natürlich auch

00:36:27: man so nie um Blauen in einer gewissen Phase, einer gewissen Ausbaustufe, mit einer gewissen

00:36:30: Entwicklungsgradation oder eben verschiedenen anderen Einflüssen ja auch zum Schablis werden.

00:36:37: Also ich finde das manchmal gar nicht so verwerblich und für den Schadwind unsere Gäste sich da schieben,

00:36:42: dass sie eben nicht so, es sollte ja ohnehin nie ein Sport, sondern ein Spaß sein. Genau, total,

00:36:47: das soll auf jeden Fall ein Spaß sein. Also ich glaube, also für mich das Schlimmste, was man machen

00:36:52: kann, ist Wein zu ernst nehmen. Dass das Schlimmste was passieren kann. Wenn man dann irgendwie da groß,

00:36:58: kotzig, da herredet, boah, da kann ich ja gar nicht drauf. Das finde ich so schlimm. Ich finde Wein,

00:37:04: das muss Spaß machen und man muss ja auch alle mitnehmen. Manche brauchen halt momentlänger und

00:37:08: lass sie doch. Also das ist ja deren Erlebnis auch, oder? Ich glaube, da muss jeder mit rein.

00:37:14: Deiner Erfolgschlüssel, dass du genau das schaffst, dass du zwar Wein ernst nimmst,

00:37:20: aber nicht zu ernst. Also dass du ihn schon seriös betrachtest, aber mit wahnsinnig viel Spaß.

00:37:26: Und dann, ich glaube auch aufgrund deiner Wortwahl oder deiner Art damit umzugehen oder das zu

00:37:31: leben oder dann ihm auch auszustrahlen, andere weiterzugeben. Hat es zu jemals ein Vorbild?

00:37:38: Also gab es jemanden, der dich geprägt hat? Also ich, in dem Bereich, also mit wem ich wirklich

00:37:48: sehr gut klar kam oder wer mir auch viel gezeigt hat, war damals Helge Hagen im Kronenschlösschen.

00:37:52: Wahnsinn, ja. Ja, also der war schon für mich, wo ich auch immer gedacht habe, Wahnsinn, krass,

00:37:58: was der alles wusste und vor allen Dingen mit diesen ganzen alten Reingeauer Wein,

00:38:03: was der da alles verkostet hatte und was der sich so abgespeichert hatte, fand ich schon krass.

00:38:07: Ansonsten so Vorbild, sag ich mal, ich kann ich so gerade gar nicht sagen. Also es gibt,

00:38:15: glaube ich, im privaten Rahmen immer wieder Leute, wo ich denke, oh, Mensch, toll,

00:38:19: dass sie das so schön gestalten können oder auch so schöne Worte dafür finden,

00:38:24: wo ich dann irgendwie einfach nur denke, so Aprikose und die Artitis haben so tolle Worte

00:38:30: dafür und ich denke so, wow, wie schön, das will ich auch können. Aber manchmal wird es dadurch

00:38:36: ja so ein bisschen abstrakt. Also es wertschätzen ja viele bei vielen, dass die dann eben so ganz,

00:38:42: ich weiß, sie kennt, Rack Schanz-Olé kennt du ja. Der hat ja, also der hat ganze Geschichten um

00:38:49: Weid erzählt. Das habe ich dermaßen bewundert und finde es so einzigartig, weil ich auch keinen

00:38:55: gefunden habe, der das so unfassbar opulent ausschmücken kann. Aber so bei der Hälfte der

00:39:01: Beschreibung fragte man sich dann, du bist schon noch beim Wein, oder? Also das ist dann eigentlich,

00:39:05: weil ich dir aber dann von seiner Frau zu erzählen, aber das Klang halt immer alles so skurrier oder so

00:39:12: abstrakt in der Art, aber ich habe es auch sehr bewundert. Also ich fand das auch sehr,

00:39:17: sehr spannend interessant. Also da, ja. Also dann, ich finde das schon. Vorbilder eher aus dem Umfeld,

00:39:25: also aus dem Nichtwein-Umfeld. Ja, aus dem Nichtwein-Umfeld oder ich sage mal, jetzt sind jetzt

00:39:31: keine Leute, die so bekannt sind, sag ich mal. Also wer für mich immer ein großes Vorbild ist,

00:39:37: natürlich habe ich schon zehnmal, glaube ich, gesagt Johannes King, aber einfach, weil er einfach

00:39:44: so ist, wie er ist. Ja. Sagen glücklicherweise auch ganz, ganz viele, dass er mit seiner

00:39:49: einzigartigen Persönlichkeit auch viele geprägt hat. Hast du jemand geprägt? Also kennst du

00:39:54: jemanden, nämlich, weil ich kenne so den einen oder anderen, die bei dir gearbeitet haben und

00:39:58: die schon wow und werbel und so und aber hast du jemanden so den Ziesohn oder Zietochter,

00:40:05: wo du sagst, oh ja mein kleiner. So, in dem Sinne habe ich das nicht, aber ich glaube,

00:40:13: jeder, der bei mir durch meine Schule geht, der hat dann auch schon echt, also der vergisst

00:40:17: viele Sachen einfach nicht. Und das wird dem immer im Nachhain noch mal, es wird dem immer in den

00:40:23: Ohren schönen. Also auf wen ich wirklich sehr stolz bin, das ist halt Niklas, der kam halt als

00:40:29: junger Mann hierhin, hat sich einfach super interessiert für Wein und ja, einfach auch die

00:40:35: Möglichkeit bekommen sich da dementsprechend weiter zu entwickeln. Aber ich will, also es gibt

00:40:40: wirklich viele, wo ich wirklich eigentlich jeder, der einfach bei mir gearbeitet hat und egal in

00:40:46: welche Richtung der dahinter geht, natürlich besonders in Richtung Wein ist natürlich dann

00:40:50: immer, wo ich denke, so yes, aber da gibt es wirklich viele, die einfach einen tollen Weg

00:40:55: gemacht haben und ich bin eigentlich auf alle stolz, die hier bei mir waren und das überstanden

00:40:59: haben. Wir haben überlebt. Nein, so schlimm bin ich nicht. Ja, gut, von der Insel kam er ja schlecht

00:41:07: weg. Also es ist für dich ein leichtes Spiel in Berlin. Wir haben das einfach, wenn wir die

00:41:12: S-Fahren bei dir, muss man auch die nächste Fähre warten. Also da. Nein, aber das ist schon

00:41:20: kein Vorteil. Also da. Ja. Also da bin ich wirklich, wirklich stolz eigentlich auf jeden einzeln, der

00:41:28: eben halt mit mir hier zusammen gearbeitet hat und das Ding gerockt hat. Wann hat es wieder

00:41:33: in den 1. Weinmoment, also wann hat es bei dir gematched mit dem Wein und dir? Ja, ich weiß auch

00:41:40: noch, was es für ein Wein war. Ich habe da so ein Schlüssel, ja natürlich, ich habe da so ein

00:41:44: Schlüsselerlebnis und zwar war das in meiner Ausbildung, da habe ich ein Jean-Baptiste Riesling

00:41:52: von Gundaloch getrunken, 98er und das war der erste Wein, wo ich gesagt habe, hey, das schmeckt,

00:41:58: ja. Ja. Und so, ja, dann nahm alles seinen Lauf. Ja, nee, das ist tatsächlich der 1. Wein und

00:42:07: das ist der 1. Wein, der mich echt gekäst, gekätscht hat. Auch den tolle Erfolgsgeschichte

00:42:12: von mir, Hasselbach, finde ich. Also wie es auch vom Sohn weitergeführt wird und großartig.

00:42:17: Ja. Also ich weiß auch nicht, ob ich die Weine von damals, vom Vater oder vom Sohn lieber mag,

00:42:24: aber ich glaube, das gibt einem im Augenblick so vielen Weingütern so in Deutschland. Also ich glaube

00:42:29: bei Huber oder bei Berheims Rehpholz, also diese krassen Generationswechsel oder Nägel oder da

00:42:37: haben es die Kinder in der Taue, Katharina Prümm, die Kinder geschafft, die Schraube noch so ein

00:42:42: wenig weiter zu drehen im Vergleich zu der letzten Generation. Das finde ich cool. Das finde ich auch

00:42:50: cool. Aber ich sage mal, alles hat seine Zeit und ich finde es auch total beeindruckend, wenn man

00:42:56: einfach mal so ein bisschen den Wein, so ein bisschen rückblickend betrachtet, wie unterschiedlich

00:43:03: die Weine, sag ich mal vor 10 Jahren noch geschmeckt haben und also wie die Stilistik einfach auch

00:43:09: so völlig anders war und wie wir ab einem bestimmten Zeitfenster alle die Hände über den

00:43:14: Kopf zusammengeschlagen haben und alle haben ganz schlechte Orange gemacht und dann gibt es mittlerweile

00:43:18: so gute Sachen, also wie sich so Stilistiken über Jahrzehnte einfach völlig verändern und so

00:43:25: eine dicke Mutti, sag ich mal, die früher mit so viel Holz war, die ich heute gar nicht mehr

00:43:29: trinken mag, heute aber, wenn sie gereift, ist es immer noch extrem gut. So ich denke so,

00:43:33: boah, ich versteh es, warum die damals so viel Holz da reingepackt haben, aber die Stilistik

00:43:37: hat sich halt einfach so völlig verändert. Ist es nur die Weinstilistik oder ist die Erfahrung

00:43:42: oder ist die ganze Welt, oder ist es ein Bier, so die Entfahrt? Also letztlich machen ja die Gäste immer

00:43:47: was wir wollen, oder? Natürlich. Was für eine Frage, natürlich. Nein, überleg mal, du kommst doch

00:43:57: als Gast hierhin und du freust dich auf einen schönen Abend, aber wir sind ja nicht einfach nur

00:44:04: Kellner, wir sind nicht einfach nur Tellertaxen oder Leute, die Wein einschenken, sondern wir

00:44:08: sind hier Entertainer. Uns, also unsere Aufgabe ist es dir einen schönen Abend zu machen, das ist

00:44:13: unsere Aufgabe und das bedeutet auch, dass du dich einfach nur hinsetzen und feilen lassen musst

00:44:18: und ich muss erkennen, worauf du Bock hast und das funktioniert ja mal in den meisten Fällen auch,

00:44:23: sage ich mal, aber das ist ja die Aufgabe und deswegen ja die Gäste machen das, was wir sagen.

00:44:30: Das ist ja auch gar nicht irgendwie despektierlich gemeint oder irgendwie abwertend. Nein, überhaupt nicht.

00:44:34: Wir machen uns da auch sehr, sehr viel Gedanken um jedes einzelne Element, wenn wir die Weine

00:44:39: aussuchen, dann versuchen wir nicht dem irgendwie dann noch an den Gast zu bringen, damit die

00:44:43: Grenzen auch irgendwie möglichst weit ausloten oder wir uns eins des Fäustchen lachen, sondern

00:44:48: wir versuchen da ja teilweise auch und da sehe ich unsere Aufgabe so ein bisschen die Trends

00:44:53: auszuloten, wo man sagt, wie weit kann man gehen, was interessant, auch bei den teilweise schon

00:44:59: fehlerhaften Natural Weins oder von uns deklinierten fehlerhaften Weinen sind es das wirklich oder

00:45:05: hat das vielleicht auch andere Meilenstein oder Trends gesetzt und das ist ja eigentlich mehr

00:45:12: in gemeinsamen mit den Gästen erkunden oder auskunden und das manchmal eben auch etwas

00:45:17: gewagter in Weimenmenüs zu präsentieren. Bist du selber Team Weimenü oder Teamflasche,

00:45:22: wenn du essen gehst oder bei jedem Restaurant? Also wenn ich essen gehe, bin ich meistens Teamflasche,

00:45:29: kommt drauf an bei wem ich bin, weil ich einfach auch schon zu viele schlechte Sachen im Glas

00:45:36: hatte, wo ich genau merke oder sehe, die räumen gerade ihren Weinkeller aus und ja, ich finde

00:45:41: es total unverschämt so was zu machen, weil die Leute, die möchten doch eine tolle Weinbegleitung

00:45:44: haben, sonst würde ich es ja nicht bestellen und ich finde es und dann gerade an Leute,

00:45:49: die da keine Ahnung von haben den letzten Müll auszupacken ist doch eine Unverschämtheit und

00:45:53: nein, also ich versuche nach Möglichkeit, also ich versuche eigentlich nach Möglichkeit,

00:46:02: keine Weinbegleitung zu trinken, außer wie gesagt, ich weiß bei wem ich bin, dann mache ich das

00:46:06: sehr, sehr gerne. Oft ist es so, dass mein Mann eine Flasche Wein bestellt und wir parallel

00:46:12: noch die Weinbegleitung bekommen, was bei ich mal dann sehr schwierig sein kann, weil es dann

00:46:16: irgendwann doch extrem viel ist, es ist aber, es ist halt so schön, wenn wir essen gehen, jeder von

00:46:23: uns schaut in die Weinkarte und ich meine, das wird bei der auch nicht anders sein, du guckst,

00:46:27: wen haben die auf der Karte, welches Wein gut, ah okay, von dem, das haben die noch,

00:46:30: welchen Wein haben die von denen, aus welchen Jahr und was kostet der? So und dann findet man ja

00:46:35: manchmal, weil es ja nur ein limitiertes Produkt ist es ja, es ist ja kein Coca Cola oder was

00:46:40: auch immer, was es immer gleich schmecken soll, sondern es ist ja ein limitiertes Produkt und

00:46:45: deswegen je älter das natürlich wird, desto rarer ist es ja auch gesehen und dann finde ich das

00:46:51: so beeindruckend, wenn man das ein oder andere Schätzchen noch auf Weinkarten findet und deswegen

00:46:55: trinke ich meistens dann doch Flaschen, meine. Wenn du dann so die Weinkarte aufschlägst und du bist

00:47:00: mit deinem Mann alleine essen, gibst da Grenzen, also gibst da Grenzen sowohl nach unten als auch

00:47:06: nach oben und was ich selber, das wäre so vielleicht die zweite Frage mit dabei, fühlt sich

00:47:12: du dich dann genötigt, weil du dann wahrscheinlich auf der Insel unterwegs bist, auf der Insel bekannt

00:47:17: bist, es natürlich auch getrackt wird, was du trinkst, dem Klischee zu entsprechen oder sagst du

00:47:24: all okay, ich trink heute Riesling, Liter bla bla bla. Ja also mir ist es total Wumpe, es muss gut

00:47:32: sein und es ist mir völlig Wumpe, was die anderen denken, was ich denn da trinke. Vom Preis, ja mein

00:47:38: Mann hat gesagt, mit der Zeit werde ich immer teurer, ja okay, das kann durchaus sein, aber ich

00:47:43: glaube weil sich natürlich auch Geschmack entwickelt und Preise entwickeln, sich natürlich auch, wenn

00:47:47: wir uns vorstellen, was früher mal in G-Max 80 Euro gekostet hat, also sechs Flaschen im Karton und

00:47:54: was das heute kostet, natürlich gibt es eine gewisse Preisentwicklung auch, aber man hat natürlich

00:48:00: auch als Zommelier immer die Einkaufspreise im Hinterkopf und dann weiß ich natürlich auch

00:48:05: bummelig, okay das wird das und das gekostet haben oder das kostet das und das und also ich

00:48:11: sage mal mehr als, brauchen mehr als 200 Euro möchte ich eigentlich nicht ausgeben, also wenn es

00:48:15: dann mehr ist, dann muss es schon, muss ich schon, dann muss ich schon in Fahrt sein, man muss das

00:48:19: machen worauf man spart, worauf man Bock hat, woran man Spaß hat und ich glaube, das kann einem schon

00:48:26: den Abend verhageln, wenn man sich eine Flasche Wein bestellt, die wirklich viel, also überteuert

00:48:33: einfach ist, da gibt es ja einige Sachen, also da kann man sich schon den Spaß mitverderben,

00:48:38: vor allen Dingen ich sage mal, gerade wenn man auch an bestimmte Weine rankommt zu anderen Preisen

00:48:45: und einfach auch ein anderes Gefühl einfach dafür hat, also obwohl wie gesagt, weil man sagt immer,

00:48:51: ich bin einfach viel zu teuer oder ich werde immer teurer im Laufe des Lebens, ja so ist es eben halt,

00:48:56: ich glaube das ist allgemein mit den Frauen, so ist es mit den Frauen, ich glaube nicht mit den Frauen,

00:49:03: die Männer schieben die Frauen nur mal von, von Pott, das kann schon sein, nein aber das ist,

00:49:12: ich trinke wie gesagt sehr gerne, wenn ich bin auch bereit Geld dafür auszugeben, aber irgendwo ist

00:49:18: für mich dann auch eine Grenze, ich bin jetzt ja auch nicht grösos, also dass ich sagen kann,

00:49:24: das ist mir egal, gibt es Grenzen nach unten, also würdest du niemals so oder wenn du keine Ahnung

00:49:30: bei der Party bist und da hat man an allem nicht gespart, nur am Wein, also es kommt auf den Wein

00:49:37: an, es kommt tatsächlich drauf an und ich trinke auch sehr gerne Bier muss ich sagen, okay, also es

00:49:46: kommt öfters vor, wenn ich eingeladen bin irgendwo und die Menschen meinen Gott, das muss ja nicht

00:49:49: jeder was mit Wein zu tun haben, die haben andere Sorgen, also ich trinke wirklich sehr gerne Bier,

00:49:58: ich trinke gerne Flaschenbier, ich trinke frisch gezapptes, whatever, also da bin ich auch, da

00:50:05: habe ich gar keine Sorgen einfach mit. Und dann so handcrafted aus Südwesthamburg oder

00:50:10: dann egal oder Bitburger hochleben lassen oder? Nee, schon am allerliebsten, wenn ich mich entscheiden

00:50:17: dürfte, schon, ja, Croftbier ist es, ich habe ja letztes Jahr habe ich mal ein Praktikum in der

00:50:23: Kehrwiederbrauerei gemacht für eine Woche, weil ich unbedingt mal wissen wollte, wie wird denn Bier

00:50:27: wirklich hergestellt und das ist wirklich da ein absolutes Handwerk, es passiert wirklich alles

00:50:34: mit Hand und das war ganz schön anstrengend, muss ich sagen, aber so spannend, dass einfach

00:50:38: noch mal so zu sehen, was man sonst ja nur aus Lehrbüchern kennt und nicht in der großen

00:50:43: Brauerei, sondern wirklich in mini kleinen Kesseln, also wirklich großartige Erfahrung. Ist es nicht

00:50:50: skurril, finde ich, beim Wein legen wir unglaublich viel Wert auf Handwerk und kleiner Betrieb und

00:50:56: Traalala und fünf Generationen und beim Bier, da kümmern sich viele nicht darum, sondern das ist

00:51:02: ja oftmals auch nur eine Massenware von Köpi, Bitburger, Becks, Traalala und das ist egal,

00:51:08: denn oftmals, also was man da irgendwie anbietet oder da geht es abwürfen. Ja, ich finde das auch

00:51:15: sehr komisch, aber ich glaube, das ist genau das Gleiche wie mit Kaffee, also da dreht sich der

00:51:19: Vergleich nicht um die Qualität, sondern um den Preis, glaube ich. Also die erzählten mir auch,

00:51:26: dass die halt ja ihre Preise einfach mit anderen Bieren verglichen werden und wenn ich gesehen

00:51:32: habe, was dafür ein Aufwand getrieben wird, eigentlich ist das Bier viel zu günstig, eigentlich

00:51:37: muss man nochmal fünf Euro auf die Flasche drauf schlagen, um dem eigentlich gerecht zu werden,

00:51:40: was da passiert oder auch die Wertschätzung dann auch, wenn etwas teurer ist, hat man ja auch eine

00:51:45: andere Wertschätzung demgegenüber und das ist im Bierbereich leider meistens ja nicht so gegeben.

00:51:53: Ja, man trinkt es dann auch anders, also mit einem anderen Bewusstsein, mit einem Augenmerksamkeit

00:51:57: und man trinkt Bier dann nicht wie Bier, also das Schlimmste ist ja, wenn Biertrinker anfangen,

00:52:01: weiter trinken, nicht so wie... Ja, alles weg. Ja, Wahnsinn, oder? Und total voll. Ja, wir hatten

00:52:09: das kürzlich erst, also es war relativ, er musste leider als Krankenhaus. Und das mit 42 Jahren,

00:52:19: also es hätte sich auch keiner gewünscht. Nein. Aber im Gegenzug findest du, also Bier ist ja

00:52:26: oft für viele ein Feier gedrängt, bist du mal mit Wein kann man Feier? Also was sind das denn für

00:52:32: Weine, was sind für dich Feierweine, wo würdest du die oder wie würdest du die aussuchen? Also ich

00:52:37: würde es immer so ein bisschen auf den Rahmen ankommen lassen, wenn ich ein Wein zu einer Feier

00:52:42: aussuche oder aussuchen würde, dann kommt es ein bisschen auf die Leute an, weil was soll ich

00:52:48: meiner Freundin Natja ein Wein geben, wenn die gar keine Ahnung davon hat und den wahrscheinlich

00:52:55: auch gar nicht, der würde ja wahrscheinlich gar nicht schmecken, also weil das dann so verkopft

00:52:59: schon wieder wäre, das könnte ich mit anderen Leuten, mit denen ich dann feiern würde,

00:53:04: könnte ich das machen. Deswegen kommt es ja glaube ich immer so ein bisschen auf den Rahmen an,

00:53:07: wenn ich natürlich 100 Leute hätte, dann würde ich mir auch Gedanken machen, was es denn für

00:53:13: ein Wein sein muss, weil da hat man ja wahrscheinlich auch so gemischtes Publikum mit dabei. Also ich

00:53:17: glaube so ein Feierwein kommt halt immer darauf an, wie viele Leute und was er kostet hinterher. Und

00:53:24: wer halt mit dabei ist, also ich glaube das ist das aber kein schon gut mit Wein feiern,

00:53:30: habe ich schon viel gemacht. Ich finde da aber auch ganz extrem gerade bei diesen beiden Elementen,

00:53:36: Wein und Bier, wie extrem Wein und Bier eine unterschiedliche Stimmung einfach auch bestimmt

00:53:42: dominiert so richtig. Also wenn du bei dir auf der Bank sitzen hast du glaube ich ein anderes

00:53:46: Gefühl als, oder im Bankchen, schuldigung, ein anderes Gefühl, wenn du ein Bierchen oder

00:53:51: ein Flasche Bier in der Hand hast oder eben ein Weinglas. Das war eine Grundstimmung schon,

00:53:56: also da war ein Pastwein überhaupt nicht? Also ich finde Wein passt überhaupt nicht,

00:54:01: wenn man Auto fahren muss, da hat das nichts verloren und wenn man schwanger ist oder da hat

00:54:07: das auch nichts verloren. Ich hatte jetzt ja gerade meine Kniegeschichte OP und ohne Alkohol

00:54:14: halt ist auch schneller, da hat es dann auch erstmal nichts bei mir verloren, finde ich. Ja,

00:54:18: ich will ja schnell wieder laufen und also ich glaube das sind so Sachen, wo da hat es

00:54:23: einfach nichts verloren, da gehört es einfach nicht hin und auch wenn, also ich finde auch wenn

00:54:28: man so genau wie Mütter mit Kinderwagen und Zigarette, das ist genauso schlimm finde ich,

00:54:35: also da hat eine Kippe nichts verloren, bei einem Kinderwagen genauso wenig wie wenn eine Mutter

00:54:39: saufen durch die Stadt rennen würde. Sich am Kinderwagen fest, ja. Genau, ich schaffe es noch.

00:54:46: Nee, also das sind so Punkte, das hat einfach nichts miteinander zu tun, das gehört sich

00:54:52: einfach nicht. Aber eure schwierige Aufgabe, ich denke da werden ihr bei euch im Restaurant

00:54:56: oder im Hotel weniger mit zu tun haben, aber jetzt ist es für uns in der freien Wildbahn,

00:55:01: damit umzugehen und nicht übergriffig zu werden, trotzdem Vernunft zu leben oder

00:55:08: vorzugeben oder jemand zu disziplinieren. Also wir haben ja eigentlich reinrechtlich,

00:55:12: haben wir die Aufgaben, müssten die in die Autoschlüssel abnehmen oder in den Kinderwagen

00:55:15: oder wie auch immer, aber auf der anderen Seite, boah, es ist manchmal echt eine harte Nummer.

00:55:21: Ich glaube einer der wenigen, die das mit ganz ganz viel charmen können, dass der andere gar

00:55:26: keinen Wunsch hat irgendwie zu fahren, ist Gerhard Retter, der dann... Ja, das glaube ich auch.

00:55:30: Der wird es wirklich, ja, da, ja, durchaus, ja. Ich denke, ich denke mir immer,

00:55:40: du hast doch jetzt einen echt wunderschönen Abend gehabt, ihr habt echt Kohle dafür hier gelassen,

00:55:46: gönn dir doch das Taxi noch. Gönn es dir doch einfach, weil du wirst nicht glücklich,

00:55:50: wenn du irgendwie ein Platt fährst oder dir der Führerschein abgenommen wird.

00:55:53: Ist bei euch wahrscheinlich auch ein Grundproblem auf der Insel, oder?

00:55:56: Ja, es kann schon sein, also... Ich sehe die immer schlägelt voran.

00:56:04: Also, ich muss sagen, es ist eine gute Taxi-Infrastruktur hier bei uns.

00:56:11: Cool. Nicht wie in manch anderen Gegenden, wo man problematend Taxi zu bekommen.

00:56:17: Hier sind schon viele Taxen und das ist... Ja, wir arbeiten mit einem Unternehmen zusammen

00:56:24: und es läuft reibungslos. Also, ja, also das... Ich sag mal, wir haben ja seit ein paar Jahren,

00:56:30: ich habe mich ja immer dagegen gestreut, eine alkoholfreie Begleitung bei uns auch.

00:56:34: Du hast dich dagegen gestreut. Ja, weil bei uns war die Nachfragewanne nie so groß,

00:56:40: also weil die Leute waren halt im Urlaub und die wollten halt trinken.

00:56:43: Ja. Und also anders als in der Stadt und deswegen habe ich mich eigentlich immer

00:56:48: dagegen gestreut und habe gesagt, nee, das braucht man nicht, weil einmal im Jahr dafür,

00:56:52: dass da einmal jemand nachfragt, muss ich mich nicht dahin stellen, weil wenn ich eine

00:56:56: Begleitung eine alkoholfreie habe, müsste auch selber gemacht sein. Da will ich nichts,

00:56:59: möchte ich nichts einkaufen. Da möchte ich halt selber die Sachen machen. Da habe ich dann

00:57:05: den einen Kollegen hier, Dennis, der war letztes Jahr noch bei mir, Somelje, den habe ich vor zwei

00:57:11: Jahren dann, als wir gesagt haben, wir brauchen eine über die Pferdewiese im März gejagt und wir

00:57:18: haben Wiesenkerbel gesammelt und eine ganz schlechte Limonade daraus gemacht. Aber das war

00:57:23: so unser Anfang damit.

00:57:24: [Musik]

00:57:41: [Klopfen]

00:57:46: [Klopfen]

00:57:52: [Musik]

00:57:58: Die legendäre Bank des Söhringhof. Ich stelle mir manchmal vor, was für ein Wein würde ich trinken.

00:58:04: Welche Situation wäre es und vor allen Dingen, zu welcher Zeit wäre es?

00:58:08: Klar, wenn man im Sommer dort sitzt, dann schon Panja ohne Frage.

00:58:11: Aber der fast schönere Zeitpunkt ist, glaube ich, im Frühjahr oder vielleicht sogar im Herbst, wenn der Wind besonders kraftvoll ist

00:58:19: und dann mit einem richtig schönen Gläschen Rotwein.

00:58:23: Der Wein sollte kraftvoll, sollte ausdruckstartend, sich nicht zu sehen, den Vordergrund drängen.

00:58:28: Ich denke, fast an ein Mello.

00:58:31: Die geschundene Rebsorte der Weinwelt.

00:58:33: Auf der einen Seite werden die Großartigsten, werden die teuersten Weine aus dieser Rebsorte produziert.

00:58:38: Auf der anderen Seite ganz einfachste, billigware.

00:58:41: Warum diese Kreuzung aus Cabernet Frontmodel Nordisch,

00:58:46: somit braucht wird, das liegt wahrscheinlich an ihrer Unkumviziertheit.

00:58:51: Die Rebsorte hat relativ geringe Ansprüche an den Boden, ist zwar anfällig für Portrides, aber kaum für Peronos Bohrer

00:58:58: und hat eigentlich neben den Menschen nur einen natürlichen Feind und das sind amisanterweise die Vögel.

00:59:04: Was ihr sehr wahrscheinlich auch den Namen eingebracht hat,

00:59:07: den Mello-Trauben werden unfassbar gerne von Amseln gefressen.

00:59:12: Amseln Französisch-Mehrle und laut der Überlieferung kommt der Name Mello von Eben-Mehrle.

00:59:18: Und ein Mello von einem guten Produzenten kann so herrlich,

00:59:22: nach Kürsche, nach Schokolade, nach feinen Bernduften Ausdruck haben.

00:59:27: Zart von Kräuter, Aromen und Darmalt.

00:59:29: Moderat in den Tarnintext, durch den Gaumenstreichen,

00:59:33: eine tolle Fleischigkeit sowohl in der Jugend als eben auch mit einer gewissen Reife.

00:59:37: Die Rebsorte, die 1880 das erste Mal die Internationaler Reise ins Riaul-Antrat

00:59:44: fand um 1920 dann auch in Kalifornien um 1930 in Washington ein neues Heim.

00:59:50: Und hier in Washington gibt es ein Weingut, was auf besondere Weise genau diesen Brückenschlag hinlegt,

00:59:56: um Kompliziertheit und Großartigkeit in sich zu vereinen.

01:00:00: Columbia Crest mit Sicherheit kein kleines Weingut.

01:00:03: 2600 Hektar möchten erst mal gemanagt werden, trotz allem findet sich dieses Weingut.

01:00:10: Zumeist im Beschreibung und im Bewertung am oberen Ende der Liste der vieler Fachmagazine und bei vielen Experten.

01:00:19: Wahrscheinlich sind es die besonderen Bedingungen im Washington State.

01:00:22: Die Sonne scheint im Sommer 17 Stunden und im Winter kann es relativ schnell arktische Züge annehmen.

01:00:28: Das größte Manko ist wahrscheinlich der Regenmangel aber aufgrund eines perfekten Wassermenagement mit Bodensensoren und Tröpfchenbewässerung schafft es Columbia Crest

01:00:39: auf verschiedenen Qualitäts-Ebenen einzigartige Qualitäten zu produzieren.

01:00:44: Ja dieser 2022er Merlot von Columbia Crest ist ein Wein für Momente, für Situationen,

01:00:51: wo der Wein dem Genießer zuträglich sein kann.

01:00:54: Wo seine Perfektion, seine Außergewöhnlichkeit sein unfassbar harmonisches Aromen gerüst einlädt im Moment zu verweilen.

01:01:02: In so einem Weingut, auch mit dieser Größe, hat einer der renommiertesten Winzer und Kellermeister Juan Miozsoka

01:01:12: die Chance aus perfekten Traubenqualitäten und Partien zu separieren, zu differenzieren und zu kategorisieren und kann so sehr zielgerichtet

01:01:23: vier verschiedene Qualitätslinien perfekt ausrichten.

01:01:27: Auf der einen Seite gibt es die Two-Vines-Linie, die Weine für den täglichen Genuss, sanfte frische Rebsorten typische Weine,

01:01:36: die aus dem Columbia Welle kommen, herausarbeiten.

01:01:40: Hierbei liegt der Fokus in der Bewahrung der Frisch- und der Typizität der Rebsort, ohne den Holzeinfluß zu groß werden zu lassen.

01:01:48: Wie bei diesem Melodien ich jetzt im Sinn habe, sollte es eine Speisenbegleitung dazu geben.

01:01:54: Kann man durchaus zur Grand-State-Linie greifen, die den klassischen Stil von Columbia Crest abbildet.

01:02:00: Hierbei geht es bei den Weinen um eine ganz ausgeprägte Würze und Kraft um ein richtiges Maß an frische und einer perfekten Integration des 12-14 hunertigen Holzausbaus.

01:02:13: Ein Großteil der Trauben kommt aus dem Weinkutseigenen Lagen.

01:02:18: Bei der H3-Linie, die sich aus den drei H-Wörtern, Ors Heaven Hills, zusammensetzt, geht es um die Theroirprägung der Weine,

01:02:29: die die gesamte Phylicranität der Ors Heaven Hills repräsentieren.

01:02:34: Nur das beste Lesegut wird für diese Weine verwendet.

01:02:38: Die Weinen zeigen sich krachtvoll fruchtbetont mit perfekt implantierter Dezenterwürze.

01:02:44: Zur Ergänzung werden die Weine für 20 Monate im Barrik ausgebaut.

01:02:49: Dann gibt es noch die Reserve-Linie.

01:02:51: Die Reserve-Linie stellt die Spitze der Weinbereitung für Columbia Crest dar.

01:02:56: Die Trauben kommen aus den besten Einzellagen Washingtons und werden zu 100% von Hand verarbeitet.

01:03:02: Die Weinbereitung findet im Reservekelleres Weingutse statt.

01:03:05: Und genauso ein Reserve-Kabinett auf dem Jahr 2005 hat beim renommierten Weinmagazin "Winespec-Täter"

01:03:15: den ersten und einzigen Number One-Wein aus Washington platzieren dürfen.

01:03:20: Perfekt für diesen Augenblick hier auf der Bank des Söhrringes.

01:03:25: Und jetzt haben wir mittlerweile so viel zufrieden, oder?

01:03:31: Ja, mega zufrieden.

01:03:32: Also es ist mittlerweile richtig, richtig gut geworden.

01:03:35: Marie macht es mittlerweile, denn es ist jetzt in den Vondom gegangen.

01:03:40: Ja, nicht geflogen.

01:03:41: Er hat die nächste Stelle angetreten.

01:03:44: Wie eine alkoholfreie Begleitung geflogen.

01:03:47: So, nein!

01:03:48: Nein, aber er hat das eben halt super gemacht und jetzt macht Marie das wunderbar.

01:03:58: Und ja, also ich lerne ja auch nicht aus dabei natürlich, es macht ein Jahr auch nicht dümmer.

01:04:03: Ich finde es manchmal gar nicht so verkehrt, das zumindest im Mix zu genießen.

01:04:07: Weil ich finde, man probiert natürlich viel und das eine ist interessant auf der Weinkarte,

01:04:12: dann kommt die Empfehlung und das ist spannend.

01:04:14: Und dann fahren es doch irgendwie 6, 7, 8, 9, 10 Gläser, weil es ja auch mal 6, 7, 8, 9, 10 Gänge gibt.

01:04:20: Und das bisher kommt dann irgendwie so vorbeigeschwebt.

01:04:23: Und das ist dann so schade manchmal, wenn man das gar nicht so bewusst mit genießen kann,

01:04:27: dann so eine gemischte Verteilung, also so ein halb halb finde ich, finde ich recht smart und recht cool.

01:04:34: Ja, das stimmt.

01:04:36: Das ist schon eine gute Angelegenheit.

01:04:39: Und wie gesagt, die Nachfrage ist einfach gestiegen und deswegen...

01:04:44: Also ihr macht eine wunderbare Estragon-Lemonnade mittlerweile, kann ich mich reinlegen.

01:04:50: Für Personalverbrauch hoch 10, dann ist das wahrscheinlich...

01:04:53: Ja, ich habe gesagt, wir müssen einen großen Vorrat dieses Jahr anlegen.

01:04:56: Dass wir immer etwas davon im Hause haben.

01:05:00: Und Verprobung am lieben Objekt, so mehr oder weniger.

01:05:03: Aber wenn du sagst, Hands on, willst du jemals winzerin werden?

01:05:07: Also gab es für dich schon mal den Wunsch, wo du sagst, jetzt habe ich die Erfahrung rein gußtatorisch gesammelt.

01:05:12: Und ich möchte das umsetzen und möchte unbedingt meinen eigenen Wein machen.

01:05:16: Das ist auf Süd 2 jetzt mittlerweile auch schon, aber nicht unbedingt möglich.

01:05:19: Also Gartenbau war noch nie meins, noch nie.

01:05:24: Ich bin ein alter Waldorfschüler und wir hatten Gartenbau und das fand ich damals ein ganz schlimmes Unterrichtsfach.

01:05:29: Es hat mir nicht gefallen.

01:05:31: Dann habe ich mein Praktikum, habe ich bei Gunther Künstler im Rheingau gemacht.

01:05:34: Da war ich ein halbes Jahr und das war spannend, aber es ist einfach überhaupt nicht meins.

01:05:38: Also ich würde mir im Leben keinen Wein gut kaufen.

01:05:40: Okay.

01:05:41: So, ich finde es schön, dazu sein und Sachen zu verkosten und dazu sitzen und sich das anzugucken,

01:05:47: wie die anderen anderen arbeiten.

01:05:48: Aber nein, überhaupt nicht meins.

01:05:50: Würde ich nicht wollen.

01:05:51: Ich finde es auch interessant, ich habe das auch immer konsequent ausgeschlossen.

01:05:55: Wer ich wüsste, ich könnte niemals so gut werden, wie es die anderen sind.

01:05:57: Und wenn es mal nach hinten geht, das ganze Jahr mit dem Kram leben und das auch noch schön finden zu müssen.

01:06:03: Also dann irgendwie, wo man weiß, dass es richtig hässlich, dann auch nein, schmeckt das so toll.

01:06:08: Das ist doch schwierig.

01:06:09: Also da haben wir, glaube ich, einen ganz großen Vorteil, dass wir einfach die nächste Bestellung auslesen können.

01:06:14: Ja, vor allen Dingen, also es gerade da sind einfach so Sachen, zum Beispiel in der Küche stehen,

01:06:19: wäre auch überhaupt nicht meins.

01:06:21: Also ich bin nicht in der Produktion, ich bin im Verkauf und das kann ich gut.

01:06:24: Also muss man manchmal auch für sich selber einfach so Abstriche machen und einfach für sich entscheiden.

01:06:30: Nee, also so gern man oder so toll man manche Sachen findet, man ist einfach dafür nicht geschaffen.

01:06:36: Punkt.

01:06:37: Aber wo Küche stehen, hattest du jemals diese absolute unbeschreibliche Weinspeisenkombination?

01:06:46: Wo du sagst, das?

01:06:47: Boah.

01:06:48: Ja.

01:06:49: Also wir haben ja auf der Insel hier viele Austern oben in List.

01:06:53: Und für mich das absolut göttlichste ist es dieses Jodige der Auster mit einem gereiften, etwas restsüßen Riesling von Ermodeln.

01:07:03: Okay.

01:07:04: Das ist unfassbar.

01:07:05: Da kem ich gar nicht drauf.

01:07:06: Ja, das ist unfassbar diese Kombination.

01:07:09: Also da kann ich mich wirklich, wirklich reinlegen.

01:07:12: Stimmt die, die Story eigentlich, dass die Austern erst nach Frankfurt geschippert werden,

01:07:16: dann wir jetzt zurück nach Süden verkauft?

01:07:18: Nein, nein, das stimmt nicht.

01:07:20: Hat mir mal irgendjemand erzählt, dass die dann da runter und dann aufgrund der Logistik, also so wie die Krappen halt nach China zum Polen geschickt werden,

01:07:27: werden die Austern für die Verteilung nach Frankfurt geschickt und letztlich kommen sie dann acht Stunden später auf Sylt wieder an, werden dort verkauft.

01:07:37: Nein, nein, nein.

01:07:39: Also wir kriegen, das ist eine Story.

01:07:41: Also wir kriegen die, da kommen dann die Leute, die die Austern ernten, die kommen schnell hier bei uns vorbei gefahren und bringen die Zeit ab.

01:07:46: Echt?

01:07:47: Ja, ja, ja.

01:07:48: Also wir kriegen jeden Tag frische Austern.

01:07:50: Was ja auch richtig cool ist, du kannst ja hier auch auf der Insel, hier gibt es so ein paar Stellen, da kannst du auf der Wattseite am besten,

01:07:57: da kannst du auch wilde Austern sammeln, die darfst du nicht verkaufen, aber die kannst du halt selber essen.

01:08:02: Und das macht auch echt richtig Laune.

01:08:04: Manchmal sind das ganz schöne Brocken.

01:08:06: Also ich suche immer die etwas kleineren, weil so eine riesige Auster ist mir dann zu fleischig einfach.

01:08:13: Also ich bin jetzt auch kein Limfjord Auster-Esser, sondern ich mag wirklich so kleine.

01:08:17: Schlanke Austern mag ich gerne.

01:08:19: Aber da findet man hier schon wirklich tolle Sachen am Strand und da kann man auch echt gute Sachen mitmachen.

01:08:23: Zum Beispiel Apfel, Ingwer-Gurke, so ein bisschen klein geschnibbelt dazu, wie so eine kleine Marinade da dran oder so ein bisschen gratiniert mit Käse.

01:08:30: Also gibt es schon tolle Sachen, die man zu Hause dann auf dem Grill zum Beispiel schmarrt.

01:08:34: Ist ja irre.

01:08:35: Ist wirklich gut.

01:08:35: Zeig du mal, weil es noch nie gehört.

01:08:37: Mhm, ja Austern. Austern ist ein tolles Thema.

01:08:41: Wow, kann man sich richtig reinknien, also im wahrsten Sinne des Wortes.

01:08:44: Ja und dann einfach einen geilen Wein dazu, alter Schiff.

01:08:48: War das dein größtes Sommelierlebnis oder also jetzt nicht vom Genuss, sondern vom Erlebnis oder was war so im Restaurant dein größtes Sommelierlebnis?

01:08:55: Da gibt es glaube ich so viele Sachen, die man so miterleben durfte.

01:09:03: Also ich sage mal so, als Sommelier hat man ja schon viele Möglichkeiten, Weine oder bestimmte Weine zu verkosten.

01:09:10: Also für mich mit die wirklich besten Sachen waren oder das beste Erlebnis mit war, wenn man einfach mal die Möglichkeit hat, 13 Jahrgänge, Petrus gegen Le Panc zu verkosten.

01:09:23: Hast du.

01:09:23: Oder 32 Flaschen, Contis nebeneinander aufzumachen und alle gegeneinander zu verkosten.

01:09:30: Das sind so Sachen, oder wenn du Mutant und La Fitte aus 1892 nebeneinander verkosten, also das sind schon wirklich ganz besondere Gelegenheiten finde ich.

01:09:39: Und das hat auch nicht jeder, nicht jeder Sommelier hat diese Möglichkeiten und ich finde das muss man schon ganz tief in seinem Herzen aufbewahren und sich auch dessen sehr bewusst sein, dass es etwas sehr, sehr besonderes ist.

01:09:50: Und trotzdem finde ich aber, hast du die große Eigenschaft, das mit so einem Augenzwinkern rüber zu bringen.

01:09:55: Also deine legendären Challenges, Kontyflaschen aufmachen.

01:10:00: Genau.

01:10:02: Es ist ja auch nur Wein, es ist nur Wein, es ist nichts anderes.

01:10:05: Stimmt, aber manche einer würde halt wahrscheinlich, wieso vom teuren Auto sich dahin stellen, posen und am besten noch irgendwie jemand daneben stellen.

01:10:15: Aber du machst das mehr oder weniger, wie gesagt, mit dem Augenzwinkern.

01:10:19: Und das finde ich eigentlich so bewundernswertend.

01:10:21: Ich finde so was muss man auch können, also über den Dingen stehen, aber die Dinge dann trotzdem greifen und verstehen können.

01:10:26: Weil das ist ja das, was ich vorhin gesagt habe.

01:10:30: Es sind schon, es ist Kultur, es ist Geschichte.

01:10:33: Auch wenn man sich über Kontys unterhält zum Beispiel, es ist ja, warum ist es so teuer?

01:10:39: Warum hat das so ein Ruf?

01:10:40: Es hat so einen wunderbaren Ruf, weil es einfach über Jahrhunderte so gewachsen ist.

01:10:45: Es ist ein toller Weingarten, sensationell, ja, gibt es viele tolle Weingärten.

01:10:49: Aber die Geschichte, die Historie dahinter, also das ist halt, Madame Pompadour durfte diese Weine nicht trinken, weil Prinz de Contimochte sie nicht.

01:10:57: Und der durfte nie zu ihr ins Theater gehen.

01:11:01: Sie hat ihn nie eingeladen.

01:11:02: Also durfte sie sein Wein nicht trinken.

01:11:03: All solche, das ist das, was einfach, und dann hat man die Möglichkeit das im Glas zu haben.

01:11:09: Das ist was Besonderes, aber trotzdem ist es nur Wein am Ende des Tages.

01:11:12: Stimmt, stimmt.

01:11:14: Geschichte im Glas.

01:11:15: Also finde ich ganz gravierend, aber eben auch, dass du dich dafür interessierst und dass du dich damit auskennst.

01:11:21: Das ist so eine Sache, wo ich es manchmal schade finde, wenn jemand in dieser Materie oder auch mit dieser Materie arbeitet und dann eine zu starke, manchmal auch einstöhnliche Ausrichtung hat.

01:11:31: Also sich gar nicht für so auch die Komplexität der verschiedenen Weingärten miteinander, miteinander irgendwie versucht, die zu verbinden, wo er dafür interessiert.

01:11:39: Hast du selber ein Stil, wo du sagst, der ist mir, also Lieblingsfeine haben ja eigentlich die wenigsten oder sollten sie manchmal auch gar nicht haben.

01:11:46: Find ich, weil dann fangen sie an zu, zu missionieren und andere zu überzeugen und hören dann nicht mehr zu.

01:11:52: Also dann redet man und fängt nicht mehr an zuzuhören.

01:11:56: Aber gibt es ein Stil, den du als dein Stil, als im Beerbilsstil bezeichnen würdest?

01:12:02: Also ich glaube, man verändert sich auch im Laufe der Zeit.

01:12:06: Also ich glaube, es gibt eine Stilistik, da hat man mal mit angefangen und im Laufe der Zeit verändern sich die Geschmäcker.

01:12:15: Also ich glaube, bei mir ist das auch so.

01:12:17: Also im Moment, ich glaube, das mag ich halt super gerne, ist halt einfach diese Reduktion, die die Weine haben, Mineralität, Säure.

01:12:27: Ja okay, ich bin auch ein alter Säure-Junkie.

01:12:30: Aber das ist so das, was ich im Augenblick sehr, sehr gerne mag.

01:12:35: Was mein Mann mag zum Beispiel lieber sehr breite Weine, das ist sehr gut.

01:12:39: Wir trinken zwei Flassen.

01:12:41: So mit.

01:12:41: Ohne Streit.

01:12:42: Nein, ohne Streit.

01:12:45: Nein, aber das mag ich im Moment schon sehr gerne.

01:12:50: Das bedeutet aber nicht, dass ich irgendwas anderes ausschließen würde.

01:12:54: Und mit Sicherheit ist es auch nicht der letzte Step oder sowas.

01:12:58: Sondern das ist einfach eine Momentaufnahme, finde ich.

01:13:00: Wie war dein Trinkerkarriere?

01:13:03: Also wo mit Finks an?

01:13:06: Also was war der Stil, der nach dem Genber praktisch so dermaßen geflasht hat?

01:13:14: Die ganz Klasse, kennst du die klassische Trinkerkurve?

01:13:18: Also ich würde sagen, wäre anfänglich mit Süß, egal was, also wahrscheinlich erst Süß-Rot und Süß-Weiß,

01:13:27: dann die fetten Schnecken, dass man die dann hat, also so ein bisschen overloaded, New World in die Richtung.

01:13:34: Dann so ein bisschen Struktur, man traut sich ans Holz heran, wird immer kager, wird immer trockener,

01:13:39: wird dann ein bisschen verbissen und fängt dann nach dieser Vordergründigkeit an, so ein bisschen zu flattern.

01:13:46: Also man geht dann so ein bisschen, diese Feigliederigkeit traut sich meinem Barolo oder Nebiolo als solches.

01:13:51: Und dann wird man so ein bisschen, kriegt man so die Freakshow, wo man sagt die möglich schrägenden Sachen dann irgendwann

01:13:56: und endet dann bei purer Eleganz.

01:13:58: Das wäre jetzt so meine Vorstellung von einer eigentlich schon oft beobachteten, aber ich finde auch durchaus ideal Trinkerkarriere.

01:14:05: Wie war deine?

01:14:06: Also ja, eigentlich gut beschrieben, ich, also eigentlich trifft es das genau so, ich hätte sie jetzt etwas anders beschrieben,

01:14:13: aber eigentlich trifft es das genau so.

01:14:14: Wie hättest du es beschrieben?

01:14:15: Ich hätte es beschrieben, ich habe mit süßen Weißwein gestartet, irgendwann wurde der Weißwein trocken,

01:14:21: also trockener Weißwein, Rotwein habe ich mich noch nicht so ganz ran getraut.

01:14:25: Die ersten Rotweine waren aus Spanien, kräftig, fruchtig, wenig Tanin, dann irgendwann bin ich nach Italien gegangen,

01:14:32: dann bin ich im Bordeaux gelandet, da bin ich relativ lange geblieben, weil ich Bougund nicht verstanden habe,

01:14:38: dann habe ich irgendwann Bougund kapiert, da bin ich dann gelandet, aber am Ende bin ich dann doch wieder bei den Rest süß in Deutschland gekommen.

01:14:44: Also so würde ich sie beschreiben.

01:14:49: Ist Bougund wirklich so schwer?

01:14:51: Aber vielleicht die Listik ist es ja so.

01:14:53: Ist Bougund wirklich so schwer?

01:14:54: Also so sagen ja viele und es ist auch ganz schwierig, finde ich, also so ein Paradebeispiel,

01:15:00: also Bordeaux gegen Bougundertrinker und du kriegst den einen manchmal nicht über die Grenze zum anderen geholfen,

01:15:08: aber ich glaube es ist nicht die Kompliziertheit, oder?

01:15:11: Ich glaube es ist, also bei den Franzosen, eigentlich ist ja Frankreich viel einfacher als Deutschland zu verstehen,

01:15:16: von der Qualitätsstufe in Deutschland, wir sind ja so verkopft und kompliziert, was es angeht,

01:15:21: dann blickt ja kein Mensch durch.

01:15:23: In Frankreich ist es ja eigentlich immer ganz klar, du hast ein Wein, der kommt von dem Ort und der hat die Rebsortepunkt,

01:15:29: im Normalfall.

01:15:30: Eigentlich ist es viel einfacher, aber natürlich, wenn man vom Bordeaux ins Bougund geht,

01:15:35: im Bordeaux ist das Chateau ja gleich, ich sage mal ein Anführungszeichen, der Weingarten.

01:15:41: Also da musst du dich nicht noch mit einem Winzer oder mit einer Lage oder Premiergrü oder Grandgrü auseinandersetzen,

01:15:49: das musst du ja im Bougund.

01:15:51: Also da hast du ja dann von ein und derselben Lage oder Weingarten, hast du ja einfach verschiedene Erzeuger

01:16:00: und da musst du dich natürlich zusätzlich noch mit auseinandersetzen.

01:16:03: Ich glaube deswegen ist der Sprung auch etwas schwieriger, weil du bei dem einen alles in einem hast

01:16:09: und bei dem anderen teilt es sich dann eigentlich so ein bisschen auf.

01:16:12: Dabei ist es schon ziemlich einfach, finde ich.

01:16:15: Also wenn man sich einmal diese Stufen im Bougund verstanden hat, muss man sich ja eigentlich nur noch mit den Winzern auseinandersetzen.

01:16:24: Deswegen, ich fand Bougund eigentlich auch niemals so schwer.

01:16:27: Das Einzige, was ich fand, ist bei den Gästen, dass sie sich manchmal nicht trauen zu schmecken,

01:16:34: also sich nicht selber trauen und auf ihren Geschmack einlassen und zu fühlen trauen, also ihren Geschmacks zu fühlen trauen.

01:16:42: Und deswegen begunnt dann eigentlich immer in dieser nicht existenten Vordergründigkeit gewertet und abgewertet haben.

01:16:50: Und das Boudot erzählt einem was.

01:16:52: Es sind so diese Strukturweine, die sofort da sind und da braucht man, sind mehr die Unterhaltungsweine.

01:16:59: Also das eine ist für mich so mehr oder weniger das Buch, in dem ich lesen möchte, wo ich selber Fantasie voll damit umgehen kann, mich damit auseinandersetzen kann.

01:17:07: Und das andere sind für mich so ein bisschen die Filme, also die einem was erzählen, wo man davor sitzt, wo die bunte Leinwand dann irgendwie läuft und man kriegt es irgendwie gegriffen, auch wenn man sich nicht wirklich damit beschäftigen möchte.

01:17:20: Ja, aber bin ich völlig bei dir.

01:17:23: Also ich finde manchmal ist es auch so, dass es ja manche Sachen sind ja dann auch so seht Herrwelt.

01:17:31: Ich habe mir diesen Wein gekauft.

01:17:33: Das ist ja manchmal auszuhunders hat man im Bugund natürlich bei bestimmten Chateau, Chateaus, ich sage Domänen natürlich auch.

01:17:42: Ja, aber im Normalfall ist Bugund ja eher so ein bisschen anders statement, wenn man einen guten Bugunder hat.

01:17:49: Und viele zum Beispiel, das fällt mir halt immer wieder aus, aufsagen wir trinken Moragé, nicht die trinken kein Moragé, die trinken Pülenie Moragé,

01:17:58: oder ein Chassani Moragé, die trinken Bilage, die haben halt nicht verstanden, dass Moragé was anderes als Chassani Moragé.

01:18:03: Also das fällt mir halt immer wieder auf.

01:18:06: Also da ist dieses Packen des Weins, was du gerade eigentlich auch schon sagst, man muss halt ein bisschen selber mitdenken und sich ein bisschen auf sich selber verlassen.

01:18:17: Oder einen Tag damit beschäftigen und versuchen die Unterschiede dann.

01:18:20: Da ist immer so, das finde ich persönlich total schwierig, wann fängt man an, besser wisse zu sein oder wann ist man immer noch Gastgeber.

01:18:30: Also wenn jetzt jemand zum Beispiel sagt, ich trinke Moragé oder ich bestelle den Moragé, was der hier so teuer, nein, er wollte ja eigentlich einen anderen,

01:18:37: sollte man ihn darauf hinweisen, also dieser Klassiker, weißt du, wenn jemand sagt, ich hätte gern Schablis, aber den Weißen heute bitte.

01:18:45: Ja, ich würde das, das macht man nicht, finde ich.

01:18:48: Also ich finde, also das ist ja schon ein Grätsteuer irgendwo rein.

01:18:52: Wenn er mich fragen würde, dann ist es was anderes.

01:18:54: Aber ich mache ihn doch, stelle ihn doch nicht vor seiner Frau oder wie auch immer, stellt man die Leute doch nicht vor.

01:18:59: Das auch nicht, aber manchmal hat man ja mehr oder weniger auf der einen Seite die Aufgabe zu helfen.

01:19:03: Also wer sollte ihn nicht darüber aufklären, dass Schablis von mir aus immer weiß, wenn nicht wir, also wir, wir Sommies in der Gänze.

01:19:13: Zum anderen ist es manchmal nicht auch ein anderer Art der Bloßstellung, wenn man ihn in dem Glauben nach Hause gehen lässt oder

01:19:23: vielleicht alle am Tisch dann ihn anlächeln und sagen ja ja, Schablis weiß es klar, dass man ihn da vielleicht einfach irgendwie mit einem leichten Wort wird,

01:19:31: dort durch den Abend leidet oder das, also ihn nicht hochzieht oder bloß stellt, sondern mit einer gewissen Eloquenz dann versucht auf die Wege zu.

01:19:39: Ja, das, das durchaus kann man finde ich machen, aber ich würde ihn, also ich finde man darf ihn halt nicht, also man darf ihn halt nicht das Gesicht fressen.

01:19:47: Auf keinen Fall.

01:19:48: Also das ist so, da gibt es ja auch den einen oder anderen Kandidaten, wo ich immer denke, so, boah, das war jetzt echt, das war jetzt Einsatz zu viel,

01:19:57: Einsatz weniger, dann wäre es gut gewesen.

01:19:59: Und ja, also finde ich ganz schlimm, also wenn man besser wisserisch an seine Gäste rangeht, die kommen immer noch zu uns, weil sie Spaß haben wollen.

01:20:08: Ja, das ist ja auch die Grundaufgabe.

01:20:09: Ja, stimmt, also es ist, finde ich manchmal sehr witzig, wo jeder sagt, okay, haben alle Heiratshaft gelacht, aber das Lachen ist leider eingefroren.

01:20:16: Ja, genau, genau.

01:20:19: Also das ist dann so der eine Satz zu viel gewesen, da muss man wissen, wann man einfach mal die Klappe selber halten sollte, ne?

01:20:24: Wann ging das bei dir los?

01:20:26: Wann hast du deine Erfahrung, die du ja ohne Frage hast aufgebaut?

01:20:29: Was war denn die erste gastronomische Anstellung?

01:20:31: Ich habe eigentlich vorher was ganz anderes gemacht.

01:20:34: Ich habe Pädagogik studiert und vlogiert.

01:20:36: Wow.

01:20:38: Und ich habe, wollte in die Streetwork, ich habe in einem Jugendzentrum gearbeitet, ich wollte in die Streetwork Drogenberatung, war der Plan.

01:20:46: Du hast ja gut geschafft.

01:20:47: Ich habe halt neben, bin ich, auf der anderen Seite, ich bin vieler geworden.

01:20:52: Nein, aber ich wollte, wie gesagt, was ganz anderes machen und brauchte Nebenjob und hatte bei uns in der Zeitung gelesen,

01:21:02: ich komme aus Duisburg, habe bei uns in der Zeitung gelesen, dass der Gasthof Brändel hat damals jemanden für ein Service gesucht

01:21:10: und dann habe ich gedacht, dann bewerbe ich mich mal, dann habe ich das Vorstellungsgespräch damals bei Elisabeth Brändel

01:21:16: und die hat mich gefragt, ob ich ständig schon mal Bier gezapft habe und gekellnert habe und dann habe ich kurzüber nachgedacht

01:21:23: und für mich war das ganz klar, dass ich das schon mal gemacht habe, ja, gesagt.

01:21:26: So im Nachal habe ich gedacht, wahrscheinlich hat sie was anderes gemeint, weil ich war mal auf einer Party und habe ein Bier angezapft

01:21:31: und ich war auch also so ein Fass und eine Freundin von mir, der Vater, der war Versicherungsvertreter

01:21:40: und der hatte irgendwelche Gäste eingeladen und da habe ich ein Tablett gehalten mit Gläsern drauf.

01:21:46: Also habe ich ganz beherzt, weil ich ganz sicher war, dass ich das beides schon mal gemacht habe, ja, gesagt und bin halt angestellt worden.

01:21:53: So ist es eigentlich losgegangen und damals, ich habe zwei Jahre da gearbeitet,

01:21:59: bevor ich mich dann dazu entschieden habe, das Studium zu schmeißen und eine Ausbildung als Restaurantverfrau zu machen.

01:22:05: Und dann habe ich drei Jahre da die Ausbildung gemacht, habe noch ein Jahr dran gehängt.

01:22:11: Ja, so ist es eigentlich, sechs Jahre war ich dann hinterher da und das hat mich so völlig gecashed.

01:22:17: Also es hat mir richtig gut gefallen, logisch, sonst hätte ich ja keine Ausbildung gemacht.

01:22:21: Aber, ja.

01:22:23: Du hast die Ausbildung auch im gleichen Gashof gemacht, oder?

01:22:25: Genau, ja, genau. Und die hatten damals schon eine recht große Weinkarte.

01:22:31: Also, ja, große Weinkarte mit wirklich guten Weinen auf der Karte und dann hatte ich damals für meiner Chefin so ein Weinbuch,

01:22:39: deutsches Weinbuch geschenkt bekommen mit Etiketten, die da abgebildet waren und ich war so gecashed, weil das hatten wir alles im Keller liegen.

01:22:46: Und ich denke so, wow, die sind alle in dem Buch drin, ne?

01:22:48: Und dann habe ich angefangen Etiketten abzulösen und zu sammeln in diesem Buch, ne?

01:22:53: Also, ja, was man halt dann alles so macht, ne?

01:22:55: Sehr niedlich. Und dann, was ist dann?

01:22:57: Ja, und dann haben die, abends haben die Kollegen immer Tastings gemacht mit verschiedenen Probeflaschen und haben immer gestanden,

01:23:07: in den Wein reingerochen, das riecht da, nach Vanille, Apfel, bla, bla, bla, und ich immer, es riecht nach Wein, keine Ahnung, was sie da erzählen, ne?

01:23:14: Aber ich fand das so spannend, dass ich das auch, ich wollte das auch können.

01:23:18: Und ja, dann ging das eigentlich los, dass ich mich halt in diesem Bereich eigentlich dafür interessiert habe und in diese Richtung gegangen bin.

01:23:27: Und dann kam halt eins zum anderen, ne?

01:23:30: Also, ja, war schon eine wilde Zeit.

01:23:33: Also für mich damals, vorhin hattest du auch kurz gesagt, mit so abstrakten Sachen, manchmal kann ich sehr gut erinnern.

01:23:38: Es hat irgendjemand mal gesagt, da habe ich mich noch nicht so intensiv mit Wein beschäftigt, hat gesagt, das riecht.

01:23:47: Das riecht wie die Innenseite eines, einer Apfelschale.

01:23:51: Und da habe ich gedacht, Idiot, was für ein Idiot, was erzählt der da, ne?

01:23:55: Und jetzt kann ich es total verstehen, was der meint, ne?

01:23:58: Aber damals habe ich es überhaupt nicht geschneit und habe nur gedacht, was für ein Schwetzer.

01:24:02: Also schon wirklich beeindruckend, ja, und so nahm das Ganze dann seinen Lauf eigentlich, ne?

01:24:07: Also dann bin ich nach München gegangen und habe bei Karl-Edera gearbeitet.

01:24:13: Und von da aus bin ich dann nach Sylt gegangen, weil nach Sylt wollte ich unbedingt, ich hatte, wo ich gelernt hatte, da in dem Betrieb.

01:24:21: Die waren damals viele Jahre auf Sylt in Kampen im Gogärtchen tätig, beide.

01:24:27: Und die haben so viele lustige Geschichten erzählt, da wollte ich dann unbedingt hierhin.

01:24:32: Und dann habe ich bei Karsten Wulf angefangen in Kaitum damals und drei Jahre.

01:24:36: Und von da aus bin ich dann in Rheingau gegangen, ins Kronenschlösschen.

01:24:40: Das war auch schon eine krasse Zeit. Da habe ich dann Somelge in Koblenz gemacht.

01:24:44: Ja, das war dann Montagsdienstags, also wir haben in Wallow gewohnt.

01:24:48: Montagsdienstags, Schule in Koblenz, Mittwochs, Donnerstags, Freitagsmittags habe ich im Weingut bei Gunther Künstler gearbeitet.

01:24:55: Freitagsabend, Samstags, Sonntagsmittags dann im Kronenschlösschen.

01:24:58: Das war so ein sehr kompaktes halbes Jahr.

01:25:01: Und unsere Wohnung bestand aus überall Zettel.

01:25:04: Also über der Spüle, die Schränke waren vollgeklebt mit irgendwelchen Zetteln und Infos.

01:25:09: Wenn ich abgetrocknet habe, habe ich gelernt und so weiter.

01:25:12: Und da war ich dann und von da aus bin ich dann 2009 in Söhringhof.

01:25:18: Und seitdem hier.

01:25:19: Wallow, das ist wahrscheinlich das bisschen Freisheit, was du hattest beim Bäcker verbracht, oder?

01:25:23: Ja, mega Ding da unten.

01:25:25: Ich liebe das.

01:25:26: Ja, das ist so schön. Ja, mega.

01:25:28: Warum sind diese Weine immer nur Insiderweine geblieben?

01:25:31: Also ich verstehe das nicht, weil das ja eigentlich so einzigartige Geschmacksmonumente sind.

01:25:35: Also man muss schon so leicht masochistisch veranlagt sein, um die irgendwie zu mögen.

01:25:39: Aber wenn man diese Affinität hat, ein Kratur als eure Junkie, bist du ja garantiert mega bei.

01:25:47: Also ich glaube, er hat ja auch nicht so viel Lust auf Menschen oder so was alles.

01:25:53: Wenn ich das so richtig interpretiere.

01:25:56: Und deswegen, also ich glaube, das sind, es muss ja auch so geheimnisvolle Weine geben, finde ich.

01:26:01: Oder so Geheimtipps, wo man sagt, Mensch, kennst du das?

01:26:04: Und dann, also das ist so ein Weingut für mich, finde ich.

01:26:07: Und jeder, der da unten schon mal gesessen hat, ich freue mich, ich treffe immer wieder Leute, die das kennen.

01:26:12: Und sich so eine Bretteljause da im Restaurant daneben geholt haben, um sich dann da unten hinzusetzen und die Weine zu trinken.

01:26:18: Wunderbarer Ort.

01:26:19: Aber ich finde das total eigentlich amüsant und witzig.

01:26:22: Jeder schwärmt davon, aber du findest dich auch kaum auf den Weinkarten.

01:26:25: Wahrscheinlich, weil es so schwer ist, überhaupt die Flaschen zu bestellen.

01:26:28: Da fünf Telefonate und mit Maria zweimal rauf und runter.

01:26:31: Ja, es kann schon nicht aus sein.

01:26:34: Wahnsinn.

01:26:35: Also ich muss gestehen, ich hab sie auch nicht auf der Karte.

01:26:38: Ich frage mich gerade, warum eigentlich nicht.

01:26:40: Ich hatte sie auf der Karte und zwar aber immer total, ja, wahrscheinlich auch, weil es schwer ist, die dann irgendwie zu empfehlen oder an Normaltränke zu bringen.

01:26:50: Vor allem diese Sache musste ja auch reif trinken.

01:26:53: Die Jungen, da musste sie ja liegen lassen.

01:26:56: Und wissen wir alle, wie schwierig es mittlerweile auch ist, an gereifte Weine zu kommen.

01:27:01: Also früher war das einfacher.

01:27:03: Na Tatiya, gehst du eher in die Breite oder in die Tiefe bei der Weinkarte?

01:27:08: Also eher in die Tiefe.

01:27:10: Also ich hab über so viele Jahre jetzt halt auch versucht, wirklich Jahrgangstiefen aufzubauen.

01:27:17: Und ist mir bei dem einen oder anderen ganz gut gelungen.

01:27:21: Oft ist es ja auch so, da bekommst du halt dann manchmal nicht so viel von irgendwas.

01:27:25: Gerade im Begrund ist es so schwierig, dann bekommt man von irgendwas, vielleicht drei Flaschen oder sechs Flaschen und die Leute trinken es im Augenblick halt sehr gerne.

01:27:32: Und das ist dann halt sofort weg.

01:27:34: Da musst du entweder was von der Karte nehmen, damit du irgendwie noch so eine Flasche überhast oder zwei und du weißt irgendwann wird jemand kommen, das wird genau dem seine Flasche sein und du wirst dich freuen und der wird sich freuen.

01:27:44: Aber ansonsten ist es bei manchen Weinen Jahrgangstiefen aufzubauen, finde ich schon relativ schwierig.

01:27:51: Vor allen Dingen, ich sag mal, du willst ja deine Inventur auch nicht sprengen.

01:27:55: Und du hast natürlich auch nicht immer den dementsprechenden Platz, wo du die Sachen gut lagern lassen kannst.

01:28:02: Das bei euch glaube ich einigermaßen ideal ist, oder?

01:28:05: Ihr habt doch einen ganz guten Weinköll eigentlich.

01:28:07: Ja, der ist ziemlich voll gestopft, drück ich mich was so aus. Also er ist schon sehr klein.

01:28:14: Also wir haben letztes Jahr, haben wir umgebaut und da habe ich einen neuen Weinkeller bekommen.

01:28:23: Der etwas Kleiner ist als der Alte.

01:28:25: Gemein.

01:28:26: Es ist so ein bisschen wie Tetris spielen manchmal.

01:28:30: Aber?

01:28:31: Und seitdem habe ich aber auch einen Außenlager, wo ich ein paar Sachen einfach auf Halde

01:28:34: einfach mir hängen will.

01:28:35: Speist du uns mehr?

01:28:36: Ja, treifen sie gut.

01:28:37: Ja, treifen sie gut.

01:28:38: Für eine Heiligidee.

01:28:39: Ja, damit so eine Angel so.

01:28:41: Ich finde das manchmal total interessant, aber auch schwierig, für jemanden Außenstehenden

01:28:46: überhaupt nicht nachvollziehbar.

01:28:48: Ich weiß nicht, ob es dir genauso geht.

01:28:50: Da hat man so Sachen auf der Karte.

01:28:52: Man sollte ja eigentlich super, super, super froh sein, wenn man die dann verkauft bekommt.

01:28:57: Wenn jemand kommt und sagt, ich hätte gern den Wein und dann möchte man so am liebsten

01:29:01: sagen, oh, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne.

01:29:03: Ich würde den freue ich mich so, der steht so schön da drauf und der hat so seine Freunde

01:29:08: dabei auf der Karte und links und rechts und drauf.

01:29:11: Man baut ja eine persönliche Verbindung zu einer Waffe auf.

01:29:14: Total, oder?

01:29:15: Wenn man sie hegt und pflegt im Weinkeller und jedes Mal, wenn man auf die Liste schaut,

01:29:19: denkt man, oh, wie süß, so schön, dass du doch da bist.

01:29:22: Und dann kommt jemand und ich habe so ein krasses, krass in Anführungszeichen, Erlebnis.

01:29:30: Ich hatte noch eine Flasche, eine einzige Flasche 2004er Nonnenberg von Breuer auf der Karte.

01:29:35: Und ich habe mir überlegt, nehme ich sie runter, lasse ich sie drauf und dann habe ich gedacht,

01:29:39: ah, weiß was, ich lasse sie drauf, weil wer 4er Nonnenberg von Breuer bestellt, er

01:29:42: wird schon wissen, was er tut und dann sei es ihm auch gegönnt.

01:29:45: Und habe sie drauf gelassen und es bestellte irgendwann jemand diese Flasche.

01:29:49: Und ich habe mich echt gefreut und habe denen die Flasche aufgemacht.

01:29:53: Und dann hat er große Gläser und Eiswürfel und Wasser bestellt.

01:29:57: Und ich bin fast nach hinten umgefallen.

01:29:58: Da habe ich gedacht, es darf echt nicht wahr sein.

01:30:01: Aber so ist es halt manchmal.

01:30:03: Aber die haben auch Spaß gehabt.

01:30:04: Aber es ist für mich so, du hast dieses Baby, hast du gehegt und gepflegt und denkst so,

01:30:09: oh Gott, es wird jemand kommen, er wird es so wertschätzen und dann ist es so gar nicht so.

01:30:13: Gerade wer jetzt, wo 4er auch der Jahrgang war, wo Breuer gestorben ist oder ja genau.

01:30:20: Ah, ist ja irre.

01:30:22: Oh nein, das ist dann so kleinstrehend.

01:30:24: Ja, das hat mir so richtig im Herzen weh getan.

01:30:28: War das dein schlimmster Zombiemoment oder gab es das Schlimmeres?

01:30:31: Also ohne Gästebashing zu betreiben, sondern einfach.

01:30:36: Ja, ja, nein, nein.

01:30:37: Du, es gab auch schon, das tat mir schon weh, sag ich mal so.

01:30:41: Aber es gibt auch Schlimmeres.

01:30:43: Ich finde für mich immer mein, also das ist mir Gott sei Dank noch nie passiert, aber

01:30:48: der Gedanke, wenn man so eine Veranstaltung hat und man hat irgendwie 16 Gäste und man

01:30:53: weiß, es ist Raritätenverkostung, man hat genau eine Flasche oder man hat 20 Gäste,

01:30:59: weil noch irgendjemand mit dazu gekommen ist.

01:31:01: Man hat genau eine Flasche von diesem einen Wein und dann habe ich wirklich, ich schenke

01:31:07: wirklich lieber zu wenig ein, als zu viel, weil irgendwie mein Horror ist, ist das, dass

01:31:12: der Wein nicht für den letzten Reis passiert.

01:31:14: Das ist mir passiert.

01:31:15: Das ist immer mein Horror.

01:31:16: Ja, es geht passiert.

01:31:17: Das ist mir damals Speisemeisterrei in Stuttgart, ganz, ganz schlimm, irgendwie 1997 oder so.

01:31:22: Ich wirklich ganz, ganz jung.

01:31:23: Das war das erste Mal, dass ich überhaupt in Wein arbeiten durfte und ich hatte eine

01:31:28: Flasche ins extrem teureen Bugundas und damit einmal hatte ich noch so viele Gäste und

01:31:33: so wenig Wein.

01:31:34: Und dann stehst du da und siehst noch drei leere Gläser vor dir und hast du die letzten

01:31:39: Tropfen so rausgeschüttelt, weißt du, und zwar die letzte Flasche, du bist da.

01:31:42: Ich hatte echt diesen Moment und da dachte ich, nein, das war so, wo man fahrt zwei,

01:31:46: man kann nichts machen.

01:31:47: Und du bist ja, also es war ja, ich war damals noch so jung, ich war ja auch noch nicht so

01:31:50: eloquenter, ich sagen konnte, ey, wollte ich ein bisschen dielen oder hier fünf Euro

01:31:53: wäre, was abgibt oder wie auch immer.

01:31:55: Man könnte es ja auch irgendwie witzig lösen.

01:31:56: In der Situation war einfach nur alles schrecklich und in dem Augenblick hatte man ja auch noch

01:32:03: nicht die Position, sondern es gab ja dann so ein, zwei, drei Leute über dir, die dich

01:32:07: dann angeguckt haben, die mit dem Kopf geschüttelt haben.

01:32:10: Und da haben sie so Idioten.

01:32:13: Ja, genau, also da, mir passiert.

01:32:17: Oh, das tut mir wirklich leid.

01:32:20: Also mir ist das Gott sei Dank noch nie passiert.

01:32:22: Also ich habe es tatsächlich so, weil ich ärger mich immer darüber, dass die Leute, wenn

01:32:25: man es denn dann ausschenkt, die Flasche so viel zurückgehen lassen, gerade bei solchen

01:32:29: Verkostungen.

01:32:30: Ich finde es so schade.

01:32:31: Und ich schenk lieber einen Schluck weniger aus und schenk jemanden, der noch einen

01:32:34: Schluck haben möchte, was ein.

01:32:36: Also das ist so, aber das ist auch ein Erfahrung.

01:32:38: Das ist ein Lehrprozess.

01:32:39: Ja, aber ich kann es so nachvollziehen.

01:32:43: Also das ist wirklich so mein absoluter Horror, oder?

01:32:45: Was auch mein Horror ist, wenn man eine Veranstaltung hat und man geht davon aus, die werden so

01:32:52: und so viel Flaschen Wein trinken, weil das so, ich sage mal, bummelig der Standard

01:32:56: ist, damit kalkulierst du eben halt.

01:32:58: Und die haben aber alle richtig große Lebern.

01:33:00: Also die saufen richtig.

01:33:02: Und du stehst am Ende da und denkst, alter Schwede.

01:33:05: Also es ist erst halb zwölf.

01:33:07: Es gibt aber nur noch drei Flaschen Wein für die 50 Leute.

01:33:10: Schlecht.

01:33:11: Also das ist so auch ein Horror, wo ich immer denke, so, boah, das brauche ich nicht.

01:33:17: Andersrum ist aber auch nicht so ideal, wenn man die Flaschen im Vorfeld aufmacht.

01:33:21: Also wenn du relativ unerfahren bist und dann trinken die so wenig und dann fragst du am

01:33:25: Schluss, oh ja, genau so schlimm.

01:33:27: Bricht doch jemand Champagner?

01:33:28: Ja, genau.

01:33:29: Ja, genau so schlimm.

01:33:30: Dann die ganze Bevkost durcheinander schießt.

01:33:35: Ja, also das sind so die Punkte, die man nicht braucht.

01:33:41: Also alles, was irgendwie so unangenehm am Gast ist, was so peinlich ist, oder zum Beispiel

01:33:47: du, das ist schon jedem von uns passiert und es wird uns allen auch noch mal mindestens

01:33:52: einmal im Leben passieren, dass du dem Gast den falschen Wein auf seinen alten Wein ins

01:33:56: Glas schenkst.

01:33:57: Das irgendwie du hast einen Kühler, da sind mehrere Flaschen drin und du bist völlig

01:34:02: im Stress und du siehst nur aus dem Augenwinkel, du musst danach gießen und schnappst dir

01:34:06: die Flasche und schenkst einen und guckst aufs Etikett und denkt, oh, hat er's gemerkt?

01:34:11: Also das wird uns allen weiterhin auch weiter passieren, denke ich, aber das sind so wirklich

01:34:18: unangenehme Situationen und wenn man halt älter wird, dann kann man die natürlich

01:34:22: dementsprechend auch lösen, aber wenn du so ein ganz junger Bängel oder ein Mädel bist

01:34:26: oder was, dann ist das, da hast du schon Pipi in den Augen und willst am liebsten nach

01:34:30: Hause gehen und dir die Decke über den Kopf schlagen.

01:34:32: Oder selbst so Flasche greifen.

01:34:35: Das sind so die schlimmsten Momente, genau.

01:34:37: Das sind so schlimme Momente für dich.

01:34:40: Aber das ist dann auch die Kunst, glaube ich, des Restaurantleits, das ist familiäre, die

01:34:44: jungen Menschen in die Hand zu nehmen und dann irgendwie zu sagen, nicht alles, alles

01:34:48: schlimm.

01:34:49: Es war schlimm, aber es ist nicht schlimm.

01:34:51: Und morgen ist ein neuer Tag.

01:34:53: Gott sei Dank ist das ja bei uns im Beruf so.

01:34:55: Morgen ist ein neuer Tag und dann sieht die Welt auch wieder anders raus.

01:34:58: Das ist in der Tat ein Berufsgeschenk.

01:34:59: Also, dass wenn man, wenn man in der Gastro ist oder wenn man so im Restaurant Alltag

01:35:05: ist, also nicht nur, dass man Menschen glücklich machen kann oder dass man strahlende Gesichter

01:35:08: sieht in der Regel oder meistens oder dass man schöne Momente verschenkt, man hat auch

01:35:13: eine abgeschlossene Arbeit.

01:35:15: Das merke ich jetzt gerade mit meinem neuen Projekt.

01:35:17: Du fängst an Tunnel zu arbeiten.

01:35:19: Also, du hast halt ein Langzeitprojekt und bist dabei, aber du hast nichts am Tag wirklich

01:35:24: abgeschlossen und dieses Erfüllende, was man dann in der Gastro hat, wo man sagt, ja,

01:35:28: morgen ist ein neuer Tag oder das war heute toll, ist unbezahlbar.

01:35:32: Das ist richtig, richtig großartig.

01:35:34: Und eigentlich, was wärst du jetzt, wenn du kein Zormierer wärst?

01:35:39: Also, du hast ja mal was anderes im Sinn gehabt oder wolltest du mal was anderes machen,

01:35:42: aber hast du einen alternativen Berufswunsch, wo du sagst, auch wenn es jetzt keine Ahnung

01:35:46: aus Gründen X, Y, dann würde ich ...

01:35:49: Nee, ich glaub, also für mich, es gibt wirklich für mich nichts Schöneres, als im Restaurant

01:35:58: zu stehen.

01:35:59: Ich liebe es, wenn ich richtig im Stress bin.

01:36:01: Aber du musst noch so das Gefühl haben, du musst noch die Zügel in der Hand halten.

01:36:06: Aber du drehst dich schon um deine eigene Achse, du bist wirklich am Rennen und alle

01:36:11: gucken dich erwartungsvoll an und das ist alles schön und alle sind glücklich und happy.

01:36:15: Also, ich find, für mich gibt es nichts Schöneres.

01:36:17: Also, da gibt es überhaupt ... also auch nicht, dass ich irgendwie sage, okay, es machen ja

01:36:23: viele, dass die sagen, okay, ich hab einen bestimmten Alter, geh ich jetzt in den Handel

01:36:28: oder dies und das hab ich alles überhaupt nicht, null.

01:36:31: Also, da bin ich ... ich liebe es, mit den jungen Leuten zu arbeiten und das ... ja, ich brauch

01:36:38: diesen Stress, brauche ich.

01:36:40: Aber ich glaube, ganz, ganz, ganz früher, als ich klein war, wär ich kein Automechaniker

01:36:45: geworden.

01:36:46: Nein, ich war kein Automechaniker.

01:36:47: Wow.

01:36:48: Ja, also ...

01:36:49: Wegen dem Ruffenton in Duisburg oder warum?

01:36:52: Also, weil da ...

01:36:53: Rrrr, das ist ja nicht.

01:36:55: Nein, aber ... also, ich glaube, ich ... also, Tatsache ist, glaube ich, es wäre immer

01:37:01: irgendetwas mit Menschen oder vielleicht Tiere.

01:37:03: Tiere wäre vielleicht noch eine Alternative.

01:37:06: Ja.

01:37:07: Was mir gefallen würde.

01:37:08: Ja, aber ansonsten ... ne, ich liebe das, was ich tue.

01:37:13: Aber ich finde, man muss ... oder man kann den Stress ganz gut kompensieren, wenn man

01:37:16: einen ganz guten Ausgleich hat.

01:37:18: Hast du irgendeinen alten Oldtimer bei dir in einer Garage stehen, wo du schraubst oder

01:37:22: was dein Hobby, was deine ... wie findest du Ausgleichen?

01:37:24: Hast du Zeit dafür?

01:37:25: Also, ich hab genau genommen ein PS, also ich hab ein Pferd.

01:37:29: Wow.

01:37:30: Und ... ja.

01:37:31: Und die hab ich jetzt seit ein paar Jahren.

01:37:34: Ich bin als Kind viel geritten, dann 30 Jahre nicht mehr und dann hab ich aber gedacht,

01:37:38: ich hab das, wenn ich ein Traum von mir immer mal mit dem Pferd an den Strand zu reiten,

01:37:43: so ein richtig Mädchentraum, ne?

01:37:45: Und das wollte ich immer machen und dann hab ich irgendwann angefangen, Reitunterricht

01:37:49: zu nehmen.

01:37:50: Es ist ja immer meistens der Punkt, dass man irgendwas anfängt, weil wenn du drin bist,

01:37:53: dann ist das okay, ne?

01:37:54: Und dem Punkt hab ich Gott sei Dank irgendwann gefunden und hab Reitunterricht genommen und

01:37:58: hab mir eine Reitkappe gekauft und dann Reitschuhe und irgendwann Reithose und irgendwann Pferd.

01:38:04: Und ...

01:38:05: Zum Glück in der Reitfolge.

01:38:07: Genau.

01:38:08: Weil es war halt auch immer die Frage, hab ich denn überhaupt die Zeit dafür.

01:38:12: Ja.

01:38:13: Und weil es ist ja dann doch eine Verantwortung, ich kaufe mir nicht ein Pferd, um es nächstes

01:38:16: Jahr zu verkaufen, sondern es ist halt ein Familienmitglied, auch wenn sie nicht bei uns

01:38:20: in der Wohnung logischerweise wohnt, aber es ist ja trotzdem ein Familienmitglied von

01:38:23: uns.

01:38:24: Und das war trotzdem mit einer der besten Entscheidungen, die ich hier für mich in meinem

01:38:31: Leben mitgetroffen hab.

01:38:32: Es ist großartig.

01:38:33: Am Anfang wollte sie allerdings noch nicht mal mit mir über die Straße gehen, als ich

01:38:36: gedacht hatte, Alter, da soll ich lang gehen, mit dir ich vertraue die kein bisschen.

01:38:41: Und mittlerweile geht sie aber tatsächlich mit mir schwimmen.

01:38:44: Ich bin super viel mit ihr am Strand vor der Arbeit.

01:38:47: Und also es ist wirklich ... also das ist ein ... wir sind eine echt gute Kombo.

01:38:52: Darf man das?

01:38:53: Also an den Strand?

01:38:55: Dass man mit dem Pferd an den Strand?

01:38:57: Ja.

01:38:58: Also es gibt spezielle Reitwege, es gibt auch Übergänge durch die Dühne, wo du halt langreiten

01:39:03: kannst.

01:39:04: Also du solltest halt grundsätzlich nicht da langreiten, wo Strandkorbe sind.

01:39:07: Das ... wenn die da mal abäppelt oder so, ist ein bisschen ungünstig, sag ich mal.

01:39:14: Das ... ja, wär blöd.

01:39:15: Aber es gibt tatsächlich einfach so spezielle Stellen, da kannst du hin, da kannst du auch

01:39:19: ein bisschen hin und her reiten.

01:39:20: Auf der Wattseite gibt es wunderbare Stellen Richtung Braderupper, Heide und so, da kannst

01:39:25: du ... sind geile Reitwege.

01:39:26: Und ansonsten auf die Strandseite sollte man im Sommer zu bestimmten Uhrzeiten, sag

01:39:32: ich mal.

01:39:33: Und dann ist das okay, so bis zehn und dann ab 17 Uhr.

01:39:36: Halt immer, wenn irgendwo viele Menschen sind, ist halt blöd.

01:39:39: Cool, ist ja so ...

01:39:42: Aber es gehört ja auch zum Söldurlaub mit dazu.

01:39:44: Also bis hier Gas und gehst an Strand und da ist auf einmal der Schimmelreiter am Strand

01:39:48: und das ist schon cool.

01:39:49: Also du machst einfach nur Imitschpflege, das ist gar nicht für dich, sondern ...

01:39:52: Ja natürlich.

01:39:53: Und für der Schimmelreiter.

01:39:56: Cool, mega.

01:39:58: Du hast ja aber Eltern bekommen oder von ...

01:40:01: Ja, ja.

01:40:02: Das ist ja auch ne Aufgabe, ne?

01:40:03: Weil es sind ja auch richtige Dieven oder noch mehr als die Katzen oder Hunde.

01:40:09: Oder es sind richtige Charaktere.

01:40:11: Ja, aber wir passen gut zusammen.

01:40:14: Cool.

01:40:15: Ja, das ist ne gute Kommo.

01:40:17: Ja, es hat viel Spaß und ...

01:40:19: Gebundene, zum Glück magst du den Söldringhof.

01:40:21: Geh bis trotzdem irgendwie in ein Ort, wo du sagst, da würde ich echt total gerne noch

01:40:26: mal Wein empfehlen.

01:40:27: Also gar nicht so vielleicht irgendwie dauerhaft arbeiten, sondern irgendwie ein Abend oder

01:40:32: ein Moment oder mit dem oder so was, was du gerne noch mal erleben würdest als Sommiäre.

01:40:38: Also kann ich mir, hab ich eigentlich gar keinen Wunsch, wenn ich es drüber nachdenke,

01:40:45: was ja eigentlich ganz witzig wäre, am Strand zu laufen mit so einem kleinen Weinbauch laden.

01:40:49: Das find ich eigentlich ganz witzig, ne?

01:40:51: So, aber nee, hab ich überhaupt nicht.

01:40:53: Also ...

01:40:54: Ich finde auch, es gibt zu wenig Weinbarz an Stränden.

01:40:56: Das ist so witzig, dass ich das eigentlich niemals ...

01:40:59: Ja, finde ich auch.

01:41:00: Gut, ihr habt ne ganz berühmte bei euch.

01:41:02: Aber sonst eigentlich kaum und jeder mag das eigentlich.

01:41:06: Also es wäre vielleicht eine schöne Geschäftsidee.

01:41:09: Man muss sich alles zum Geschäft machen, aber durchaus find ich total reizvoll.

01:41:16: Also was ich halt immer unseren Gästen hier mitgebe oder nicht allen, manchen, wir machen

01:41:23: dann so Strandtaschen fertig.

01:41:24: Da ist dann so mein Beachkühler ist mit drin und Flasche Wein mit rein, zwei Gläser in

01:41:30: so einer kleinen Tasche.

01:41:32: Und jeder Zimmer hier bei uns im Süringhof hat ne eigenen Strandkorb unten, also so

01:41:37: wie so ein kleiner Privatabschnitt.

01:41:38: Und da gehst ihr halt hier einmal kurz ums Haus.

01:41:42: Du musst ja noch niemals über ne Straße laufen.

01:41:44: Du musst ja nur ums Haus gehen, dann bist du am Strand und dann mit deiner Tasche, mit

01:41:47: deinem Wein, also ich würde den ganzen Tag eigentlich nur unten am Strand abhängen

01:41:50: und zwischendurch kurz mal neun Wein holen.

01:41:55: Oder alle Rufen mal bestellen lassen.

01:41:58: Ja runterbringen ist immer etwas schwieriger.

01:42:01: Also wäre schön, aber dafür sind wir dann einfach zu wenig Leute.

01:42:06: Weil das ist dann doch, also bist du dann in deinem Anzug, bist du da unten angekommen

01:42:10: bist, das ist dann nicht schön.

01:42:13: Was ist so, also das ist wahrscheinlich kein klassischer Tag von dir, dass du sagst, in

01:42:19: der Mittagspause lege ich wie man Strand trinkt, ne Flasche Wein und dann gucke ich, dass

01:42:23: der Abend dann irgendwann kommt, was ist für dich so ein klassischer Tag, wie kann man

01:42:27: sich das vorstellen?

01:42:28: Weil du ja schon, zwar ich glaube nicht immer, aber schon gelegentlich im Restaurant zu

01:42:31: finden bist.

01:42:32: Aber trotzdem noch viele andere Aufgaben hast.

01:42:36: Also ein klassischer Tag von mir fängt sehr, sehr früh an.

01:42:41: Ich stehe meistens so zwischen 6 und 7 auf morgens und dann mache ich erstmal, ich sage

01:42:46: mal Büro.

01:42:47: Ja.

01:42:48: Ich habe ja auch so ein bisschen Lust, aber der Tag hat einfach, mein Tag könnte 48

01:42:51: Stunden haben, er hat mir einfach zu wenig Stunden, deswegen muss ich früh ein.

01:42:55: Und ich schreibe morgens, weil wir haben fast alles online und ich check morgens immer

01:43:01: die Reservierung, ich schreibe die Tischpläne.

01:43:04: Das haben wir auch alles online, damit die Kollegen aus der Küche dann dementsprechend

01:43:08: auch weiterarbeiten können.

01:43:09: Das ist, dauert je nachdem was los ist, im Sommer brauche ich dafür eine Stunde, im

01:43:15: Winter brauche ich dafür eine halbe Stunde, um das einmal zu checken, Mails abzuarbeiten

01:43:19: und so was.

01:43:20: Und dann gehe ich eigentlich meistens zum Pferd oder manchmal auch zum Yoga, das mache

01:43:26: ich auch sehr gerne.

01:43:27: Und dann mache ich irgendwas mit Pferd, Yoga, was auch immer.

01:43:32: Und dann Frühstücke, ich komme mich nach Hause, Frühstücke mit meinem Mann und dann

01:43:35: fahre ich meistens gegen eins ungefähr bummelig in Söhringhof.

01:43:38: Und da mache ich weiter Büro meistens, aber ich bin eigentlich so Comedy-Lux sage ich

01:43:44: immer.

01:43:45: Ich springe dann da einen Tag über, wo es brennt.

01:43:47: Und wenn es im Restaurant eindecken brennt, dann deck ich das Restaurant ein.

01:43:52: Wenn Tischdecken gebügelt werden müssen, dann bügel ich von mir aus Tischdecken.

01:43:55: Oder wenn halt Service gelaufen werden muss, glaube ich Service.

01:43:59: Also, ansonsten mache ich halt dann so meine Büroaufgaben und so was.

01:44:03: Und ja, dann ist kurzes Meeting, wir machen immer so ein Power-Meeting.

01:44:07: Und dann geht es auch in den Abend-Service los.

01:44:10: Und dann endet mein Tag, also ich versuche mittlerweile, früher war es immer später,

01:44:14: ich versuche mittlerweile so am liebsten vor zwölf zu Hause zu sein.

01:44:18: Das wäre schon schön.

01:44:19: Ist noch ein trotzdem kurzes Nächte.

01:44:21: Das ist ein klassischer Tag.

01:44:22: Ja, du, schlagen kann ich immer noch.

01:44:25: Aber gelegentlich lässt man dich ja auch frei.

01:44:29: Also dann sind der Weinreisen auch angesagt, bei der ein oder anderen durften wir uns ja

01:44:34: glücklicherweise auch treffen.

01:44:35: Ich finde das wirklich immer noch so schade, dass wir es so teils verpennt haben bei der

01:44:39: letzten, als wir uns getroffen haben, wirklich noch ein Flaschen im Wein am Schluss zu trinken.

01:44:43: Das haben wir zu selten und das nehme ich mir ganz, ganz fest fest.

01:44:47: Nächste Mal voralles, du musst da wirklich Angst haben.

01:44:48: Sehr gut.

01:44:49: Hast du jemals die Erfahrung gemacht, wo du sagst, das ist meine absolute Weinlocation

01:44:58: gewesen oder was war für dich so die Weinbar oder der Weinladen, der dich über die Maßen

01:45:06: beeindruckt hat?

01:45:08: Kann ich so auch gar nicht sagen.

01:45:13: Was mich immer wieder beeindruckt ist, wenn ich in ein Restaurant komme oder Gasthaus

01:45:19: oder so was ganz unkompliziertes, ganz unkompliziertes, gutes Essen macht und eine wirklich gute

01:45:26: Weinkarte hat.

01:45:27: Also das finde ich immer wieder wirklich beeindruckend, weil ich immer denke, Mensch,

01:45:31: hier steckt wirklich jemand dahinter, der auch beim Wein einfach Herzblut hat.

01:45:35: Die haben vielleicht irgendwann das mal gekauft und entweder gehegt und gepflegt im Keller

01:45:41: und die Leute haben es nicht verstanden, weil die vielleicht das Klientel gar nicht haben,

01:45:46: dass die vielleicht schöne gereifte Sachen trinken können.

01:45:49: Und da bin ich doch immer wieder von beeindruckt.

01:45:53: Ansonsten habe ich eigentlich gar nicht den Laden, wo ich sage Mensch, das ist jetzt,

01:45:58: da müssen wir jetzt hin, um Wein zu trinken oder so, gar nicht eigentlich.

01:46:02: Also es gibt in Tasmanien, habe ich mal, wir waren letztes Jahr in Horbert.

01:46:07: Da habe ich eine wunderbare Weinbar entdeckt.

01:46:10: Also das war wirklich auch cool, aber das war halt genau das.

01:46:12: Damit hast du nicht gerechnet, es gab unkomplizierte Sachen zu essen, am Tresen einfach und es

01:46:18: gab einfach wirklich geile Weine dazu.

01:46:21: Also das finde ich schön.

01:46:23: Willst du dann eher Klassiker oder eher so den Newcomer oder die, die du vielleicht nicht

01:46:28: kennst oder es warten?

01:46:29: Also ich finde das persönlich immer total schwer auf der einen Seite.

01:46:32: Keine Ahnung, wenn du einen Reingau fährst und du siehst einen Künstler auf der Karte,

01:46:36: vielleicht schön gereift, eine tolle Lage, dann ist es eine Riesenfreude, auch das, was

01:46:43: man sich geschmacklich aufgebaut hat, da nochmal zu erneuern oder den Wein nochmal zu entdecken

01:46:47: oder alte Erinnerungen damit aufzurufen oder ein Bräuer oder was auch immer.

01:46:50: Auf der anderen Seite ist das ja so furchtbar langweilig.

01:46:52: Das so, das eine auf der anderen Seite finde ich auch, wenn ich im Restaurant stehe oder

01:46:56: in der Weinbar und ich empfehle etwas, es ist ja immer so leicht, was Neues zu empfehlen

01:47:01: und manchmal so schön, aber auch ein Klassiker zu empfehlen.

01:47:04: Aber dann gilt man vielleicht irgendwie so als langweilig oder als eingefahren oder

01:47:07: das kann ja jeder, wie machst du das?

01:47:10: Also wo beim Empfehlen, als auch beim Selber trinken.

01:47:12: Sind es die Klassiker, ist es ein Newcomer oder ist es ein Mix oder?

01:47:18: Also ich glaube für mich selber, für mich selber bin ich dann auch gech, glaube ich,

01:47:24: auch eher in die Richtung, dass ich eher das trinke, was ich kenne.

01:47:27: Aber ich glaube, das sind wir Menschen einfach.

01:47:29: Ich glaube alle Menschen trinken meistens das, was sie kennen.

01:47:34: Aber ansonsten, manchmal habe ich das, dass ich auch auf Karten irgendwas finde, was ich

01:47:40: noch nie verkostet habe, aber schon oft bei Insta oder wo auch immer gesehen habe.

01:47:44: Das würde ich mir auch immer bestellen.

01:47:46: Im Restaurant selber, im Restaurant selber ist es völlig unterschiedlich, es kommt halt

01:47:53: auf die Person an.

01:47:55: Viele haben ja das, dass die nicht wissen, was sie gerne trinken.

01:48:03: Sie mögen gerne irgendwas ohne Säure haben und sagen dann Grauburgunder.

01:48:07: Und das ist ja manchmal, es ist ja so gemein in der Rebsorte gegenüber, weil es ja eigentlich

01:48:11: von uns allen immer so ein bisschen verteufelt wird.

01:48:13: Und es gibt tolle Grauburgunder.

01:48:15: Aber oft ist einfach auch nur die Verzweiflung der Leute, weil sie einfach es nicht besser

01:48:19: wissen.

01:48:20: Und sagen ja, wir trinken gerne Grauburgunder, aber die haben ja noch viel andere Geschmecke.

01:48:26: Also musst du dich ja eigentlich nicht auf das Wort Grauburgunder verlassen, sondern

01:48:29: auf das, was sie damit interpretieren.

01:48:32: Und dann kannst du ja meistens anfangen zu spielen, finde ich auch mit den Leuten.

01:48:36: Also so ist meine persönliche Erfahrung.

01:48:39: Wenn du in die Richtung Insider gehst, was wäre für dich eine Region, wo du selber sagst,

01:48:43: ist es total unterbewertet?

01:48:45: Oder was wäre für eine Art von Wein, was so mega übertrendig sind in deinem Sinne

01:48:51: oder in deiner Welt oder in deinem Bewusstsein?

01:48:53: Also was ich im Augenblick super, super spannend finde, ist der ganze osteuropäische Raum.

01:48:59: Da kommt im Augenblick so viel gerade spannende Sachen.

01:49:01: Ich habe einen ganz, ganz tollen Wein aus Transsilvanien entdeckt und Rebsorte nennt sich

01:49:08: Grünspitz.

01:49:09: Ich weiß nicht, ob sich Grünspitzer ausgesprochen wird, steht auf jeden Fall drauf.

01:49:13: Und das sind so Sachen, die das feier ich im Augenblick schon wirklich hart.

01:49:17: Und meine Gäste müssen einfach mit da durch.

01:49:19: Weil genau solche Sachen, weil genau solche Sachen nehme ich dann auch gerne mit in die

01:49:24: Weinbegleitung, wenn es denn dann passt.

01:49:26: Und in der Weinbegleitung probiere ich auch sehr viele Sachen aus.

01:49:30: Also neue Sachen probiere ich aus oder wo ich auch genau weiß, okay, ich stehe total auf

01:49:37: diesen Wein.

01:49:38: Das ist genau das, was dieses Gericht eigentlich als Partner braucht.

01:49:42: Aber eine Flasche ist zu viel.

01:49:45: Eine Flasche kann man davon einfach nicht trinken.

01:49:46: Aber so ein Glas, ein Glas ist perfekt.

01:49:48: Und das sind genau solche, weil ich dich manchmal sehr gerne mit draufnehme.

01:49:51: Wow, cool, welcher ich bin.

01:49:52: Und wo da trauen sich die Leute auch dran.

01:49:54: Ja, auch wenn das gerade beim Glas anbietet, dann ist so die Hürde, diesen Arm, damit nicht

01:50:00: zu ruinieren, doch ein bisschen geringer, als wenn sie jetzt eine ganze Flasche davon

01:50:04: bestellen oder dadurch müssten.

01:50:06: Und manchmal ist die Überraschung dann eben auch mit den Speisen da phänomenal.

01:50:11: Interessant ist, dass diese Region überhaupt keine Präsenz haben.

01:50:15: So allgemein in der, ich glaube, in der Hiesigen oder in der nationalen Weinzene.

01:50:20: Es redet kaum jemand über Bulgarien, Ungarn, Rumänien oder Slowenien oder was auch immer.

01:50:26: Also Kroatien kommt noch zwischendurch mal durch.

01:50:28: Und es gibt so spannende Sachen dort.

01:50:31: Ja, mega spannend.

01:50:34: Und da passiert so viel gerade.

01:50:35: Und das ist, also da bin ich immer auf der Suche.

01:50:39: Das ist ja immer so ein bisschen mit der Aussprache der Sachen manchmal.

01:50:43: Ich spreche wahrscheinlich immer alles so sehr deutsch aus.

01:50:48: Und es gibt ja so den kleinen Trick, das mache ich immer bei uns im Meeting.

01:50:52: Ich gebe es einfach immer in den Google-Übersetzer und übersetzt mir das dann immer in, also

01:50:55: übersetzt nicht, sondern spricht es richtig in der Sprache aus.

01:50:58: Da kannst du hier auf, dass der das sagt.

01:51:00: Und dann üben wir immer alle, wie es richtig ausgesprochen wird.

01:51:03: Das sind wir Deutschen, aber glaube ich die einzigen, die da so versuchen, alles in der

01:51:07: absoluten Perfektion zu leben.

01:51:08: Also kein Franzose oder kein Italiener oder kein Amerikaner interessiert sich dafür.

01:51:12: Selbst wenn die Amerikaner dann irgendwie versuchen, die französischen Appellationen

01:51:15: auszusprechen, dann ist es halt so, wie sie es machen.

01:51:18: Und wir sind dann irgendwie mit unserem Chabless dann so ein bisschen selbstdiszipliniert.

01:51:23: Das war das so.

01:51:24: Auf der einen Seite vielleicht auch cool.

01:51:26: Auf der anderen Seite ist schade, wenn wir uns selber so verkrampft dann irgendwie mit

01:51:29: der Thematik noch so ein bisschen auseinander.

01:51:32: Aber ich finde es manchmal super lustig, wenn wir dann alle im Kreis stehen.

01:51:37: Und das sprechen.

01:51:38: Und einfach diese Handy nachsprechen, gemeinsame, ist schon lustig.

01:52:02: Jetzt sind wir bei diesem Podcast-Format in der vierten Folge.

01:52:06: Und wenn wir nach einem Monat schon ein Branding haben oder für etwas bekannt sind, dann ist

01:52:14: es die Zeitlosigkeit.

01:52:15: Manchmal dauert eine Folge zwei Stunden, manchmal fünf Stunden.

01:52:19: Und das ist, was ein gutes Gespräch aber auch einen guten Wein ausmachen sollte, eine

01:52:25: Entwicklungsfähigkeit.

01:52:26: Und das ist auch das, was historisch die Weine des Bordelis ausgezeichnet hat.

01:52:31: Ein fast unkapputbaren Grundcharakter.

01:52:34: Bärbel ist ohne Frage schon lange im Geschäft.

01:52:37: Und so als, man kann schon fast sagen, Klassiker, Markmar-Klassiker.

01:52:41: Man sucht natürlich immer nach neuen Wein, aber eine ganz besondere Erfüllung hat man,

01:52:45: wenn man so einen richtig renommierten Wein aus einem renommierten Gute, aus einem renommierten

01:52:50: Gebiet, von einer renommierten Rebsorte, mit einem gewissen Renommee, dann probieren kann.

01:52:55: Wenn man die Größe und die Besonderheit des Weines greifen kann.

01:52:58: Deswegen würde ich am liebsten für und mit Bärbel einen ganz klassischen Bordeaux trinken.

01:53:05: Mitzigerweise war ich mit Bärbel schon auf verschiedenen Weinreisen unter anderem im

01:53:08: Burgund, am Piedmont, aber wir waren zusammen noch nie ein Bordeaux.

01:53:11: Deswegen wäre es ein schöner Anlass, einfach mal einen 2019er Chateau de Pest zu öffnen

01:53:17: aus der Gemeinde Saint-Eau-Stéph.

01:53:18: Ein Jahrgang, den man als sehr außergewöhnlich bezeichnen kann.

01:53:23: Wenn man sich Chateau de Pest in seiner Rebsortenkultur betrachtet, ist schon ein relativ großer Anteil

01:53:29: mehr Lohm mit dabei.

01:53:30: Ein Wein, der sowohl den Gespräch in seiner Leichtfüßigkeit, aber auch in seinem Tiefgang

01:53:35: gerecht werden könnte.

01:53:36: Und so ist der Wein, auf der einen Seite leichtfüßig, auf der anderen Seite kraftvoll, konzentriert,

01:53:42: ausdruckstark.

01:53:43: Wahrscheinlich aufgrund der Kombination aus 51% Carbonis, 43% Melod, 3% Petit, werdet

01:53:51: und ein bisschen Carbonifron.

01:53:53: Nase richtig gehaltvoll, stoffig, schwer, intensiv, erinnert an Waldbeeren, an Brombeeren,

01:54:00: getrockneten Kräutern, Mocker.

01:54:02: Am Gaum kraftvoll sanft, weich, feinkönig, die Tanninkultur, ein geschmeidiges Mundgefühl,

01:54:08: eine animierende, zart bittere Kerncharakteristik als hätte ich pure schwarze Schokolade auf

01:54:13: der Zunge.

01:54:14: Dennoch eine richtig angenehme, frische ein Wein, der fordert und befriedigt, der schenkt

01:54:22: und fragt, ein Speisebegleiter oder einfach ein Wein dehen.

01:54:27: Man im Glas wachsen, sich entwickeln, der aufblüht darf.

01:54:30: Ein richtig typischer Bordeaux und absolut perfekt für zwei So-Wein-Nasen wie wir es

01:54:36: sind.

01:54:37: Perfekt für den Moment, für jeden Moment.

01:54:39: Wie kommst du auf die Weine?

01:54:42: Ist es Insta oder ist es außer digitalen Welt oder sind es Gäste-Empfehlungen oder sagst

01:54:50: du selber, ich rufe mal Boller an in Berlin, die sind sowieso trendy oder was?

01:54:58: Total unterschiedlich.

01:55:00: Also manche Sachen sind von Insta, von den Kollegen eben halt ruhig denkmensch.

01:55:06: Das könnte auch interessant sein oder so.

01:55:09: Manche Sachen sind von Weinhändler meines Vertrauens, weil ich hasse es, wenn mir einfach

01:55:16: irgendjemand Probeflaschen schickt.

01:55:17: Ich hasse es, ich möchte sie nicht haben.

01:55:19: Katastrophal.

01:55:20: Ich möchte sie nur haben, wenn ich sage, ich möchte sie haben.

01:55:22: Dann will ich sie auch wirklich haben und dann bin ich interessiert.

01:55:24: Aber ansonsten ist es nur vergebene Liebesmüse, sie stehen mir im Weg und, ah das nur mal

01:55:30: kurz zu Probeflaschen, sorry.

01:55:32: Nein, aber deswegen Händler meines Vertrauens, da sage ich dann auch manchmal gerne, du pass

01:55:36: auf.

01:55:37: Das interessiert mich, hast du da irgendwas oder die wissen schon, was mir gefällt.

01:55:43: Manchmal sind es dann aber auch tatsächlich Gäste, die sagen Mensch, hm, das haben wir

01:55:48: mal getrunken, da müssen sie mal gucken.

01:55:50: Und ansonsten muss ich halt, weil ich ja die Weinkolumne für Salonmagazin schreibe, muss

01:55:56: ich auch immer wieder ein Thema raussuchen und relativ viel recherchieren dazu.

01:56:00: Und da kommen manchmal halt auch Sachen einfach bei raus.

01:56:04: Das ist dann auch ganz spannend, was man dann so rausbekommt.

01:56:07: Also gerade Probeflaschen finde ich ist ein Riesenthema, kann auch keiner nachvollziehen,

01:56:12: der nicht in dem Thema drinsteckt.

01:56:14: Und ich werde oder wurde da oftmals auch sehr, sehr unglaublich angeschaut, wenn teilweise

01:56:20: ganz liebe Winzer oder eben Lieferanten vorbeikamen und sagen, oh, kann ich nicht drei Flaschen

01:56:24: oder wir schicken euch ein sechser Paket.

01:56:25: Und ich sage, nein bitte nicht, weil das ist manchmal mehr eine Strafe als wirklich Freude.

01:56:30: Wahrscheinlich, weil ich so eine gewisse Verbindlichkeit habe und ich möchte ganz gerne dann einfach

01:56:34: auch, wenn mir jemand was schenkt, möchte ich zumindest irgendwie dann Berichten darüber.

01:56:39: Aber ich komme nicht dazu, ich würde mir jeden Tag eine Flasche in den Kopf stellen, wenn

01:56:42: ich das alles durchprobieren würde.

01:56:45: Und man kommt sich dann immer so undankbar vor, dass es halt doof ist.

01:56:49: Der andere übergibt mir damit automatisch ein doofes Gefühl, was ich nicht haben will.

01:56:52: Wenn ich das möchte oder wenn ich das brauche, dann suche ich auch danach wie du auch.

01:56:56: Und dann ist es ganz schwierig.

01:56:59: Aber wenn ich das irgendwie in einem Akseli sage, du gibst mir das nicht mal.

01:57:02: Und das müsste man vielleicht auch so argumentieren, dass man einfach sagt, stellst du auf die

01:57:06: Straße, kommst sowieso hin nachher.

01:57:08: Also von dem her ist es dann schwierig.

01:57:11: Also ich finde immer, dass es Geld, was Leute investieren und von mir erwarten, es ist

01:57:18: ja dann der Ball zu mir gespielt, sag ich mal, von mir erwarten, dass ich einen Feedback

01:57:22: gebe und ich habe überhaupt gar keinen Interesse in Feedback zu geben.

01:57:25: Ich bin aber genötig dazu, das zu tun.

01:57:27: Und das ist einfach vergebene Liebesmüe.

01:57:30: Also ich finde, das ist so völlig unnütz einfach.

01:57:33: Ja und im idealsten Fall, dass man irgendwie sagt, ja okay, Peter, gib mir zwei Flaschen

01:57:39: rein, kein Problem, ich probier sie.

01:57:41: Ich weiß noch nicht, wann ich dazu komme und ein Wochen später kommt ein Anruf nachher

01:57:44: schon probiert.

01:57:45: Ja genau.

01:57:46: Hey, what?

01:57:47: Genau.

01:57:48: Ganz, ganz schwieriges Thema.

01:57:51: Und ich finde, man wird den Sachen ja auch gar nicht gerecht, wenn man es inzwischen Tür

01:57:56: und Angel verkostet.

01:57:57: Ja.

01:57:58: Also zwischen Herr Müller und Frau Meier und dann abends will ich mich beeilen und möchte

01:58:05: gerne nach Hause und dann habe ich aber dann noch die Flasche.

01:58:08: Also nee, es ist einfach der Flasche und dem Inhalt und den Winzer einfach nicht gerecht

01:58:12: und es ist unfair.

01:58:13: Ja, ich finde die auch.

01:58:14: Wenn man die Schraube so ein bisschen weiter rückdreht und der Winzer hat ja auch eine

01:58:18: gewisse Vorstellung oder Vision oder Gedanken, wo man sagt, oh, und dann gibt es vielleicht

01:58:23: noch irgendwie den Kommentar, oh, die Probeflasche habe ich zur Berbe geschickt und tolles Haus

01:58:28: und super und du wolltest sie aber nicht.

01:58:31: Also du bist dann eigentlich mehr oder weniger.

01:58:33: Ja, genau.

01:58:34: Das ist dann sehr, sehr schade.

01:58:36: Wie machst du das?

01:58:37: Aber wenn du jetzt Probeflaschen hast und ihr die vielleicht irgendwie probiert, gibt

01:58:41: es dann ein Berber-Rating, wo du sagst, der kriegt von mir drei Gläser oder fünf Sternchen

01:58:47: oder 99 Punkte.

01:58:49: Also arbeitest du mit Ratings?

01:58:50: Sagst du es, gehst du selber nach Ratings oder findest du es alles doof und findest auch

01:58:56: für Gastronomie doof, dass die gerated werden oder von der Bank doof?

01:59:00: Also ich finde, wenn man in der guten Runde ist, zum Beispiel bei der Fokusverkostung

01:59:07: als Beispiel, da finde ich das absolut sinnvoll, weil man ja aus einer subjektiven Situation

01:59:15: etwas objektiv beschreiben soll.

01:59:17: Und da ist es natürlich absolut sinnvoll, dass man, ich sag mal, einen klassischen Pegelwein

01:59:23: nimmt.

01:59:24: Also alle haben sich jetzt bei diesen Weinen auf so und so viele Punkte eingepegelt in

01:59:28: Anführungszeichen und alle anderen Weine daran misst, die man danach verkostet.

01:59:31: Und das ist, ergibt natürlich total Sinn mit Punkten zu arbeiten.

01:59:35: Egal welches System jetzt spielt ja keine Rolle dann.

01:59:38: Aber ansonsten für mich persönlich arbeite ich eigentlich nur nach Geschmack tatsächlich.

01:59:44: Also ich würde jetzt für mich, wenn ich die Weine verkoste, also wenn ich Weine verkoste,

01:59:49: ich arbeite im Kopf mit einer Tabelle einfach von eins bis zehn und dann kann ich sie intern

01:59:54: bei mir vergleichen.

01:59:55: Das macht sie objektiver irgendwie, finde ich.

01:59:59: Aber das ist meine Variante, Weine zu verkosten.

02:00:03: Also zu sagen, okay, der Wein hat Säure fünf, keine Ahnung, der davor hatte Säure vier,

02:00:09: wie auch immer.

02:00:10: Das ist für mich einfacher, sie miteinander zu vergleichen und dann auch dementsprechend

02:00:13: mir das Profil, das Geschmacksprofil einzuprägen oder zu behalten.

02:00:17: Aber da Punkte zu vergeben, das mache ich jetzt so nicht.

02:00:21: Schreibst du da mit oder bist du jemand, der sich daran erinnern kann?

02:00:25: Ich schreibe manchmal mit, die Zettel wandern dann in eine Schublade und drei Jahre später

02:00:33: mal schmeiß ich sie mal weg.

02:00:35: Geht mir genauso.

02:00:36: Ich finde es manchmal, also es gibt so, wenn ich es mit Situationen verbinden kann, kann

02:00:41: ich mich auch sehr gut an die Weine erinnern, egal in welcher, also keine Ahnung, von der

02:00:44: Begunterreise oder sonstiges.

02:00:45: Da brauche ich nicht mit schreiben, aber manchmal, wenn ich so diese langen Verkostung bei,

02:00:50: keine Ahnung, bei den großen Gewächsverkostungen, Wiesbaden oder in Österreich oder sonstiges,

02:00:55: da finde ich das Mitschreiben ganz gut, weil man sich selber diszipliniert aufmerksam

02:00:58: zu bleiben.

02:00:59: Wenn du dann irgendwann beim hundertsten Wein bist, dann fängt es irgendwie an zu schmecken

02:01:03: oder keine Ahnung oder man schweift ein bisschen ab und das Wetter draußen ist ja auch schön

02:01:07: und durch diese Schreiben hat man dann so diese Eigenart, dass man doch ein bisschen aufmerksam

02:01:12: hat, finde ich, dabei.

02:01:14: Also wenn ich sie verkoste, so dann schreibe ich schon mit, aber wie gesagt, so dass ich

02:01:20: dann irgendwo abhefte oder so, also nein, was ich gerne, was ich mache oder was ich mir

02:01:26: angewöhnt habe, ist, dass ich Weine, die mir besonders gut fallen, dass ich gut gefallen,

02:01:31: dass ich die einfach abfotografiere.

02:01:32: Dann kann ich halt hinterher irgendwann, ich weiß halt, wenn ich mein Handy durchblätter,

02:01:37: weiß ich noch genau, wo habe ich welchen Wein getrunken.

02:01:39: Und vor allem die Erinnerungen auch bei dem Moment und mit der Situation und mit der,

02:01:42: ah, das ist so schön, finde ich also.

02:01:44: Ja, genau.

02:01:45: Und das ist für mich viel effektiver als auf irgendwelche Zettel drei Jahre später

02:01:50: zu gucken.

02:01:51: Bist du gut?

02:01:52: Ich meine, bis dahin hat sich der Wein ja sowieso verändert.

02:01:54: Total.

02:01:55: Aber man kann es dann irgendwie immer noch nachvollziehen.

02:01:56: Das war für mich so eine der schönsten Lehrstücke, dass man irgendwann das Leben eines Weines prognostizieren

02:02:01: kann.

02:02:02: Ah, okay.

02:02:03: Also sich schon bei der Jugend geschmacklich vorstellen kann, wie er irgendwann in der

02:02:07: Reife sich präsentiert.

02:02:09: Bist du grundsätzlich eher der Digital- oder Analogetyp?

02:02:11: Wenn du sagst, abfotografieren.

02:02:13: Ja, also ich glaube, wenn ich, eigentlich bin ich wahrscheinlich eher der Analogetyp.

02:02:19: Oh, okay.

02:02:20: Ich mag gerne Weinverkostung face to face.

02:02:24: Ich mag gerne mit Gästen hier sitzen, allerdings am allerliebsten mag ich keine großen Runden.

02:02:29: Ich mag es am allerliebsten sehr persönlich.

02:02:31: Also ich habe ganz oft Verkostung, dass ich wirklich einfach zwei Leute oder vier Leute

02:02:35: hier sitzen habe in Mini-Runden.

02:02:37: Und dann mache ich die Verkostung mit denen und das gefällt mir total gut.

02:02:41: Weil die Leute trauen sich auch, wenn sie nur zu zweit sind, auch Sachen zu fragen.

02:02:47: Was man sich ja manchmal, wenn man keine Ahnung von der Materie hat in der größeren Runde,

02:02:51: wenn man die Leute nicht kennt, nicht traut.

02:02:52: Und das ist dann schon, das taugt mir total.

02:02:57: Also was mir eben halt zur Corona-Zeit war ja dieses ganze digitale Ding.

02:03:02: Das hat mir auch gefallen, aber es hat mich gelehrt.

02:03:05: Man muss sich ja komplett anders darauf vorbereiten.

02:03:09: Man muss das ganze ja eher moderieren, also noch mehr moderieren.

02:03:14: Und in der Verkostung ist es ja dann doch oft, dass es ein Gespräch irgendwann ist oder so was.

02:03:19: Und bei einer digitalen Verkostung finde ich, alle scheiten sich den Ton bei sich ab und man denkt eigentlich irgendwann so,

02:03:29: ist eigentlich noch irgendjemand da.

02:03:31: Also hat alles seine Vor- und Nachteile, denke ich, und alles seine Berechtigung.

02:03:37: Aber für mich tatsächlich, ich mag das dann doch lieber face to face, gefällt mir besser.

02:03:43: Hattest du mal eine Online-Verkostung, wo du gesagt hast, das war richtig, super gelungen oder so,

02:03:49: wie ich es mir vorgestellt habe.

02:03:50: Ich finde persönlich auch sehr schwierig und ich hatte ganz selten so dieses wirkliche Boah.

02:03:56: Also ich habe tatsächlich ein Programm, also für mich ein Programm geschrieben,

02:04:04: wie ich das an Fotos und Punkten abarbeite, sag ich, mein Anführungszeichen oder wie ich mich da lang arbeite.

02:04:13: Und da mussten dann meine Nachbarin und mein Cousin mussten dran glauben am Anfang.

02:04:18: Und da habe ich gesagt, ihr müsst alles sagen, was schlecht war.

02:04:21: Und dann haben wir drei, vier Tests gemacht und da haben wir ein ganz gutes Programm mitgeschrieben, finde ich.

02:04:26: Und das habe ich mit einigen Gästen, als wir hier zu hatten, im Lockdown habe ich mit einigen Gästen Online-Verkostungen gehabt.

02:04:33: Und das war eigentlich immer sehr, sehr gut.

02:04:34: Es hat immer viel Spaß gemacht.

02:04:35: Es wurde aber auch nie wirklich intensiviert.

02:04:39: Also es war dann nach dem Lockdown, war es immer durch und...

02:04:41: War es der auch, es beggt auch weg, ja.

02:04:43: Ja.

02:04:43: Auf der einen Seite schade, auf der anderen Seite vielleicht gibt es eine Begründung für warum.

02:04:48: Warum es die mal wirklich eine Präsent bekommen hat.

02:04:50: Also was, was mir auf jeden Fall seitdem gut hängen geblieben ist, ist, dass wenn jemand ein Vorstellungsgespräch hat,

02:04:58: finde ich so, wenn man es online machen kann und sich sieht, einfach finde ich es schon besser, als wenn man nur telefoniert.

02:05:07: Ja.

02:05:07: Finde ich angenehmer einfach, wenn man jemanden auch einfach mal sieht dabei und ja, das mag ich schon gerne.

02:05:15: Und ich kann das auch manchmal verstehen, Leute, die dann irgendwie in Österreich arbeiten und für irgendwie zwei Tage nach oben,

02:05:20: nach Sylt kommen, zum Proberbeiten oder sowas.

02:05:22: Puh, das ist schon schwierig dann, ne.

02:05:23: Und wenn man da vorher einfach mal so ein Call hat, ist das glaube ich ganz gut.

02:05:28: Wenn man sich einfach mal gesehen hat und dann die Entscheidung treffen kann, möchte ich da jetzt tatsächlich einfach mal hin zum Proberbeiten.

02:05:34: Lohnt es sich denn überhaupt für mich oder ist es völlig bescheuert, die zwei Tage sich da freizunehmen?

02:05:38: Also das finde ich, das ist schon, das nutze ich schon gerne.

02:05:42: Auch im Allgemeinen finde ich das bei Meetings, wenn man die hat oder wenn man irgendwelche sonstigen Gespräche mit Winzer, Lieferanten oder Kollegen.

02:05:50: Ist es so oft besser, dass man das irgendwie visualisiert durchführen kann, wenn man es ist dann doch ein bisschen menschlicher und es ist doch ein bisschen persönlicher,

02:05:59: als wenn man so rein über die Kustik lebt.

02:06:02: Das finde ich.

02:06:02: Sonst bist du da eher Buch- oder Filmtyp?

02:06:06: Also würdest du lieber deinen selten, viel zu selten freien Abend mit einem schönen Film oder mit einem Buch in der Ecke und einem Kilo Wein verbringen?

02:06:14: Also ich würde, also ich lese schon sehr viel, aber ich lese fast nur Fachliteratur.

02:06:19: Schrecklich.

02:06:20: Ich kricke in all meinen Büchern rum.

02:06:22: Wie ich auch, ja.

02:06:22: Und ich kricke da drin rum in meinen Büchern, damit ich, wenn ich nochmal die Infobrauche auf einen Blick ist, wieder finde, wir sind in der Schule gelernt haben.

02:06:31: Super.

02:06:31: Und und ich versuche, wenn ich im Urlaub bin, keine Fachliteratur zu lesen.

02:06:37: Ich liebe zum Beispiel die ganzen Bücher von Frank Schätzing.

02:06:40: Ich bin ein großer, großer Fan von ihm.

02:06:42: Und wenn ich Urlaub habe, versuche ich dicke Bücher zu lesen.

02:06:49: Am Pool, was auch immer.

02:06:51: Und was ich gerne mache ist, ich höre gerne Hörbücher.

02:06:54: Wenn ich Auto fahre, wenn ich weite Strecken fahre.

02:06:58: Dann, wenn ich im Zug fahre, höre ich meistens keinen Hörbücher und nehme auch eher Fachliteratur mit oder ein Computer, um zu arbeiten.

02:07:05: Aber wenn ich ansonsten so zu Hause bin und dann gucken wir schon eher irgendein Film oder so.

02:07:11: Ich liebe, ich liebe L'Oreo.

02:07:13: Ich liebe L'Oreo.

02:07:14: Ich bin großer L'Oreo-Fan.

02:07:15: Ich liebe diesen mega deutschen Humor, den er da so in die Szene richtet.

02:07:21: Das finde ich mega.

02:07:22: Und man kann das ja immer in den Alltag übertragen.

02:07:25: Und was ich auch liebe ist zum Beispiel Monty Python, diese englische Dreckige Humor ist auch großartig.

02:07:31: Also sowas gucke ich sehr gerne.

02:07:32: Oder Klassiker.

02:07:34: Klassiker wie Star Wars, Hader Ringe.

02:07:37: Das finde ich auch gut.

02:07:39: Also das habe ich auch schon.

02:07:40: Ich weiß nicht, wie oft schon gesehen alles.

02:07:41: Musik?

02:07:42: Also findest du Musik und Wein passt gut?

02:07:44: Oder ist das ist es eher schwierig?

02:07:47: Ich finde so in einem Restaurants die Musik teilweise essentiell.

02:07:51: Ein Raum wirkt manchmal tot, wenn da die Musik irgendwo fehlt.

02:07:55: Und ich finde manchmal praktiziert man es viel zu selten mit Wein,

02:07:59: dass man den Wein ausleuchtet mit Musik oder ihm begleitet.

02:08:03: Oder findest du es ist ein guter Begleiter?

02:08:04: Musik und Wein?

02:08:06: Das ist ein mega Begleiter, finde ich.

02:08:08: Aber ich mache das auch viel zu selten.

02:08:10: Ich finde ja, Justin hat das ja so schön in seinem Buch beschrieben

02:08:14: und hat ja für jede Rebsorte und Wein einfach eine bestimmte Stilistik oder Musikrichtung

02:08:20: ja eigentlich beschrieben, was ich großartig finde.

02:08:22: Weil ich finde, das trifft schon manchmal den Nagel auf dem Kopf.

02:08:25: Und also ich höre viel zu wenig Musik eigentlich, wenn ich Wein trinke.

02:08:30: Eigentlich muss ich mehr Musik hören dabei.

02:08:33: Macht ihr doch eigentlich automatisch, wenn ihr bei kocht und Musik hört und tanzt?

02:08:36: Dann seid ihr eigentlich da schon voll in dem Game drin.

02:08:38: Das stimmt.

02:08:39: Ja, das stimmt.

02:08:40: Dann ist es auch keine bestimmte Musikrichtung.

02:08:43: Das ist manchmal auch das Schöne, wenn man so über seine Grenzen, also nicht nur beim Wein,

02:08:47: sondern auch bei der Musik hinweg, dann denkt und arbeitet und dann einfach Sachen macht,

02:08:52: die man sonst wahrscheinlich nicht so macht.

02:08:54: Und findest du, es gibt ein Instrument, das Wein ganz gut spiegeln oder reflektieren kann.

02:08:58: Also so Lieblingsinstrument, was du dort siehst oder eins, was du für so komplex hältst,

02:09:06: dass es dem Wein ebenbürdig ist?

02:09:08: Also ich finde Geige, Geige oder Cello, dass du so wunderbare Töne damit erzeugen, wenn du gut bist.

02:09:18: Wie beim Wein von Anfängern ist es schrecklich, genau.

02:09:22: Genau.

02:09:23: Ich hab mal als Kind, als Kind hab ich also alter Waldorfschüler, da haben wir alle Geige oder Cello gespielt.

02:09:28: Ach echt?

02:09:28: Und ich glaub, meine Eltern, ja, ich glaub, meine Eltern waren ganz froh, als ich die Geige beiseite gelegt hab.

02:09:32: Ich glaub, das war richtig schlimm.

02:09:35: Ist da Geigen muss in der Waldorfschule?

02:09:37: Das wusste ich gar nicht.

02:09:38: Ist ja krass.

02:09:39: Nee, kein Muss, aber du, du, also das ist ja schon sehr musikalisch alles.

02:09:44: Und es haben fast alle Geige oder Cello oder Klavier oder sowas gespielt.

02:09:50: Einer hat Bratche gespielt.

02:09:51: Ich hab auch gedacht, Flöte und dann Gitarre und dann Klavier und im schlimmsten Fall.

02:09:55: Wenn du das Kind nicht abhalten lässt, dann kommt die Geige.

02:09:58: Nee, nee, also Flöte war ja Grund, also mussten ja alle.

02:10:03: Und nee, das andere war also Geige oder Cello.

02:10:08: Ja.

02:10:09: Okay, weh.

02:10:10: Das war, und deswegen, also ich finde, dass wenn das so, wenn du so ein tolles Konzert hast oder so, das das Catch-tein schon, finde ich.

02:10:15: Also das schleicht sich so in deine Seele, so ein wunderschönes Stück.

02:10:21: Ja, Fisch und toll.

02:10:22: Und da finde ich aber auch in Konzerthäusern gibt es viel zu schlechte Weinkarten.

02:10:25: Es gibt wahrscheinlich auch nur schlechte Weine im Konzert.

02:10:28: Ja, das ist total katastrophal und traurig.

02:10:30: Und jetzt, wir haben hier in Dresden relativ berühmte Oper, Senb-Oper und da war eine der größten

02:10:36: Neuerungen waren, dass die überhaupt Champagner angeboten haben.

02:10:40: Also ich bin nicht unbedingt nur Champagner, sonst gibt es auch eine andere schöne Schaumbweine.

02:10:43: Aber sonst darüber hinaus ist das alles gänzlich erbärmlich und du machst dich auf der einen Seite so richtig festlich und schick und

02:10:50: tra-la-la und dann gibt es da, also fein ist nicht alles in der Welt, aber manchmal ergänzt es Ganze so wunderbar und wenn man da so eine Kalle aus.

02:10:58: Ja, weil es einfach Kultur ist, das ist halt, das hat doch auch was mit Kultur zu tun.

02:11:02: Und ich kann es auch absolut nicht verstehen, wenn man irgendwo einfach nur so eine Drecksplöre ins Glas bekommt.

02:11:08: Und dann hat man doch, man hat sich für die große Oper angezogen und

02:11:12: also ja, kann ich auch überhaupt nicht nachvollziehen, warum man da wirklich in meinen Augen am falschen Ende spart.

02:11:20: Aber auch umgetreten selbst beim Rockkonzert oder so, was auch immer Jazzkonzert oder Blues.

02:11:25: Man sollte da ein bisschen an der Weinkultur arbeiten, finde ich.

02:11:29: Also es wäre durchaus...

02:11:30: Oder der Bierkultur.

02:11:31: Oder der Bierkultur wahrscheinlich, ja.

02:11:33: Das wäre auch eine durchaus vernachlässigte Aufgabe, die durchaus interessant wäre.

02:11:40: Welcher Wein wärst du, wenn du dich da irgendwie sehen würdest?

02:11:44: Oder welches Bier?

02:11:49: Ich glaube, ich wär ein Altbier.

02:11:51: Ich liebe Altbier.

02:11:53: Okay.

02:11:54: Kindheitsprägung.

02:11:56: Aber als...

02:11:57: Ja, genau.

02:11:59: Nee, aber wenn ich ein Wein wäre, also ich glaube, ich wäre ein totaler Klassiker,

02:12:05: aber ich glaube, das ist auch das, was man mit Wein trinkt.

02:12:07: Also da verändert sich auch der Geschmack.

02:12:09: Und ich glaube, früher war ich ein anderer Wein.

02:12:11: Ich bin mittlerweile, glaube ich, eher so auch Richtung begund.

02:12:15: Also das wäre ich so eine Pinot Noir, Diva oder sowas.

02:12:19: Du wärst ein Klassiker.

02:12:20: Das hätte ich zum Beispiel nie gedacht.

02:12:21: Also schon, dass du Klassiker magst, aber dass du dich ja selber so siehst,

02:12:26: hätte ich da wahrscheinlich eher irgendwie nach Georgien gesteckt.

02:12:29: Also ist ja auch ein Klassiker, aber trotzdem irgendwie anders und mit für uns

02:12:35: in der eigentlich so verfrieden Welt modern traditionellen Ansätzen

02:12:41: und irgendwie trotzdem flippig und da aber...

02:12:45: Vielleicht ändert sich das ja.

02:12:48: Nee, aber früher, vor ein paar Jahren, als du das Buch gemacht hast,

02:12:52: da war ich noch ein völlig anderer Wein.

02:12:53: Da war ich ein...

02:12:55: ...Cherline Blanc von Nicolas Jolie eindeutig.

02:12:59: Sehr gut.

02:13:00: Und nicht Everybody's Darling, aber mega gut.

02:13:03: Und das hat sich aber, aber ich glaube, mit den Aufgaben, die man auch übernimmt

02:13:08: im Laufe der Zeit, verändert sich dann vielleicht auch einfach der Blick auf einen selber.

02:13:12: Man reift ja auch und man wächst ja auch mit seinen Aufgaben

02:13:16: und so verändert sich vielleicht auch einfach der Wein, der man selber wäre.

02:13:20: Ich glaube, es hat auch mit einer gewissen Größe zu tun,

02:13:22: sich selber so ein bisschen immer wieder neu einzuorten, zu sagen, bin ich das wirklich nur?

02:13:26: Bin ich das aber möchte ich das?

02:13:28: Ja, genau.

02:13:28: Hast du Lieblingsrebsorten?

02:13:29: Also hast du...

02:13:31: Ist es auch der Riesling wie bei allen?

02:13:33: Ja, das ist nicht die Bösch gemeint.

02:13:36: Ja, aber da...

02:13:38: Aber...

02:13:39: Ja.

02:13:40: Okay, Rot, auch eine Lieblingsrebsorte oder Spätburgunder oder Pinot oder...

02:13:46: Nein, kann ich gar nicht sagen.

02:13:47: Also ich trinke deutlich mehr Weißwein als Rotwein.

02:13:50: Ich kann gar nicht sagen, also blaufränke schmarke ich schon extrem gerne, wenn es gut gemacht ist.

02:13:55: Der kann großartig sein, oder?

02:13:56: Und ich finde das so witzig eine Rebsorte, die vor 20 Jahren noch überhaupt keine Präsenz hatte

02:14:01: oder vor 30 Jahren und überhaupt gar nicht auf dem Tablett von vielen waren.

02:14:05: Jetzt mit einmal wird es in der Tat richtig stark gefeiert bzw.

02:14:09: Gibt es da auch so tolle und teilweise hochmineralisierte Exemplare und

02:14:15: finde ich, da hat Österreich einiges für getan, was Deutschland verschlammt hat.

02:14:19: Mittlerweile gibt es aber in Deutschland auch ganz interessante Exemplare.

02:14:24: Aber das österreichische Weinmarketing hat sehr viel für den Weinbau da getan, finde ich.

02:14:31: Also die sind ja damals wirklich raus und haben uns ja alle, sag ich mal,

02:14:37: zum österreichischen Wein bekehrt.

02:14:39: Also die haben ja wirklich viel, viel in super Job gemacht und viel dafür getan,

02:14:44: dass da auch einfach die Qualität und sowas alles doch sehr im Vordergrund steht.

02:14:49: Aber ich finde nicht nur für den Wein.

02:14:50: Sie wüsste jetzt kein anderes Land, was so engagiert ist.

02:14:53: Ich wüsste jetzt kein anderes Land, was so engagiert war.

02:14:56: Also jetzt vielleicht, aber früher halt.

02:14:58: Ja, ich finde die Gesamtgenusskultur dann österreichisch ist.

02:15:01: Ist also unglaublich.

02:15:04: Du gehst dann einfach in den Gasthof und kriegst zumindest eine anständige Mahlzeit,

02:15:07: was hier manchmal mündschutzwert ist.

02:15:09: Was ist für dich das Land so mit der größten Genusskultur oder mit der

02:15:13: größten Genussaffinität?

02:15:15: Ist es für dich österreichisch oder Frankreich?

02:15:19: Frankreich, Frankreich und ansonsten.

02:15:21: Ansonsten so, wenn wir uns in Deutschland bewegen, ist es auf jeden Fall der Süddeutsche Raum.

02:15:27: Im Norddeutschen Raum ist es dann manchmal doch etwas schwieriger.

02:15:30: Es gibt bestimmt hier auch sehr gute Sachen, aber oft findest du einfach nur

02:15:33: Pizza, Burger, whatever.

02:15:35: Und also dann, wenn wir uns in Deutschland bewegen würden, eher der Süddeutsche Raum.

02:15:40: Da findest du viele tolle kleine Gasthäuser.

02:15:43: Und ansonsten Frankreich ist für mich so der Gottvater auf Gummä.

02:15:49: Irgendwie.

02:15:50: Nach wie vor.

02:15:51: Ja, das.

02:15:52: Ja, nach wie vor.

02:15:54: Komisch, dass sich das für dich als Duisburgerin Dani wirklich durchgesetzt hat.

02:15:59: Weil eigentlich ist es ja so ein richtiges Ballungszentrum.

02:16:01: Also es ist ja eins und so viele Menschen und eigentlich müsste sich daher

02:16:05: eine ganz eigene Genusskultur auch durchsetzen.

02:16:08: Ich fand es interessant, dass Köln das geschafft hat.

02:16:10: Finde ich also damals durch wahrscheinlich aber auch Leitfiguren oder auch Berlin,

02:16:14: wo man es auch nie vermutet hätte.

02:16:16: Oder habe ich dann falschen Blick auf Duisburg?

02:16:19: Also gibt es da so die die Secret Spots, wo heimlich geschlemmt wird und

02:16:23: die Spätis, wo die Petrus stehen und.

02:16:26: Ja, gibt es.

02:16:29: Echt? Gibt es?

02:16:30: Meine Freundin.

02:16:31: Ja, Freunde von mir haben jetzt gerade einen neuen Laden aufgemacht.

02:16:35: Der heißt Frau Specht.

02:16:36: Das ist auch ein ziemlich geiles Konzept.

02:16:39: Du musst vorher da anrufen, logischerweise, um ein Tisch zu reservieren.

02:16:43: Aber das ist nur Mini Mini.

02:16:44: Es gibt 16 Plätze, dir kocht direkt im Laden.

02:16:48: Also du kannst auch direkt bei ihm am Herd sitzen.

02:16:50: Und du musst klingeln, um reinzukommen.

02:16:53: Und wenn es voll ist, wird die Klingel und das Telefon ausgemacht.

02:16:55: Mega.

02:16:56: Und genau.

02:16:58: Und es ist eine.

02:17:00: Also es gibt keine Speisekarte in dem Sinn.

02:17:02: Es gibt ein Menü und er sagt dir halt, was es an dem Tag gibt.

02:17:05: Also super, super Konzept, was die da haben.

02:17:07: Tolle Weinkarte und die sind auch wirklich sehr Weinaffin.

02:17:11: Also die haben viele neue Sachen mit dabei, aber auch viele Klassiker.

02:17:15: Also bin ich wirklich großartig, toller Laden.

02:17:18: Gibt es aber viel zu wenig.

02:17:20: In Duisburg.

02:17:21: Ja, in Duisburg.

02:17:22: Aber es hat lange gedauert, bis der Laden endlich dann irgendwie so aufmacht.

02:17:25: Oder?

02:17:26: Also die haben, der ist jetzt tatsächlich neu.

02:17:29: Gibt es erst seit letzten Jahr vorher.

02:17:33: Hatten sie das einfach brennt?

02:17:34: Das war auch sehr, sehr gut.

02:17:37: Ja, also tolle Geschichte.

02:17:39: Auch man muss halt manchmal ein bisschen schauen, was man, wo man halt da ist.

02:17:43: Und dann geht dann doch der Blick eher Richtung Düsseldorf, sag ich mal,

02:17:48: wenn man sich gerade in dieser Region befindet und nicht nach Duisburg rein.

02:17:51: Eigentlich eher von dir.

02:17:53: Entschuldige, bitte, dass ich Köln erwähnt habe gerade.

02:17:55: Das meint alles gut.

02:17:57: Was auch erstaunlich ruhig mit einmal.

02:18:00: Nein, aber es ist eine faszination,

02:18:06: die man so eigentlich in den Schlaf vollziehen kann, wenn man wahrscheinlich nicht aus der Gegend kommt.

02:18:09: Da hast du.

02:18:13: Ja, weil da gibt es auch.

02:18:14: Entschuldige.

02:18:15: Da gibt es.

02:18:15: Auch in Köln gibt es halt.

02:18:16: Entschuldigung.

02:18:17: Auch in Köln gibt es natürlich wunderbare kleine Brauhäuser und so was alles.

02:18:21: Aber wie gesagt, Duisburg ist halt der nächste größere Ort, ist dann halt Düsseldorf.

02:18:26: Und dann ergibt sich das natürlich aus der Sache.

02:18:28: Sammelst du selber Wein?

02:18:32: Also hast du Weine, die du zur Seite tust für schlechte Zeiten, egal aus welchen Gründen.

02:18:38: Und ja, du hast es schon beantwortet.

02:18:41: Ja, gibt es gibt es ja bestimmte Sammels.

02:18:42: Also gibt es einen festen Winzer, wo du sagst, dem will ich irgendwann mal in kreisend Tagen

02:18:48: entweder verkaufen oder selber trinken.

02:18:50: Also ich habe eine Jahrgangstiefe von Nonnenbergs zu Hause für Breuer.

02:18:56: Dann habe ich auch Schlossberg, habe ich Jahrgangstiefen zu Hause.

02:19:01: Dann bin ich ja großer bekennender Fan von Schäfer Fröhlich, Felsenegg.

02:19:05: So diese Richtung, das sammel ich wirklich, dass man irgendwann mal so eine richtig geile

02:19:11: Vertikale machen kann.

02:19:12: Und ansonsten, also ich es ist es ist schon immer, ich sage mal, es sind so bummelig.

02:19:19: Ich weiß nicht, 400 Flaschen.

02:19:22: Ich weiß nicht genau.

02:19:23: Also so und es ist von allem eigentlich so ein bisschen was dabei.

02:19:26: Immer, wenn ich irgendwann mal gedacht habe, so brauche ich jetzt eine Flasche und die

02:19:29: lass ich noch liegen und oft habe ich bei manchen Flaschen so ein Zettelchen drum erst

02:19:34: 2030 trinken oder so.

02:19:37: Super, wenn man das dann irgendwann verkostet hat und halt ansonsten geht man manchmal,

02:19:42: du hast vielleicht nur ein oder zwei Flaschen, dann gehst du einfach zu früh dran und das wäre schade.

02:19:45: Ich finde das eine absolut geniale Idee, weil es manchmal schade ist, also nicht nur zu früh,

02:19:50: sondern auch zu spät dran zu gehen und dann selber so das Gefühl zu haben, auch Mensch und

02:19:54: damals und das mit den Zettelchen finde ich genial auch bei Geschenken.

02:19:58: Weil ich also nicht selten vorm Champere oder irgendwo im Keller stehe und denke, woher kam

02:20:03: der noch mal? Ich wollte mir es merken, ich wollte mir es wirklich merken.

02:20:06: Und manchmal ist ja so mit einer Flasche Wein ganz viel Persönlichkeit verbunden.

02:20:12: Und ich finde es manchmal auch so schade, wenn Leute sagen, auch dir braucht er kein Wein schenken,

02:20:16: warum nicht?

02:20:16: Weil gerade ist die Geschichte darum, warum ich den Wein dann irgendwie bekomme, so reizvoll

02:20:22: oder so interessant oder so spannend, welche Gedanken sich der andere auch gemacht hat.

02:20:27: Findest du, Wein ist ein gutes Geschenk oder eher schwierig?

02:20:31: Es kommt drauf. Ich finde es kann schwierig sein und es kann gut sein.

02:20:36: Es kommt darauf an, wer ihn schenkt und wem er ihn schenkt.

02:20:39: Also ich finde zum Beispiel, wenn eine Freundin von mir, die vielleicht gar keine Ahnung von der

02:20:47: Materie hat, mir was Gutes tun will und eine Rosebeie, wo auch immer herkauft und mir den dann mit

02:20:55: einer Schleife schenkt, dann macht sie mich nicht glücklich.

02:20:58: Damit macht sie mich nicht glücklich und das ist kein gutes Geschenk, finde ich.

02:21:02: Also dann lass es lieber weg. Wenn natürlich mein Mann mir eine Flasche schenkt, weil er genau

02:21:10: weiß, dass ich das schon immer haben wollte oder trinken wollte, also es ist ein wunderbares Geschenk.

02:21:15: Also ich glaube, es ist immer mal, es ist so ein bisschen so eine Gratwanderung.

02:21:19: Also es wäre auch zum Beispiel andersrum. Es wäre ein schlechtes Geschenk, wenn ich einen ganz

02:21:23: besonderen Wein, ich sage mal, meinem Vater schenken würde, der das vielleicht gar nicht mag,

02:21:31: weil das ist einfach gar nicht seine Geschmacksrichtung, obwohl es was ganz Besonderes wäre auch ein

02:21:36: schlechtes Geschenk. Also ich glaube, da muss man schon sehr, aber ist egal, es ist glaube ich wie

02:21:42: bei allen Geschenken, oder? Also es gibt manchmal ja so schlechte Geschenke, wo man denkt, Alter,

02:21:46: das ernsthaft jetzt, das stelle ich direkt in den Schrank und in drei Jahren werde ich es wegschmeißen.

02:21:52: Also es ist ja wie mit Dekoartikeln oder sowas. Also man muss ja schon, egal was man jetzt verschenkt,

02:21:58: ob es jetzt Wein oder Deko ist, man muss schon den Geschmack dem Menschen kennen, finde ich.

02:22:02: Ansonsten mach lieber irgendwas auf und lass es zusammen trinken.

02:22:06: Genau, das finde ich halt immer so schön, aber den Gedanken, deswegen finde ich es war ein

02:22:10: schönes Geschenk entweder, wenn man eine Geschichte dabei hat, dass man sagt, aus den und den

02:22:14: Gründen, keine Ahnung, da haben wir uns kennengelernt oder in dem Jahr oder wie auch immer, oder wenn

02:22:18: man das einfach als Anlass nimmt, sich wieder zu treffen und dann das gemeinsam trinkt oder

02:22:23: miteinander trinkt oder das ist ein wunderbares Geschenk, finde ich.

02:22:27: Sind dann, wenn du mit Freunden zusammensitzt, Gläser für dich wichtig oder ist so dieses

02:22:31: ganze Drum rum oder ist es dann einfach der Moment?

02:22:34: Oh, das ist eine schwierige Frage. Also ich glaube, es passiert, es gehört alles dazu.

02:22:41: Ich denke, Gläser, wenn man sich einmal mit dem Thema Wein auseinandersetzt, kommt irgendwann

02:22:46: die Frage des Glases und dann irgendwann wird es auch absolut, das ist ein absolutes

02:22:52: Fundament, dass man ein gutes Glas haben muss, finde ich.

02:22:55: Weil ich sage mal, es ist ja wie das Dessut einer Frau, finde ich, also der Wein und das

02:23:02: Glas dazu, also das so gehört einfach irgendwie zusammen, oder?

02:23:06: Und wenn man zum Beispiel einen guten Wein aus einer Kaffeetasse trinkt, wie schlimm ist

02:23:13: das denn? Also das, was hat ihr überhaupt gar nicht, du hast ja gar nicht den Effekt

02:23:18: davon, das ist ja auch so, für mich, also mir fällt es immer wieder auf, meine Hand

02:23:23: geht immer wieder zu einem Glas mit Stil zum Beispiel. Also ich schwenke das, ich dreh

02:23:28: das, ich spiele die ganze Zeit mit diesem Glas eigentlich rum, deswegen trinke ich meistens

02:23:32: auch zu wenig Wasser, wenn ich Wein trinke, weil ich habe meistens keinen Stil.

02:23:35: Ist wirklich so, ja?

02:23:37: Ja, es ist so. Aber trotzdem, ich finde, ein Glas ist schon extrem wichtig. Aber ansonsten

02:23:45: natürlich auch, wenn du bei Freunden bist und die haben jetzt nicht das Glas deiner

02:23:49: Wahl, dann ist ja eigentlich die Situation eher die wichtige, den Leuten Wein zu trinken,

02:23:54: ja, dann ist es halt so, ne?

02:23:56: Aber den Gedanken finde ich wirklich interessant, das ist mehr so ein Disziplinierungstrinken,

02:24:00: wenn man Wasser trinkt, wenn man da halt aus dem Becher trinkt, man muss ansetzen, dann

02:24:03: kippt man sich so den ganzen Becher hinter und hätte man da wahrscheinlich schönere Gläser

02:24:07: oder weidehnliche Gläser oder so Stilgläser, würde man da vielleicht auch ein bisschen

02:24:12: verspielter und vielleicht auch die gedankenlose Momente einfach mit Wasser ausfüllen und

02:24:16: die Gedanken vollen, wenn man sich den Wein widmen würde, dann eher so sich auf dem Wein

02:24:20: konzentrieren, das finde ich interessant.

02:24:23: Ja, glaube ich auch. Also ich glaube, die Hand greift automatisch zum Stil.

02:24:28: Ja, ohne Frage. Hast du Lieblingsgläser dabei? Ist die Marke für dich da wichtig oder habt

02:24:34: ihr selber im Restaurant, habt ihr rauf und runter gemixt oder hast du zu Hause andere

02:24:39: Gläser?

02:24:40: Ist das irgendwie...

02:24:41: Ich habe zu Hause andere Gläser, also ich habe zu Hause habe ich Zaito und Josephine

02:24:48: Hütte, auch ein bisschen gemischt eigentlich alles, ein bisschen Gabriel Gläser und so,

02:24:56: aber das ist wahrscheinlich eher, du hast irgendwann mal 6 gekauft, irgendwann sind

02:24:59: welche kaputt, dann siehst du andere Gläser, dann kaufst du da wieder welche zu, also so

02:25:02: ist es tatsächlich eher, aber ich mag die eigentlich alle sehr gern, für mich müssen

02:25:06: sie halt einfach dünnwandig sein und ich mag am liebsten zu Hause aus einem Universalglas

02:25:10: trinken.

02:25:11: Das ist für mich eigentlich das ehrlichste Glas in Anführungszeichen im Betrieb, habe

02:25:18: ich es anders, weil wir doch sehr wenig Platz haben für Weinbegleitung, wir haben 80%

02:25:28: Weinbegleitung im Sommer bei einem 8-Gang-Menü, dann haben wir um die bummelig 50 Gäste,

02:25:33: dann kann man sich das mal ausmalen, wie viel, was es für ein Gläserwald ist, bei ganz

02:25:37: wenig Platz hinten raus und meistens keinen, der gerade spontan die Gläser wegspülen

02:25:42: kann.

02:25:43: Wir haben da schon ziemlich viel Bruch, da muss man manchmal auch so ein bisschen überlegen

02:25:50: und anfangen zu rechnen, nämlich jetzt das Glas für 40 Euro, wo pro Tag 3 Gläser kaputt

02:25:55: gehen und dann fange ich mal an zu rechnen und für, ich sag mal, die normalen Weine,

02:26:02: also ich habe immer Gläser dafür, für besondere Weine, für besonders teure Weine, für Contis,

02:26:11: was auch immer, wo ich da eben halt, dass dementsprechend auch gerne mit dazu gebe.

02:26:18: Aber ansonsten, wir haben sehr gute Gläser, aber ich sag mal, welche, die auch restauranteuglich

02:26:26: sind.

02:26:27: Bist du sonst im Wine-Tool-Game, dass du irgendwie, also Korra warst du zu Hause, aber brauchst

02:26:33: du unbedingt einen Belüfter oder brauchst du einen 3 Thermometer an jedem Tisch 1 oder

02:26:39: gibt es irgendwelche Tools, die noch keiner kennt, die du innovierst oder spielst du damit

02:26:44: oder findest du es alles quatsch und Karaffe, Glas, Korkenzieher reicht?

02:26:50: Also für mich das, das schlimmste, das schlimmste Tool ist ein Thermometer.

02:26:56: Also in meinen Augen, ja der Wein sollte eine bestimmte Temperatur haben, aber jetzt

02:27:00: mal ganz ehrlich, im Hochsommer, wenn ich den Wein aus dem Keller hole, bis ich oben

02:27:05: angekommen bin.

02:27:06: In dem Glas, was jetzt auch in der normalen Temperatur des Restaurants steht, den Wein

02:27:12: einschenkel, hat der vielleicht ein Grad mehr bekommen oder zwei, als er vielleicht aus

02:27:17: dem Keller gerade hatte.

02:27:18: Also und dann mit einem Thermometer da anzufangen, halte ich für ziemlich, ja.

02:27:22: Schwierig.

02:27:23: Kann man machen, muss man nicht.

02:27:25: Aber was ich für das allerbeste Wine-Tool halte und mit dem ich super gerne arbeite,

02:27:31: ist ein Dropstop.

02:27:32: Dropstop ist eine der besten Erfindungen, du kannst sie ja nicht nur zum Ausschenken

02:27:36: nehmen, ich nehme sie ganz oft als Karaffe, sage ich als Filter, als Trichter.

02:27:41: Trichter ist das gesucht worden.

02:27:42: Also wenn ich zum Beispiel schnell irgendwas dekantiere oder doppelt dekantieren will,

02:27:47: dann schütte ich schnell in die Karaffe und dann nehme ich den Dropstop und halte ihn

02:27:50: wie ein Trichter und schenke eben halt die Karaffe zurück in den Wein.

02:27:53: Mega, ich brauche immer Dropstop um mich herum.

02:27:56: Und es ist eigentlich so ein günstiges Tool.

02:27:58: Also es ist ja nicht unbedingt die große Investition, wenn du und die halten ja glücklicherweise

02:28:03: auch über Jahre, die gehen ja nicht irgendwie kaputt oder...

02:28:06: Ja, die werden nur geklaut ständig.

02:28:08: Ja, weiß.

02:28:09: Das ist so.

02:28:10: Aber das ist so.

02:28:11: Das Feuerzeug den nicht raucher, ne?

02:28:13: Ja, genau.

02:28:14: Ja, ganz genau so.

02:28:16: Gehen halt immer.

02:28:17: Also das ist eine Mega-Erfindung, also die will ich auch nicht missen.

02:28:21: Also dann gibt es natürlich andere praktische Sachen wie zum Beispiel hier diese dreiarme

02:28:26: Gehebarme, weißte, dieses Ding, wenn du mal den Korken in der Flasche verloren hast.

02:28:30: Die gibt es doch gar nicht mehr, oder?

02:28:32: Gibt es die noch?

02:28:33: Ich hab die...

02:28:34: Ich hab noch welche.

02:28:35: Echt?

02:28:36: Wow.

02:28:37: Jetzt müsst du fragen, ob ihr zu kaufen wird.

02:28:38: Hey, bist du kauft?

02:28:39: Ach echt?

02:28:40: Ich hab hier tatsächlich noch welche.

02:28:42: Wow, cool.

02:28:43: Ja, und die kommen tatsächlich also gerade bei alten Portweine oder so aus, kommen die

02:28:50: durchaus zum Einsatz.

02:28:52: Was ja bei euch ein riesen Thema ist, Portweine.

02:28:54: Nach wie vor oder?

02:28:55: Mega-Thema, also nach wie vor.

02:28:57: Also ich glaube, jeder der hier gearbeitet hat, also Johannes hat ja damit angefangen,

02:29:02: der hat uns alle damit so krass angesteckt und das ist ja so, da sind wir genau wieder

02:29:07: bei meinem Thema.

02:29:08: Es hat halt sehr viel mit Kultur zu tun, es hat viel mit Generationsverträgen zu tun.

02:29:13: Also heutzutage im Normalfall machst du ein Wein, dann verkaufst du den vielleicht nicht

02:29:17: jetzt, sondern erst in drei Jahren Punkt.

02:29:20: Aber im Portwein-Bereich oder Madeira-Bereich hast du ein Wein, den machst du und dann überlegst

02:29:26: du, ob deine Kinder oder Enkelkinder den vielleicht verkaufen können.

02:29:31: Und das läuft ja dieser Generationsvertrag, läuft ja seit Jahrhunderten schon.

02:29:35: Und wie beeindruckend ist das, wenn man irgendwo steht bei einem Winzer da im Durotal und der

02:29:42: holt unter seinem völlig unromantischen Labor, in dem man dann steht, vielleicht

02:29:46: eine kleines Plastikflasche mit einer braunen Flüssigkeit aus, schenkt das aus und sagt,

02:29:50: das ist 100 Jahre alter Collator-Port, aber ich werde den noch nicht abfüllen, vielleicht

02:29:55: meine Kinder dann irgendwann mal.

02:29:56: Und du bist, also ich finde, das ist so beeindruckend und das ist das, was ich meine mit.

02:30:02: Wenn ich mir vorstelle, ich würde kein Wein trinken, wie schlimm wäre das denn?

02:30:05: Ich würde das verpassen.

02:30:06: Wow, nee, das geht nicht.

02:30:08: Und das finde ich aber dann auf der anderen Seite auch so unfassbar erstaunlich, dass

02:30:12: diese Wein eine Präsenz haben, aber eigentlich kaum wahrgenommen werden.

02:30:17: Also es gibt ja kaum jemand, der so intensiv und so fast exzessiv liebt, wie ihr es tut.

02:30:22: Das, obwohl sie sind ja eigentlich überall verfügbar sind, natürlich oftmals nicht

02:30:26: günstig, aber auch nicht so teuer wie vergleichbare Weinen dieser Güte oder dieser Qualität.

02:30:32: Und es wird kaum trotzdem irgendwo zelebriert.

02:30:35: Und selbst dieses System zu verstehen ist unfassbar einfach.

02:30:39: Also das Portwain-System, da bist du innerhalb von einer halben Stunde durch, wenn dir drei

02:30:43: Wikipedia-Artikel durchgelesen hast, mehr oder weniger um das große so ein bisschen zu

02:30:47: checken.

02:30:48: Du musst da kein Studium für zu praktizieren und kaum jemand lebt das wirklich intensiv.

02:30:52: Ja, und ich ist so unglaublich schade.

02:30:56: Es ist so eine kleine Nische, sage ich mal, und das ist Portwain und Madeira ist ja noch

02:31:01: kleiner Nische.

02:31:02: Also das ist ja, ja, Madeira, also ich bin totaler Madeira-Fan.

02:31:08: Ich war, ich weiß nicht, wie oft schon auf der Insel, wir haben auf einem Weingut auf

02:31:12: Madeira geheiratet.

02:31:13: Mit Blick auf die Fässer habe ich ja gehört.

02:31:16: Oh mega, wow.

02:31:17: Und ja, und das ist ja noch filigraner, noch seltener und die Leute haben noch weniger

02:31:25: Ahnung davon.

02:31:26: Und es ist aber genau so beeindruckend und so langlebig.

02:31:30: Also das Älteste, was ich von Madeira Wein getrunken habe, ist aus dem 18.

02:31:38: Jahrhundert.

02:31:39: 18.

02:31:40: Jahrhundert.

02:31:41: Das ist schon verrückt.

02:31:42: Oder ich finde mal, wenn du so ganz alte Sachen trinkst, kennst du noch der Highlander,

02:31:45: den Film?

02:31:46: Ja.

02:31:47: Dann haben die sich doch da geköpft und dann ging die Energie von dem einen auf den anderen

02:31:51: über und so habe ich immer das Gefühl, wenn ich so alte Weine trinke, dass die Energie

02:31:55: der Leute, die zu diesem Zeitfenster gelädt haben, die sind ja alle schon tot, dass

02:31:59: die Energie so auf mich übergeht.

02:32:01: So finde ich, fühlt sich das immer an.

02:32:03: Und ich finde bei diesen alten Weinen auch bei alten Rieslingen teilweise aus, keine Ahnung,

02:32:08: jetzt der aktuell 50er, 60er-Jahren, man hat das Gefühl, man würde eine Geschichte trinken.

02:32:13: Also gar nicht so sehr, du würdest jetzt das über Aromen deklinieren oder irgendwie

02:32:20: versuchen einzustufen, sondern man hat das Gefühl, es auf dem Bad sich auf der Zunge

02:32:24: eine richtige Geschichte und man könnte die mit seinen Sinn irgendwie lesen.

02:32:28: Oder man bekommt irgendwie so was in das Geschmacksor geflüstert und man wird so einen Teil von

02:32:33: dem Ganzen, also man verschmilzt mit dem Wein oftmals.

02:32:36: Wenn man diese Ruhe hat, den Wein zu probieren, sich darauf einlassen kann und das geht mir

02:32:41: bei Madeira in der Tat genauso und bei Portwein teilweise auch oder eben auch bei Reifen, Restsüßen

02:32:46: Rieslingen.

02:32:47: Das ist so ein richtiges Geschenk für die Sinne.

02:32:49: Ja, finde ich auch total beeindruckend.

02:32:52: Ich finde es auch total beeindruckend.

02:32:54: Wo ist denn diese Flasche eigentlich überall gewesen?

02:32:57: Wenn du so alte Flaschen hast, die müssen ja auch mal irgendwo rumgelegen haben.

02:33:01: Wer hat diese Flasche eigentlich aufbewahrt und angefasst, dass wir die jetzt hier trinken

02:33:04: dürfen, muss man ja sagen.

02:33:06: Also die Geschichte der Flasche finde ich allein auch schon beeindruckend.

02:33:10: Und dann ist da noch so alter Staub drauf und so.

02:33:12: Das kenne ich, wenn man manchmal bei Wintern ist, so einen alten Weinklam, die haben ja

02:33:16: immer so ihre Ecke und dann ist das dann teilweise zugewachsen und dann gibt es ja manchmal so

02:33:20: den Moment, wo die dann um einen zu erren oder einen besonderen Moment wollen, die dann

02:33:25: so eine Flasche aus, keine Ahnung, 1970 irgendwie aufmachen.

02:33:28: Und dann möchte man selber so, die ist schon so lange, lasst die doch mal liegen, sieht

02:33:32: doch so schön da aus.

02:33:33: Die fährt doch dann da.

02:33:35: Die vermissen die bestimmt.

02:33:37: Auf der anderen Seite ist es wirklich so schön, dann den Wein zu probieren und dann auch dort

02:33:45: in dem Moment dort zu bringen.

02:33:48: Eine Sache, die total underrated ist, finde ich auch, diese Spangenkorkenzier.

02:33:51: Also nicht so mit einer Spindel, einer Mitte, sondern die links und rechts.

02:33:55: Und ist witzigerweise auch erst vor fünf oder sechs Jahren wieder aufgekommen und die waren

02:34:00: wie vom Erdboden verschlungen.

02:34:02: Und glücklicherweise gibt es die, aber die sollte auch jeder unbedingt im Haushalt irgendwo

02:34:07: haben, wenn man einen älteren Wein trinkt.

02:34:10: Ja, und da gibt es, kennst du die Kombi, ich habe die, ich habe die, ich habe die, die

02:34:15: Spindel noch in der Lese, erst die Spinde, dann rechts links die Spangen.

02:34:19: Ja, mega Dinger, gerade für die ganzen alten Sachen.

02:34:21: Habe ich aber auch erst vor dem Jahr gesehen, die hatte ich vorher nie gesehen oder vielleicht

02:34:25: ist vielleicht auch der, der Fokus, dass man vorher nie darauf geachtet hat, aber mit

02:34:30: einmal waren die da und ja.

02:34:32: Weißt du, was mir dabei passiert ist, da sind doch, wenn du die, wenn du die verpackst,

02:34:38: dann sind da doch so zwei kleine Löcher und da steckst du diese Spangen, Spangen in diese

02:34:41: Spindel rein, um sie zu verstauen.

02:34:43: Ja.

02:34:44: Und ich habe immer, ganz am Anfang, als ich es nicht besser wusste, habe ich erst diese

02:34:48: Spindel reingedreht und bin mit der Spange auch in diese zwei kleinen Löcher rein, habe

02:34:52: mir gedacht, das geht gar nicht richtig.

02:34:54: Also dafür sind sie gar nicht da, die sind ja nur zur Aufbewahrung da und habe das danach

02:34:58: erst geschneit, dass es ja ein bisschen anders funktioniert, einfach drum herum machen.

02:35:02: Und aber ich beobachte das immer wieder, dass junge Kollegen, die hier anfangen und wo

02:35:07: ich sage, pass auf, nimm das kurz, dann zeige ich das einmal, aber die haben das nicht,

02:35:11: logisch, woher denn auch, die haben nicht darauf geachtet, dass ich das rechts und links davon

02:35:14: gemacht habe und nicht in die Löcher und das beobachte ich halt immer wieder so, ah, dieses

02:35:17: Verkampf sind da rein.

02:35:18: Aber die sind, wenn man weiß, wie sie funktionieren, sind sie großartig.

02:35:21: Ich habe auch immer einer, der ist schon teilweise verbogen mittlerweile, weil ich schon so

02:35:25: viele Flaschen damit aufgemacht habe.

02:35:26: Und es gibt ja nichts Schlimmeres, als wenn du dann irgendwie vor dem Gast ist und machst

02:35:30: die Flasche auf und das erste Mal abgebrochen, das zweite Mal und dann, ah, das ist ja größter

02:35:35: Horror.

02:35:36: Eigentlich.

02:35:37: One of these moments, ja.

02:35:38: Ja, genau, genau, einer dieser Momente.

02:35:41: Wer dürfte bei deiner Beerdigung kommen und welchem Wein würdest du ausschenken?

02:35:44: Also, es ist natürlich was, wo man nicht dran denken möchte, um mit zu willen.

02:35:48: Aber es ist halt so ein Moment, wo du selber nicht bezahlen musst und ...

02:35:51: Eigentlich ganz praktisch.

02:35:53: Genau.

02:35:54: Wer muss sich noch mal darüber nachdenken?

02:35:57: Genau.

02:35:58: Ich würde meine Überlegung noch mal neu bestellen.

02:36:02: Neubestellung.

02:36:03: Zahlungsziel 30 Tage nach Ausschanken.

02:36:07: Nee, ich würde tatsächlich, also, ich glaube, ich würde gar kein tolles Menü oder so.

02:36:16: Also, ich glaube, ich würde einfach gute Musik haben wollen.

02:36:20: Ich würde einfach ein Lieblings-Punk.

02:36:23: Ja, cool.

02:36:24: Oder alter Punk.

02:36:25: Englischer Punk oder Kalifornier-Punk?

02:36:29: Das dürfte alles gemischt sein.

02:36:33: Es dürfte auch Deutsch-Punk sein.

02:36:35: Also, normal oder so was oder Slime oder was auch immer mag ich sehr, sehr gerne.

02:36:38: Eigentlich gut, also halt richtig gute Musik.

02:36:43: Und was würde man dazu trinken?

02:36:47: Also, entweder, wie gesagt, das, was ich am allerliebsten trinke, einfach irgendein

02:36:50: guten Riesling oder ich trinke auch super gern Champagner, Schaumweine, whatever.

02:36:55: Es dürfte aber auch Bier getrunken werden.

02:36:57: Und ich würde eigentlich gar nicht wollen, dass irgendjemand großartig kocht.

02:37:00: Ich hätte eigentlich am liebsten so was wie einfach so einen richtig guten Burger mit dazu

02:37:06: oder so, weißt du so, was unkompliziert ist.

02:37:09: Was in die Hand?

02:37:10: Einfach, einfach genau was in die Hand und ja so.

02:37:15: Weißt du, ich finde immer so, die, die wir so viel in Restaurants arbeiten und sich

02:37:21: auch so viel damit auseinandersetzen.

02:37:23: Ich glaube, dass man irgendwann, wenn ich zum Beispiel in einem Restaurant bin, man

02:37:28: ist schon sehr verkopft.

02:37:29: Man sieht so viele Sachen.

02:37:31: Man denkt, so können ich das auch machen oder Menschen, das machen die ja hier so oder

02:37:34: meine Güte, das machen die so oder was auch immer.

02:37:36: Und ich gehe am allerliebsten, gehe ich wirklich in so unkomplizierte Sachen oder ich mag

02:37:41: gerne Street food oder sowas.

02:37:44: Da, da habe ich halt nicht, dass man so verkopft ist.

02:37:47: Und ich glaube, das würde ich auch so genauso wollen.

02:37:49: Hast du noch Cilo oder?

02:37:51: Oh, draußen Grab.

02:37:52: Sehr, sehr, oh, sehr gute Idee.

02:37:54: Ich war Samstag, letzte Woche Samstag war ich bei Wizow.

02:37:57: Kennst du die?

02:37:58: Ja, ja, natürlich kenn ich den auch.

02:38:00: Die haben Dresden gespielt und das war seit langm mal wieder ein paar Konzert.

02:38:04: War sehr, sehr großartig.

02:38:06: Ah, cool, mega.

02:38:07: Hätte ich das gewusst, dann hätte ich dich hier angerufen, dann wärst du eingereist.

02:38:12: Ja, irgendwann war ich mal mit Andreas Schumann von Odinsthal auf dem Slime-Konzert in Wiesbaden.

02:38:21: Oh, nice.

02:38:22: Und das war, das ist etwas ausgeartet.

02:38:26: Also da habe ich auch, wusste ich auf jeden Fall, am nächsten Tag sah ich aus, als wenn

02:38:31: ich verprügelt worden bin, weil ich ja immer mittendrin bin, dann beim Pogen.

02:38:34: Ich witzigerweise auch, also mit meinen 1,70 und dann, ja, okay, oh.

02:38:40: Aber die Leute helfen einem ja auch wieder auf, oder?

02:38:43: Ja, das ist ja das Schöneinpogen.

02:38:44: Wer richtig prägen kann, der weiß es.

02:38:46: Ja, das kommt darauf an, wo du bist, in Berlin nicht.

02:38:48: Ah, okay.

02:38:49: Und in Berlin ist das wirklich, ja, es ist krass.

02:38:51: Also zum einen wissen sie nicht, dass wenn du wirklich...

02:38:53: Schweinepogo.

02:38:54: Voll bist du das nicht machst und die Leute auch nicht drauflässt, einfach aus deren

02:38:58: gesundheitlichen Gründen heraus.

02:39:00: Und zum anderen, dass man respektvoll miteinander umgeht.

02:39:03: Und das ist, muss man erst lernen, beziehungsweise, nee, in Berlin war, hatte ich schlimmste Erfahrung.

02:39:07: Okay, krass.

02:39:08: Ja.

02:39:09: Also ich war irgendwann mal auf einem Konzert, ist aber schon ewig, ja, da konnten die auch

02:39:13: alle nicht pogen.

02:39:14: Da habe ich auch gedacht, nee, das macht keinen Spaß, ne.

02:39:17: Aber im Normalfall, ich denke mir immer, halte ich einen, irgendjemand großes hier, der

02:39:20: würde dich aufheben.

02:39:21: Dummene Wände über dich rüber rollen, ne.

02:39:27: Genau.

02:39:28: Niedlich, schön.

02:39:29: Da haben wir ja gemeinsam mit Siel und Wunsch.

02:39:32: Sehr gute.

02:39:33: Oder?

02:39:34: Ja, großartig.

02:39:35: Hast du sonst Ziele und Wünsche, wo du sagst?

02:39:38: Das möchte ich gerne noch machen oder das möchte ich gerne noch einmal erleben oder

02:39:44: das wünsche ich mir für die Zukunft oder?

02:39:48: Also ich glaube, es gibt so viele kleine, coole Wünsche, sag ich mal, ne.

02:39:55: Also ich möchte auf jeden Fall mal nach Japan, da bin ich noch nie gewesen.

02:40:00: Das würde ich mir gerne mal anschauen, ich würde mir gerne mal diese Kirschblüte da

02:40:03: anschauen, die ja auch gerade jetzt, glaube ich, ist, wenn ich mir nicht irre.

02:40:06: Müsst ihr ja.

02:40:07: Das würde ich gerne machen.

02:40:08: Ja, ich glaube schon.

02:40:10: Und das, ja, das sind so Ziele, ich war zum Beispiel noch nie in Südamerika, ich würde

02:40:17: gerne nach unten nach, wie heißt es da unten?

02:40:20: Peru, Kiel, die Ecke.

02:40:24: Madagaskar.

02:40:25: Genau, das, das Patagonien.

02:40:29: Patagonien würde ich gerne mal hin, das würde ich mir sehr gerne mal anschauen.

02:40:33: Ich glaube, das wird mir taugen.

02:40:34: Ja, also so was eher ansonsten.

02:40:38: Ein großes Ziel habe ich ja gerade abgeschlossen sozusagen.

02:40:45: Australien.

02:40:46: Ja, ja auch.

02:40:47: Ach so, Entschuldigung.

02:40:48: Das manische Teufel sehen.

02:40:51: Ja.

02:40:52: Nee, aber ich habe ja gerade mein Buch geschrieben und habe das jetzt beim Verlag und da kriege

02:40:58: ich jetzt nächste Woche einmal das Manuskript zurück.

02:41:00: Das ist dann das, muss ich jetzt nur noch einmal schauen, ob alles passt.

02:41:05: Ja.

02:41:06: Es ging jetzt schon ein paar mal hin und her und also das habe ich mir auch schon immer

02:41:08: gewünscht und das ist auch so ein Wunsch, den ich mir jetzt einfach, ja, das hat jetzt

02:41:12: geklappt und verwirklicht haben.

02:41:14: Was ist das für ein Buch und wann kommt es raus?

02:41:16: Das kommt am 24.

02:41:20: 4.

02:41:21: Das Datum, wann es rauskommt und es dreht sich logischerweise über Bein.

02:41:24: Nein, wirklich.

02:41:25: Zufällig.

02:41:26: Das überrascht.

02:41:27: Aber es ist halt eher ein Weinbuch für Leute, die eigentlich gar keine Ahnung haben und

02:41:36: auch gar nichts mit der Materie zu tun haben, dass man einfach wie versucht, einen leichten

02:41:42: Eindruck zu bekommen.

02:41:43: Das Schwierigste dabei war Sachen wegzulassen.

02:41:45: Wenn man ja doch dazu neigt, viele Begriffe als selbstverständlich zu verwenden, weil

02:41:51: die einfach so in unserem Someliersprach gebraucht sind und einfach Begriffe weglassen, war

02:42:00: eigentlich das große Thema dabei, dass man Sachen einfach erklärt.

02:42:03: Ja.

02:42:04: Das ist das Schwierigste.

02:42:05: Da freu ich mich wirklich sehr.

02:42:06: Also ich finde, also so als würde man Kindern was erklären, was ja auch das Schwierigste

02:42:12: ist und letztlich sind ja viele, die sich anfangen mit Wein zu beschäftigen oder vielleicht

02:42:17: gar nicht so tief in der Materie drin sind, obwohl sie vielleicht Schlangewein trinken

02:42:21: ja auch Geschmackskinder und denen was zu erklären und ohne irgendwie zu, es noch

02:42:26: bistisch zu wirken oder die Lust daran zu nehmen, das ist unfassbar schwierig.

02:42:33: Wie heißt das?

02:42:34: Das heißt Wein, sonst nix.

02:42:37: Ah cool.

02:42:42: Und gibt es in welchem Verlag, zu welchem Preis?

02:42:43: Bist du vorne drauf?

02:42:44: Wie erkenne ich das?

02:42:45: Also ich bin sehr groß vorne drauf und dazu gibt es in pinker Schrift natürlich meine

02:42:54: Lieblingsfarbe, pink.

02:42:55: Echt nein.

02:42:56: Wein steht halt dann drauf.

02:42:58: Kneipink, also ich wollte dich gerne.

02:43:00: Ah cool.

02:43:01: Und es gibt es im Südwestverlag.

02:43:05: Ich bin jetzt nicht sicher, ich glaube 22 Euro wird das kosten.

02:43:08: Und es gibt nach jedem Kapitel gibt es, weil ich ja so, ich mache hier bei mir im Team,

02:43:14: mache ich immer das Power Meeting, also ich frage halt immer ab und nach jedem Kapitel gibt

02:43:18: es halt ein Fragebuch, das ist relativ interaktiv.

02:43:20: Sehr cool.

02:43:21: So wie man dann ankreuzen kann.

02:43:24: Das hast du dir dieses Kapitel, hast du dir das gemerkt?

02:43:27: Ja.

02:43:28: Das war dein großer Wunsch, ein Buch zu schreiben.

02:43:30: Ja, das war immer ein großer Wunsch von mir.

02:43:33: Cool.

02:43:34: Und ich habe dann mal, bin ich mal angegangen.

02:43:36: Wie viel Zeit, wie viel Kilo?

02:43:39: Ich glaube es hat über 200 Seiten.

02:43:43: Doch so umfangreich.

02:43:44: Und Kilo weiß ich gar nicht genau.

02:43:45: Aber es sind auch wieder viele geile Bilder.

02:43:48: Ja.

02:43:49: Also erstaunlich, dass du neben der geringen Zeit, also mit Pferd und Mann und Beruf,

02:43:56: dann noch Zeit für ein Buch hast.

02:43:58: Wow.

02:43:59: Da frage ich mich auch, wie ich das gemacht habe.

02:44:02: Ja.

02:44:03: Das ist kein Corona-Baby, oder?

02:44:04: Das werden der Corona-Zeiten.

02:44:06: Nee, da ist die Idee dazu entstanden, weil ich habe eine junge Dame, die hat viel mit

02:44:17: Wein oder mit Restaurants und sowas zu tun.

02:44:21: Und sie hat sich immer geärgert, dass sie, wenn sie mit, also es ist halt die einzige

02:44:26: Frau dabei in dieser Runde immer gewesen, sie hat sich immer zu Tode geärgert, wenn

02:44:29: sie dann mit den Jungs unterwegs war und die haben dann gesagt, das schmeckt danach,

02:44:34: das schmeckt danach, das ist das, das ist der und der Wein, Bums.

02:44:37: Und sie hat immer gedacht, so, boah, keine Ahnung, das ist, also ich möchte eigentlich

02:44:41: ganz gerne das auch verstehen.

02:44:44: Und ich möchte, das geht mir zu schnell hier, was zu machen oder wie die das machen.

02:44:49: Oder es ist mir, ich sage mal, manchmal ist es ja so ein Schwanzvergleich einfach.

02:44:52: Und da hatte sie einfach keinen Bock drauf und hatte mich angefragt, ob ich mit ihr

02:44:57: eine Verkostung machen könnte.

02:44:58: Und das ging dann damals auch alles online.

02:45:01: Und dann sind wir wirklich von A bis B bis Z einmal alles durchgegangen.

02:45:05: Wie verkostet man richtig, wie funktioniert das eigentlich?

02:45:09: Und dann habe ich ihr immer Weine geschickt, ich habe ihr auch Weine blind geschickt, die

02:45:11: habe ich dann eingepackt und sowas.

02:45:13: Und das hat sehr, sehr gut funktioniert.

02:45:16: Und dann haben wir gesagt, Mensch, es wäre doch eigentlich ganz cool, wenn wir aus dieser

02:45:20: Idee und mit diesem Aufbau, den ich da eigentlich auch hatte, wenn man da ein Wein, ein Buch draus

02:45:24: machen würde, ein Weinbuch draus machen würde.

02:45:27: Und so ist es eigentlich entstanden.

02:45:28: Und seitdem sie eben halt, seitdem wir das gemacht haben, also jetzt nicht das Buch geschrieben,

02:45:32: sondern die Verkostung hat sie gesagt, kommt sie einfach viel besser mit diesen Verkostungen

02:45:39: klar, wenn sie das einzige Mädel da auch ist.

02:45:41: Also eine Buchempfehlung ganz klar für alle, die ein bisschen weiter in der Weinwelt zurechtkommen

02:45:48: möchten oder mit dem Snobismus keine, keine nichts am Hut haben oder wer, wer sollte das

02:45:56: Buch lesen?

02:45:57: Also was wäre so deinem Wunschkandidat, wo du sagst, bei dem unter dem, na gut, Weihnachtsbaum

02:46:01: ist jetzt ein bisschen lang hin, aber bei dem auf dem Gabentisch zum Geburtstag oder zu

02:46:06: Ostern.

02:46:07: Hey, zu Ostern, mega.

02:46:08: Also ich finde, das ist für Leute, die Bock auf Wein haben, keine Ahnung, darüber haben,

02:46:15: aber sich dafür interessieren und am Ende dann doch irgendwo einfach mal in den Restaurant

02:46:21: gehen möchten und aus einer Weinkarte nicht nur die lesen können, sondern auch verstehen

02:46:26: können, einfach sich was aussuchen, mit Freunden weggehen und einfach eine Flasche Wein aussuchen

02:46:31: und dann auch einfach mit einer Selbstsicherheit was zu bestellen.

02:46:35: Also so ist der Hintergrund, würde ich sagen.

02:46:38: Wie war's das Gefühl, als fertig war?

02:46:41: Maw, mega.

02:46:43: Also wenn ich es wahrscheinlich in der Hand halten werde, werde ich wahrscheinlich immer

02:46:46: völlig ausflippen.

02:46:47: Und ein Bier trinken.

02:46:50: Vielleicht.

02:46:51: Aber vielleicht werde ich es jetzt wirklich machen, weil du es gesagt hast, kann ich mir

02:46:57: es gut vorstellen.

02:46:58: Genau, dann denkst du, du hast es gesagt, genau.

02:47:03: Du bist schuld.

02:47:06: Nein, aber egal, also ich werde es auf jeden Fall so bein, die es in der Hand halten, werde

02:47:10: ich es mega feiern.

02:47:11: Ich werde es mir definitiv kaufen.

02:47:14: Danke.

02:47:15: .

02:47:17: .

02:47:17: .

02:47:19: Danke.

02:47:20: Danke.

02:47:21: Danke.

02:47:22: Danke.

02:47:23: Danke.

02:47:24: Danke.

02:47:44: Ohne Frage ist ein solches Projekt wie unser Podcast, nur möglich, wenn es Euch als Hörer

02:48:07: kommt.

02:48:08: Daher noch mal riesendank für die tolle Unterstützung, die Begleitung für das Hören und des tiddies

02:48:14: Podcast.

02:48:15: Ohne Frage ist dieses Format auch nur möglich, wenn es so großartige Gäste wie heute Werbeling,

02:48:23: Rückblickend Johannes und Willi, bzw. Nancy und nach vorne schauen noch den ein oder anderen.

02:48:30: Sehr, sehr spannend wie das, wenn es so tolles Sommies gibt.

02:48:34: Und ohne Frage lässt sich so ein Projekt nur realisieren, wenn es so großartige Unterstützer

02:48:39: wie die Begleiter, wie Gefährten, wie das Haus Kohlachs gibt, welche die heutige Folge

02:48:44: begleitet haben.

02:48:45: Daher ein herzliches Dankeschön, dass Paul Ackes eine richtig faszinierende Zweihung

02:48:52: nicht zurückdenke, wenn ich mich auch meine ersten Tage, die ersten Jahre als Zommiegesinne,

02:48:59: eine Rotwein aus Österreich war damals Undenker und so wahrscheinlich auch im Hause Ackes.

02:49:05: Paul Ackes absolvierte die Weihungsschule in Eisenstadt und arbeitete nachhin einen kalifornischen

02:49:11: Weihngut, was damals schon undenkbar und unglaublich visionär war.

02:49:15: Damals heißt vor über 30 Jahren, das Praktikum prägte ihn ungemein als in 1991, dass älterliche

02:49:22: Weihngut übernehmen durfte, das noch sehr stark auf Weis und Süßweine fokussiert war, stellte

02:49:28: Paul Ackes Anfang der 90er Jahre radikal die gesamte Produktion um und die Lagen, die

02:49:34: besten Lagen wurden vom Blumen an einen hauptsächlichen Blaufränkisch bestuft.

02:49:39: Rotwein zeichnet dieses Weihngut zu über 80% aus und hierbei vornehmt ihr Rebsorten Blaufränkisch,

02:49:46: Zweigeld und Pinot.

02:49:48: Paul Ackes, der sich über 5 von 5 Sternen im Faltstaff freuen und oft auf den Siegertreppchen

02:49:54: des Faltstaffs Rotweinpreises sind durfte, hat es geschafft, Rotwein ein hatsgeschaffen

02:50:00: und Blaufränkisch in Europa neu zu definieren und das österreichische Rotweinwunder nicht

02:50:07: nur einzuleuten, sondern strahlen zu lassen.

02:50:10: Aber apropos Wunder, ein Wunder war es nicht, dass Paul Ackes' älterliche Weihngut eingestönd ist,

02:50:15: es ist ein Familienbetrieb, der auf 300 Jahre Familiengeschichte erzielt war.

02:50:20: Bereits 1684 ist der Weihenbau der Familie der Mittelpunkt ist.

02:50:25: Damals wurde aus einer gemischten Landwirtschaft ein nahezu reiner Beimord.

02:50:30: Paul Ackes hat die Größe des Betriebes von 12 auf 25 Hektar ausgebaut,

02:50:35: eine stabile Größe, die bis heute bestand hat.

02:50:39: Die bekanntesten Weihnesweinbittes sind die Kaffeebannmobile und die Blaufränkischen

02:50:45: aus dem Lagen Ungerberg, Spiegel und Altenberg.

02:50:49: Seit 2006 ist dieses Weihngut biodynamisch zertifiziert, aber auch schon davor

02:50:54: lassen sie keine Herbizide an. Unkraut wurde immer mechanisch und nicht chemisch entfernt.

02:50:58: Das Anlege von Gründdecken dem Weihengärten war und ist selbstverständlich.

02:51:03: Sie tragen zu ihrem Teil der Biodiversität bei und beliebt die Böden mit natürlichen Maßen.

02:51:10: Schon Paul Ackes sehen nun und dessen Vaterbetriebe viel wird schon.

02:51:15: Der Stallmis wurde in den Weihengärten ausgebracht.

02:51:18: Das arbeiten in sinnvollen Kreisleuten war damals selbstverständlich.

02:51:23: In der Mitte ist es dringlicher dem Weg. Ein vitaler Boden unterstützt den Pfeifeverlauf

02:51:28: der Traubenpositiven. Statt blanker Erde, die Hitze abstrahlt wirklich ein vielfältig

02:51:34: bewachsenen Boden, die Blätter samt der bären Kühler gehalten.

02:51:39: Bei starken Regen bleibt der Boden stabil und wird nicht ausgespült.

02:51:42: Achsamkeit und Respekt vor der Natur schafft und bewahrt Werte damals wie heute.

02:51:48: Und so war man im Hause Ackes immer einen Schritt voraus und legte dennoch auf die Erkenntnisse

02:51:54: der Vergangenheit. Die Weinberge von Paul Ackes lieben auf verschiedenen Bodentyptern

02:51:59: unter Kalksteinschiefer und Lössen lief den Weinen ihre krankte russischen Achtern verlangen.

02:52:05: Und so bin ich unfassbar gespannt welche Entwicklung die Weinen in den nächsten Jahren verziehen werden.

02:52:10: Danke für das fast Lebenswerk in den vergangenen letzten 30 Jahren

02:52:16: und danke zugleich dem Weingut Paul Ackes und dem Handelshaus Schlumberger,

02:52:20: dem Exklusivvertrieb des Hauses Ackes in Deutschland für die großartige Unterstützung.

02:52:27: [Musik]

02:52:52: Ein ganz besonderes Dankeschön gilt an dieser Stelle zum einen euch als Zuhörer,

02:52:57: dass ihr dieses Projekt mit so vielen positiven Kommentaren,

02:53:01: mit so vielen angenehmen Likes, mit so vielen großartigen Bewertungen,

02:53:05: ja auch mit der Neugierde in solches mehrstündiges Hörvermarkt zu verfolgen und zu begleiten,

02:53:12: dafür ein ganz großes Dankeschön.

02:53:15: Und eigentlich minder intensives Dankeschön gehört der Schlumberger Gruppe,

02:53:19: zu welchen die Handelshäuser Schlumberger, Segnet, Konsei Nauini und das Privatkunden-Portal Prima Weinkollekt gewinnen.

02:53:27: Dank derer wirtschaftlichen und händischen Unterstützung ist es mir möglich,

02:53:31: dieses wunderbare Projekt ins Leben zu rufen, weiterzuführen und zu präsentieren.

02:53:36: Vielen Dank und schon ein großes Dankeschön für all die Neugierde,

02:53:41: die sich jetzt aufbauen wird, wenn wie jede Woche annonziert wird, wer mein nächster Gast ist.

02:53:47: Ein Somie, der schon seit einigen Jahren nicht mehr als Somie tätig ist,

02:53:51: aber in seiner Zeit Somie Geschichte geschrieben hat.

02:53:54: Er ist das Vorbild für unzählige junge Kollegen.

02:53:58: Er ist das Somie-Erlebnis für eine, für wahrscheinlich Tausende von Gästen.

02:54:03: Er ist der großartige und einzigartige Hendrik Thomaud.

02:54:07: Ich freue mich, ihn in der kommenden Woche als Gast präsentieren zu dürfen.

02:54:11: Bis dahin heißt es nur sieben Mal schlafen.

02:54:13: Vielen Dank und auf ganz bald Silvier Nünsch.

02:54:16: [Musik]

02:54:34: Mein Name ist Andreas Schumann.

02:54:35: Ich arbeite fürs Weingut-Odienstal in Wachenheim in der Pfalz.

02:54:40: Ich habe die Bebel-Ring. Die Bebel kam zu unserem Wein ja eigentlich ein bisschen unfreiwillig,

02:54:47: weil sie nicht da war, als ich das erste Mal unsere Wane im Söldringhof vorgestellt habe.

02:54:52: Aber ihr damaliger Restaurantleiter der Alf Wimmer, da fand es gut und hat dann gleich einiges gekauft,

02:54:59: und zwar in Magnum. Als Bebel zurückkam, als er erstmal gesagt,

02:55:03: ach du Scheiße, was hast du denn da wieder angeschleppt und auch noch in Magnum.

02:55:07: Aber als es dann probiert hat, fand es irgendwie auch gut und seitdem ist der Söldringhof ein ganz guter Kunde von uns.

02:55:14: Wirklich kennengelernt habe ich die Bebel eigentlich erst deutlich später, als es irgendwo ein Artikel gab,

02:55:20: den sie dann auch in Instagram gepostet hat über ihren Werdegang, wo sie, sagen wir, im Teenie-Alter

02:55:27: mit einem riesen Erokesenschnitt zu sehen war und auch so ein bisschen über ihre Punkrocker Vergangenheit berichtet hat.

02:55:35: Und dann habe ich irgendwie eher darauf geantwortet, von mir gibt es ähnliche Bilder.

02:55:40: Und in der Tat haben wir uns dann auch schon zweimal verabredet zu Punkrock-Veranstaltungen,

02:55:47: wo wir dann wirklich wie Teenies völlig im Mosch-Pitt eskaliert sind und am nächsten Tag deutlich von Hematomen und Muskelkatern geprägt waren,

02:55:58: wo man dann merkt, dass wir irgendwie doch nicht mehr die ganz jungen Punkrocker sind.

02:56:03: Aber Punkrock hat ja nichts mit dem Alter zu tun und im Herzen kann man das immer bleiben.

02:56:11: Insofern auf dich Bebel, Punk ist keine Religion und auf bald.

02:56:17: [Musik]

Über diesen Podcast

Sie sind Superhelden! Sie sind Sommeliers. Die Experten der Weinwelt, der Worte, der Menschen und des Genusses. Denn sie können einfach alles. Sie sind Gastgeber, Schreiber, Trendsetter, Wissenschaftler, Influencer, Vermittler, Gestalter, Forscher und vieles mehr.
Und oft ist es schade, dass man diese Multitalente, die es verstehen, uns in wenigen Minuten zu begeistern, nicht und nirgends länger und intensiver kennenlernen kann. Wie gerne möchte man sie so richtig ausquetschen? Viele von uns denken an kurze und doch prägende Wortwechsel mit diesen versierten Weinprofis, oft jahrelang zurück. Welche Berufsgruppe vermag sonst so nachhaltig zu beeindrucken? Wir präsentieren die Interessantesten unter ihnen und haben mit ihnen gesprochen. In diesem Podcasts schaffen wir es, diese besonderen Charaktere sicht- und greifbar, hörbar und verständlich zu machen und ihnen zu entlocken, was deren Geheimnisse sind. Einmal in der Woche lädt Silvio Nitzsche einen Gast zum mehrstündigen Zwiegespräch und vermag es, höchst persönliche Erfahrungen und echtes Insiderwissen zu einem unterhaltsamen Hörerlebnis zu machen. Silvio Nitzsche betrieb bis zum letzten Jahr über 15 Jahre lang die WEINKULTURBAR in Dresden/Striesen, die vielfach als beste Weinbar Deutschlands ausgezeichnet wurde. Er selbst erhielt nahezu jede branchenrelevante Auszeichnung, wurde mehrfach als „Sommelier des Jahres“ geehrt und erhielt den „Award of Honor“. Damit ist er selbst einer der interessantesten Sommeliers unserer Zeit und geradezu prädestiniert, diesen besonderen Podcast zu hosten.
Jeder und jede seiner Gäste bekommt die gleichen Fragen, und doch ist jedes Gespräch anders. Ein Podcast für alle, die Freude am Wein und/oder am Gastgeben haben.
Unterstützt und begleitet wird dieses Format von den Weingütern aus dem Programm der Schlumberger Gruppe, die mit den Handelshäusern Schlumberger, Segnitz und Consigliovini sowie dem Bremer Weinkolleg aktiv ist. Die Branchenunterstützung wird in diesen Unternehmen sehr groß geschrieben. Der 2006 verstorbene Hermann Segnitz hat bereits Mitte der achtziger Jahre den „Sommelier des Jahres“ und den „Maitre des Jahres“ ausgelobt und seine tiefe Wertschätzung für diese besonderen Menschen öffentlich kundgetan. Mit diesem Podcast schließen wir an die historische Tradition an und führen sie in zeitgemäßer Form weiter.
Sei ein Teil dieses Projekts und folge, like, teile, kommentiere und liebe einfach deinen neuen Lieblingspodcast.

von und mit Silvio Nitzsche

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